Wofür braucht man ein Erdkabel?
Ob Teichpumpe, Gartenbeleuchtung, Elektrogrills oder Werkzeuge. All das benötigt auch außerhalb des Hauses Strom. Erdkabel sind hierfür eine gute Lösung. Durch die unterirdische Verlegung werden Stolperfallen vermieden und der Strom steht dauerhaft zur Verfügung. Im Vergleich zu normalen Stromkabeln, sind Erdkabel deutlich widerstandsfähiger gegen Nässe und Kälte. Einmal verlegt halten sie so über viele Jahre. Wir zeigen Dir, worauf es dabei ankommt.
Welches Erdkabel für den Garten?
Erdkabel sind spezielle Stromkabel. Wichtig ist, dass sie gut gegen Feuchtigkeit isoliert sind. Daher solltest Du darauf achten, dass das Kabel mit NYY oder NYCWY gekennzeichnet ist. Diese Kabel enthalten Kupferadern und Kupferleiter. Die Leitungen müssen außerdem festgelegte Schutzstandards für Feuchträume erfüllen. Achte daher auch auf die Schutzart. IP 44 gilt hierbei als Mindeststandard. Je höher diese Zahl jedoch ist, desto besser geschützt ist das Kabel vor Nässe. IP 66 gilt als wasserdicht.
Normalerweise reichen dreiadrige Erdkabel. Manchmal lohnt es sich allerdings, gleich eine fünfadrige Leitung zu verlegen. Damit hast Du später etwas mehr Spielraum, wenn ungeplante, zusätzliche Geräte angeschlossen werden sollen.
Die richtige Verlegetiefe
Normalerweise solltest Du Erdkabel in einer Tiefe von 60 cm verlegen. Ab hier beginnt der frostfreie Bereich und das Kabel ist vor Erschütterungen und Beschädigungen durch Gartenwerkzeuge geschützt. Auch wird so die mechansiche Belastung verringert. Am Ende des Kabels kannst du spezielle, wetterfeste Gartensteckdosen nutzen.
Verlegetiefe von 80 cm
Bei viel befahrenen Straßen oder genutzten Wegen, solltest Du Dein Erdkabel in einer Tiefe von 80 cm verlegen. In diesem Fall sind die Belastungen auf das Kabel deutlich größer und es kann ansonsten leichter zu Beschädigungen kommen.
Elektroinstallation und Sicherheit
Abschluss- und Installationsarbeiten solltest Du immer einer Elektrofachkraft überlassen. Denn Sicherheit steht bei Arbeiten mit Strom an erster Stelle.
Außerdem muss Deine Installation im Außenbereich aus Sicherheitsgründen über einen gesonderten Stromkreis laufen. Dieser trennt im Notfall die Stromzufuhr von der Hauptleitung, um größere Schäden und Unfälle zu vermeiden. Zusätzlich sollte ein so genannter FI-Schalter integriert werden. Dieser unterbricht bei Problemen die Stromzufuhr, indem er die Leitung vom restlichen Stromnetz trennt.
Darüber hinaus solltest Du ein Warnband mit in den Graben legen. So wird vermieden, dass es bei späteren Arbeiten in dem Bereich zu Unfällen oder Beschädigungen der Leitung kommt.
Anleitung: Erdkabel verlegen
1. Verlegeplan erstellen
Bevor Du die Kabel kaufst, solltest Du dir einen genauen Verlegeplan erstellen. Er sollte Deinen Garten maßstabsgetrau wiedergeben. Du solltest genau einzeichen, wo die Leitungen später verlaufen und was wo daran angeschlossen werden soll. So ermittelst Du auch direkt die benötigte Kabellänge. Später kannst Du immer wieder auf den Plan zurück greifen und Dich daran orientieren.
2. Leitungen markieren
Sobald der Plan steht, kannst Du ihn auf Deinen Garten übertragen. Stecke hierfür den Verlauf der Erdkabel ab und markiere alle Wege.
3. Graben ausheben
Anschließend kannst Du beginnen die Gräben entlang der Markierung auszuheben. Dafür kannst du z. B. einen Spaten verwenden. Achte auf die richtige Tiefe, damit die Kabel gut geschützt sind. Du solltest mit 10 cm mehr als die Verlegetiefe rechnen, da unter das Erdkabel noch eine Sandschicht gefüllt wird.
4. Sandbett einfüllen
Eine 10 cm dicke Sandschicht unter dem Kabel dient als weiterer Schutz und sollte von Dir vor dem Kabel in die Gräben gefüllt werden.
5. Erdkabel einlegen
Anschließend kannst Du das Erdkabel vorsichtig auf der Sandschicht platzieren.
Leerrohre für Erdkabel
Du kannst das Erdkabel zusätzlich auch noch in so genannte Leerrohre verlegen. Das sind für gewöhnlich Isolierrohre oder Spiralsläuche. Sie erhöhren die Widerstandsfähigkeit des Erdkabels und erhöhen so ebenfalls die Sicherheit und Lebensdauer.
6. Sandschicht verteilen
Über das Erdkabel verteilst Du anschließend erneut eine Sandschicht. Achte darauf, dass sie gleichmäßig ist. Sie muss nicht ganz so dick sein wie die untere Schicht.
7. Abdeckung
Auf die obere Sandschicht kommt nochmal eine Abdeckung. Hierfür kannst Du entweder Kabelhauben verwenden oder Du nimmst einfach Steine oder Platten.
8. Warnband einlegen
Für mehr Sicherheit legst Du abschließend noch ein Warnband auf die verlegte Leitung. So können spätere Unfälle und Beschädigungen minimiert werden. Hast Du alle Schritte richtig befolgt, sollte Dein Graben nun so aussehen:
9. Erde einfüllen
Zum Schluss füllst Du alles wieder mit Erde auf und trittst es gut fest. Alle weiteren Anschlussarbeiten solltest Du einer Elektrofachkraft überlassen.
Häufige Fragen: Erdkabel verlegen
Kann man ein Erdkabel ohne Leerrohr verlegen?
Ja, kannst Du. Das Leerrohr sorgt allerdings für mehr Schutz und erhöht dadurch die Lebensdauer Deines Kabels.
Welche Verlegetiefe ist die richtige?
Normalerweise solltest Du Dein Erdkabel in einer Tiefe von 60 cm verlegen. Unter viel befahrenen oder belasteten Wegen empfiehlt sich eine Tiefe von 80 cm.
Worauf sollte man bei der Kabelauswahl achten?
Erdkabel müssen resistent gegen Nässe sein und mindestens der Schutzart IP 44 entsprechen. Achte außerdem darauf, dass das Kabel mit NYY oder NYCWY gekennzeichnet ist.
Muss das Kabel in der Erde verlegt werden?
Ein Erdkabel kann auch ohne einen Graben auszuheben verlegt werden. Das empfehlen wir Dir allerdings nicht. Durch den fehlenden Schutz können die Kabel leicht beschädigt werden und es kann schnell zu Unfällen kommen.