Dein Haus ist in die Jahre gekommen, die Nebenkostenabrechnung astronomisch hoch? Ein klarer Grund, die Bude energetisch zu sanieren.
Mit einer energetischen Sanierung kannst Du einiges an Energie und Geld sparen. Vor allem, wenn Du Dir die Hände schmutzig machst und bestimmte Arbeiten selbst durchführst. Ein geringerer Energieverbrauch bedeutet natürlich auch, dass Du Ressourcen schonst und Deinen Beitrag zum Umweltschutz leistest.
Du hast den Willen. Wir den Überblick. So sanierst Du energetisch.
Energetisch sanieren: Projekte
Energetisch sanieren? Kannst Du. Als ersten Schritt legst Du Dir am besten einen Plan zurecht, welchen Bereich des Hauses Du zuerst modernisieren willst. Sanierungsarbeiten bauen aufeinander auf.
Die Faustregeln beim energetischen Sanieren lauten:
Von außen nach innen. Wenn Du das komplette Haus sanierst, fang mit den Außenarbeiten an Fassade und Dach an. Danach kannst Du neue Fenster und Türen einsetzen. So stellst Du sicher, dass sich die Fenster optimal in die neue Fassade fügen und alles gut dicht ist. Zu guter Letzt folgt der Innenesbau mit z. B. dem Heizungsaustausch.
Von oben nach unten. Wenn es ans Dämmen und Isolieren geht, fang beim Dach an. Von da kannst Du Dich runter zur obersten Geschossdecke vorarbeiten, der Kellerdecke, usw.
Anleitungen, wie Du energetische Sanierungsarbeiten selbst durchführen kannst, findest Du hier.
Energetisch sanieren: Hausdämmung
Im Zuge der energetischen Sanierung des Hauses die Fassade, das Dach oder die Kellerdecke zu dämmen, hat viele Vorteile. Du verlierst weniger Wärme und sparst an Heizkosten, hast mehr Wohnkomfort und weniger Ärger mit Schimmel. Außerdem hilft es Dir, eine Wärmepumpe zu betreiben.
Energetisch sanieren: Fenster und Haustür austauschen
Du wohnst in einem Altbau, Deine Energiebilanz im Keller? Eine große Schwachstelle für den Wärmeschutz eines Gebäudes sind oft Fenster und Haustür. Darüber kannst Du bis zu 20 % an Raumwärme verlieren. Eine große Abhilfe schaffen z. B. Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung. Wie dicht ein Fenster ist, erkennst Du an dem Wärmedurchgangskoeffizient U. Je geringer der U-Wert, desto geringer Dein Energieverlust:
- Fenster Einfachverglasung: 5–6 U
- Fenster mit Zeifachverglasung: 1,1–1,4 U
- Fenster mit Dreifachverglasung: < 1,1 U
Energetisch sanieren: Heizung erneuern
Je älter ein Heizkessel ist, desto ineffizienter arbeitet er. Vor allem, wenn Du das Haus gerade frisch gedämmt hast. Er verbraucht noch genauso viel Energie für die Wärmegewinnung, Du selbst aber benötigst deutlich weniger. Deshalb lohnt es sich, eine Heizungsanlage nach spätestens 15–20 Jahren auszutauschen.
In Kombination mit einer Solarthermieanlage, die die Sonneneinstrahlung zum Erwärmen des Wassers nutzt, und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die die Luft in Innenräumen automatisch mit frischer Außenluft austauscht und dennoch die Wärme erhält, kannst Du einiges an Heizkosten sparen.
Wenn Du im Zug Deiner energetischen Sanierung die Heizungsanlage erneuerst, denk also dran:
- die Heizungsrohre zu dämmen
- die Heizungspumpe auszutauschen
- einen hydraulische Abgleich der Heizungsanlage vorzunehmen
- und den alten Heizkessel auszutauschen
Sanierte Anlagen richtig warten
Energetisch sanieren heißt oft, dass die eine oder andere neue Anlage bei Dir installiert wird. Unser Tipp ist: Lass Dich vom Fachpersonal in alle neue Techniken einweisen und Dir vor allem zeigen, wie Du sie richtig wartest. Wenn Du Anlagen gut instand hältst, verlängerst Du nicht nur die Lebensdauer, sondern minimierst auch Ausfallzeiten und nachträgliche Kosten.
Energetisch sanieren: Energie und Strom sparen
Energie und Kosten sparen kannst Du immer – ganz gleich, ob Du Dein Haus energetisch sanierst oder nicht. Viele der Sparmaßnahmen sind sogar recht günstig. Z. B. bringt es schon eine Menge, wenn Du ineffiziente Pumpen austauschst, beim Heizen ein Thermosthat benutzt oder Dich um eine Alternative zur Stromproduktion bemühst wie etwa eine Solaranlage bzw. Photovoltaikanlage für das Dach oder Deinen Balkon. Mehr Infos dazu findest Du hier.
Energetisch sanieren: Was bedeutet das?
Energetisch sanieren bedeutet, dass Du Baumaßnahmen vornimmst, um Deinen Energieverbrauch zu senken.
Und das lohnt sich. Ein vollsaniertes Gebäude verbraucht laut der Verbraucherzentrale im Schnitt 52 % weniger Energie als vor der Sanierung. Zu den energetischen Sanierungsmaßnahmen gehört, dass Du:
- Fassade, Dach und Kellerdecke dämmst
- einen Sonnenschutz durch Markise oder Rollos anbringst
- die Heizungsanlage erneuerst
- die Lüftungsanlage erneuerst
- Fenster und Türen erneuerst
- eine Photovoltaikanlage montierst
- oder eine Solarthermieanlage einbaust
Dabei macht es einen riesigen Unterschied, ob Du nur ein Fenster austauschst oder zusätzlich die Fassade dämmst. Am meisten Energie sparst Du, wenn Du alle Maßnahmen miteinander kombinierst.
Energieersparnis durch energetische Sanierung
Quelle: Die Zahlen orientieren sich an den Angaben der VBZ, Stand 10/23
Häufige Fragen zum energetischen Sanieren
Wann amortisieren sich meine energetischen Sanierungsmaßnahmen?
Wann sich Deine energetischen Sanierungsmaßnahmen lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter:
- Welche Sanierungsmaßnahmen hast Du umgesetzt?
- Welches Energiesparpotenzial bringen die energetischen Maßnahmen mit?
- Wie hoch waren die Sanierungskosten?
Energetisch zu sanieren ist allerdings immer eine gute Investition in die Zukunft. Langfristig zahlt es sich aus. Die Amortisationszeit beläuft sich i. d. R. auf 8–15 Jahre.
Was kostet eine energetische Komplettsanierung?
Jedes Haus ist energetisch anders. So lassen sich auch keine pauschalen Angaben über die Kosten einer Komplettsanierung machen. I. d. R. werden die Kosten pro m 2 angegeben. Sie können je nach Baustoff, Montagesystem und Ist-Zustand des Gebäudes variieren.
Diese Zahlen hier sind Richtwerte und beziehen sich auf die jeweils günstigste Ausführung:
- Dachdämmung: ab 100 €/m 2
- Fassadendämmung: ab 30 €/m 2
- Dachbodendämmung: ab 25 €/m 2
- Kellerdeckendämmung: ab 18 €/m 2
- Fenster: ab 500 €/Fenster ohne Montage
- Haustür: ab 300 €/Tür ohne Montage
- Heizungsaustausch (Öl/Gas): ab 5.000 €
- Lüftungsanlage: ab 2.500 € ohne Wärmerückgewinnung; ab 5.000 € mit Wärmerückgewinnung
- Solarthermie: ab 12.000 €
Welche energetische Sanierungsmaßnahme lohnt sich am meisten?
Energetisch zu sanieren lohnt sich bei einem Altbau eigentlich immer, wenn Du die Energieffizienz des Gebäudes erhöhen möchtest. Zusätzlich minderst Du dadurch Deine laufenden Energiekosten, lebst umweltfreundlicher und steigerst den Wert Deiner Immobilie. Welche Sanierungsmaßnahmen sich am meisten lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z. B. dem Ist-Zustand des Hauses, Deines Heizungs- oder Dämmsystems.
Eine Studie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online besagt, dass die Fassadendämmung die höchsten Einsparungen bringt, dicht gefolgt von der Dachdämmung und dem Tausch der Heizungsanlage.
Wann lohnt sich eine Sanierung nicht mehr?
Ob sich eine energetische Sanierung für Dich lohnt, hängt i. d. R. von drei Faktoren ab:
1. Energieeinsparungen: Sind diese so gering, dass Du nicht mal mehr die Investitionskosten abdecken kannst, lohnt sich die energetische Sanierung für Dich nicht.
2. Investitionskosten: Wenn die Sanierungskosten bei mehr als 75 % der Investitionskosten für einen Neubau liegen, lohnt sich die Sanierung wirtschaftlich nicht mehr. Eine Ausnahme stellt der Erhalt von historischen Gebäuden.
3. Nutzungsdauer: Wenn Du das Gebäude nur noch kurze Zeit nutzt, lohnt sich die Sanierung eher nicht. Eine Ausnahme kann bestehen, wenn Du den Immobilienwert für einen Verkauf steigern möchtest.
Ist eine PV-Anlage Teil der energetischen Sanierung?
Die Montage einer PV-Anlage kann die Energieeffizienz Deines Gebäudes erhöhen. Die Produktion von Solarstrom ist zudem deutlich CO2-ärmer und umweltfreundlicher. Zusätzlich sparst Du an Stromkosten, wenn Du Dir den Strom selbst produzierst.