Welche Wandverkleidung ist die richtige?
Wenn Du es etwas rustikaler magst, kannst Du Deine Wände mit Wandverkleidungen aufpeppen. Egal ob Verblendsteine, Steinteppich, Schieferplatten, Profilholz oder Paneele – natürliche Rohstoffe sorgen für ein gemütliches Ambiente. Aber welcher Wandbelag ist für Dein Projekt am besten geeignet? Die Folgende Tabelle verschafft Dir einen kleinen Überblick, mit welchen Materialien Du Deine Wände verkleiden kannst.
Wandbelag | Material | Untergrundeignung | Eigenschaften | Einsatzbereich |
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Verblendsteine |
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Profilholz/Paneele |
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Schieferplatten |
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Steinteppich |
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Wandverkleidung: Raumwirkung
Wände verkleiden und alles aus Deinem Raum rausholen! So geht Projekt. Erfahre, wie Du die Wandverkleidung innen verlegst, um die Raumwirkung zu Deinen Gunsten zu beeinflussen. Mach Dir bei der Planung schon mal Gedanken, welche Wirkung Du für Deine Raumsituation benötigst bzw. welche räumlichen Gegebenheiten Du mit der Verlegung verstärken oder vermindern möchtest.
Ist Deine Decke sehr hoch, kannst Du sie im Zuge Deiner Wandverkleidung oder Deckenverkleidung abhängen. Wie das geht, erfährst Du in der Anleitung Decke abhängen. Kleinere Räume lassen sich schneller aufheizen. So kannst Du bei den Heizkosten richtig Geld sparen! Gerade Altbauwohnungen profitieren davon.
Ein weiterer Vorteil: Du kannst den Zwischenraum nutzen, um Kabel dahinter zu verstecke. Außerdem kann die Zwischenwand eine schallgedämmende Wirkung haben. Also, worauf wartest Du? Ärmel hoch, Decke abhängen und Wände verkleiden. Im Folgenden findest Du unterschiedliche Verlegearten für Deine Wandverkleidung.
Wand verkleiden mit Holz: Profilholz und Paneele
Du willst Deine Wände verkleiden und hast Dich für einen natürlichen Rohstoff entscheiden? Na klar. Natur ist angesagt! Denn Holzverkleidungen an Wand oder Decke bringen eine ganz besondere Atmosphäre in Deine vier Wände. Wände verkleiden mit Paneele und Profilholz – die Klassiker unter den Wandverkleidungen.
Liebe für Holz geht bei dir durch die Wand.
Die Holzverkleidung hat aber nicht nur optische Reize, sondern vor allem praktische Vorteile: Beim Wände verkleiden kannst Du auch gleich die Kabel dahinter verstecken. So lässt sich z. B. der Fernseher ruck zuck an der Wand montieren. Dünne Zwischenwände werden durch die Holzverkleidung zusätzlich schallgedämmt, an Außenwänden kannst Du eine zusätzliche Wärmedämmschicht integrieren. So sparst Du auch noch Heizkosten.
Welches Holz für die Wandverkleidung?
Das Holz der Wandverkleidung sollte optisch auf Möbel und Boden abgestimmt sein. Je edler die Holzart, umso schlichter solltest Du das Muster auswählen. Mit farbigen Leisten und ausgefallenen Profilen kannst Du zudem farbliche Highlights setzen!
Wände verkleiden mit Profilholz
Profilholz zeichnet sich durch 3 Merkmale aus: Nut, Feder, Profil
Diese Merkmale sind für die Optik entscheidend. Holz hat als Werkstoff zudem viele positive Eigenschaften: Es schafft eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre, reguliert die Feuchtigkeit, ist schall- und wärmedämmend und ist somit ideal für alle Wohnräume. Ein weiterer Vorteil: Seine Verarbeitung ist z. B. leichter als bei anderen Materialien, deshalb ist es gerade bei Heimwerkern sehr beliebt.
Profilholz: Wandverkleidung innen und außen
So bringst Du Dein Holz an die Wand.
Profilbrettkrallen
Wenn Du Deine Wände mit Profilholz verkleiden willst, verwendest Du am besten Profilbrettkrallen. Damit lassen sich die Bretter optimal befestigen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, da die Befestigung der Bretter am Ende nicht mehr zu sehen ist. Ein weiterer Vorteil: Profilbrettkrallen sorgen dafür, dass das Holz einen gewissen Spielraum hat. Das ist sinnvoll, weil Holz ein natürlicher Rohstoff ist. Durch Temperaturschwankungen und Veränderungen der Luftfeuchtigkeit kommt es zu Bewegungen im Holz. Sind die Bretter fest verschraubt, kann das dazu führen, dass die Bretter reißen.
Profilbrettkrallen werden zwischen zwei Profilbrettern mit der Unterlattung verschraubt. Die Bretter werden dann mit der hinteren Nutwange in die Kralle eingehängt. So geht Wände verkleiden ganz locker von der Hand. Durch die Anbringung mit Profilholzkrallen hat das Holz einen gewissen Spielraum und Bewegungen können ausgeglichen werden.
Profilbretter mit Deckenabhänger
Unschöne dunkle Decken aus Großmutters Zeiten möchte niemand mehr im Wohnzimmer haben. Aber nicht alle Materialien lassen sich besonders gut überstreichen. Bevor Du jetzt anfängst, die ganze Decke rauszureißen, haben wir eine Lösung für Dich: Montiere Profilbretter mit Deckenabhängern. Sie werden direkt auf die alte Decke montiert und dienen als Untergrund für die benötigte Konterlattung. Hierauf werden dann die Profilbretter angebracht. Die Höhe der Deckenabhänger kann justiert werden, sodass Du nicht zu viel von Deiner Deckenhöhe einbüßen musst.
Profilholz behandeln
Unabhängig von Holzart und Profilbrettbreite hast Du, was die Behandlung der Bretter angeht, eine Fülle an Möglichkeiten. Du kannst sie streichen oder lackieren, deckend oder lasierend, mit oder ohne Farbe.
- Wenn Du über einen Anstrich nachdenkst, dann sind Profilholzbretter aus der B-Sortierung bestens geeignet.
- Soll das Holz hingegen so bleiben wie es ist, solltest Du dich für die A-Sortierung entscheiden.
Schütze Dein Holz! Entweder mit Farbe oder ganz natürlich.
Profile im Querschnitt
Das Profil ist entscheidend für die spätere Optik der damit verkleideten Fläche. Je nachdem, für welches Profil Du dich entscheidest, wirkt Deine Wand oder Fassade komplett anders als ein Profilholz mit einem anderen Querschnitt.
Sortierungsklassen
Hölzer für Profilholzbretter unterteilt man üblicherweise in drei Sortierungsklassen: A, B und Ausschuss. Dabei wird nach den folgenden Kriterien sortiert:
A-Sortierung
- mit fest verwachsenen und gesunden Ästen, aber ohne ausgefallene Äste, deren Durchmesser grösser als 5 mm ist
- mit kleinen Endrissen, aber ohne sichtbare, durchgehende Risse
- kein sichtbarer Drehwuchs
- kein Insektenfrass, Fäulestellen und Verfärbungen
- einzelne Harzgallen zulässig
- massgenau und gut gehobelt
- Bis zu 5 % B-Sortierung dürfen im A-Sortiment enthalten sein.
B-Sortierung
- mit kleinen und mittleren Astlöchern bis 20 mm
- grössere Risse enthalten
- Insektenfrass ist zum Teil zulässig, jedoch keine Fäule
- Bis zu 40 % der Oberfläche dürfen verfärbt sein.
- passend gehobelt mit kleinen Hobelfehlern erlaubt
Ausschuss
alles, was die Anforderungen der B-Sortierung nicht erfüllt
Akklimatisierung von Hölzern
Profilholz lässt sich leicht mit den üblichen Werkzeugen zum Sägen, Bohren und Schrauben montieren. Zur Akklimatisierung sollten die Hölzer einige Tage vor der Verlegung in dem Raum gelagert werden, in dem sie verlegt werden (trocken und frei von Baufeuchte). Unbehandelte Profile müssen vor der Montage komplett gestrichen werden, wenn ihre Veredelung gewünscht ist.
Wände verkleiden mit Paneelen
Jeder kennt Sie, die Wandverkleidung mit Paneelen. Der Kern dieser Bretter besteht meist aus MDF (= Micro Density Fibre) oder einem anderen Holzwerkstoff. Die MDF-Platte ist mit Kunststofffolien oder kunstharzgetränktem Papier beschichtet. Daraus resultiert die riesige Vielfalt an Farben und Oberflächen. Für Bad und Küche gibt es spezielle feuchtebeständige Paneele. Handelsübliche Paneele haben an den Längsseiten, manchmal auch an alle vier Seiten Steckprofile, mit denen man sie verbindet. Das kann eine umlaufenden Nut (Nut-Nut-Paneel) oder ein Nut-Feder-Profil (mit fester oder loser Feder) sein:
Lose Feder
Bei einer losen Feder sind die Gestaltungsmöglichkeiten durch eine individuelle Wahl der Feder groß. Sollen große Flächen gegliedert bzw. unterbrochen werden, eignen sich Paneele mit loser Feder am besten.
Feste Feder
Paneele mit fester Feder haben je nach Ausführung eine fest vorgegebene Fugenbreite, eine variable Fugenbreite oder einen fugenlosen Übergang. Hierbei entsteht eine großzügige Gesamtfläche, was sich bei kleinen Räumen vorteilhaft auswirkt.
Gesundes Wohnraumklima mit Paneelen.
Wände verkleiden mit Schieferplatten
Wände verkleiden mit Stil. Edel wird die Wandverkleidung mit Schieferplatten. Die dünnen, leichten Designplatten aus Glasfaser-Vlies haben eine 100-prozentige natürliche Schiefer-Oberfläche. Diese Schieferplatten eignen sich nicht nur als Wandverkleidung innen und außen, sondern auch als Bodenbelag im Innen- und Außenbereich. Der echte Naturstein hat keine künstlichen Muster, ist extrem leicht, dünn, flexibel und hochbelastbar.
Schieferplatten anbringen
Die Verlegung von Schieferplatten geht einfach und schnell – sie werden fugenlos und auf Stoss an die Wand oder auf den Boden geklebt. Sie lassen sich einfach mit einer Schere oder einem Cuttermesser zuschneiden. Die Verlegung auf einer Fussbodenheizung ist ebenfalls möglich.
So funktioniert´s:
- Zuschneiden: Schieferblatt bei Bedarf mit der Hand- oder Tischkreissäge auf die gewünschte Grösse zuschneiden.
- Versiegeln: Gewünschte Versiegelung mit einem fusselfreien Tuch oder einer Schaumstoffrolle auftragen.
- Kleber auftragen: Geeigneten Kleber vollflächig auf der Wand oder Materialrückseite auftragen.
- Schiefer positionieren: Das Schieferblatt positionieren und mit der Hand andrücken.
- Blatt festdrücken: Das Schieferblatt vollflächig mit einer Rolle nochmals festdrücken.
Wände verkleiden mit Steinteppichen
Du stehst auf Natürlichkeit mit Charakter? Dann ist ein Steinteppich genau das Richtige für Dich! Mit einem Steinteppich an der Wand sorgst Du für einen starken Auftritt, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Er ist schnell verlegt, sehr pflegeleicht und extrem langlebig. Erfahre, was Du bei der Verarbeitung von Steinteppich beachten musst und dann Ärmel hoch und ran ans Projekt. So geht Wände verkleiden mit Steinteppich.
Steinteppich: Anwendungsbereiche
Wenn Du Deine Wände mit Steinteppich verkleiden willst, solltest Du Dich auf kleinere, vertikale Flächen beschränken. Für große Wanflächen ist der Steinteppich ungeeignet. So lassen sich im Innenbereich viele Ideen realisieren. Steinteppich für die Wand eignet sich ...
- als Alternative zum Fliesenspiegel in Bad oder Küche.
- zum Verblenden von Konsolen.
- zur Verkleidung von Wandsockeln.
- als Sockelkanten im Bodenbereich.
- als Treppenaufkantungen/Setzstufen.
Du kannst den Steinteppich auch im Außenbereich verarbeiten. Hier gelten die gleichen Voraussetzungen. Achte auf kleine, vertikale Flächen! Zudem sollte der Steinteppich an der Wand weder Dauernässe noch starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sein. Bitte achte auch darauf, aufsteigende Nässe unbedingt zu vermeiden!
Achtung: Steinteppich für die Wand
Du willst Deine Wände verkleiden und hast den Steinteppich im Visier? Wenn Du Dich für diese Wandverkleidung entschieden hast, solltest Du folgendes wissen. Der Steinteppich ist nicht immer für die Wand geeignet. Folgende Gegebenheiten sind ungeeignet:
- große und zusammenhängende Wandflächen (ab 3 qm)
- Dauernassbereiche, wie z. B. Dusche
- hohe Spritzwassergefahr, z. B. hinter der Badewanne oder dem Waschbecken/Spüle
- Außenbereiche
Farbauswahl
Bei der Auswahl der Farbe Deines Steinteppich, solltest Du auf deine örtlichen Begebenheiten achten:
Dunkle Farben
Bei Schwarz wird jeder Schmutzpartikel sichtbar. Besonders im Bad kann es bei Wassereinwirkung z. B durch Kalk, Chlor oder Seife zu unschönen Ablagerungen kommen.
Empfehlung: Mische Schwarz mit beispielsweise Grau.
Helle Farben
Verzichte im Außenbereich auf sehr helle Farben. Helle Farben werden schneller schmutzig und blenden bei starker Sonneneinwirkung.
Empfehlung: Verwende kräftige oder „dankbare“ Farben, z. B. Grau, Grün, Rot oder jeweils gemischt mit einer anderen Farbe.
Auswahl der Körnung
Die Auswahl der Körnung spielt besonders im Außenbereich eine wichtige Rolle. Auf Balkon und Terrasse ist der Steinteppich zahlreichen Einflüssen ausgesetzt: z. B. Temperaturschwankungen, Feuchtigkeitseinwirkung, UV-Strahlung, Erosion, Untergrundbewegungen und vieles mehr. Für den Außenbereich solltest Du eine mittlere oder die große Körnung verwenden.
Je größer die Körnung, umso:
- fester und tragfähiger ist der Boden
- besser ist der Wasserdurch- und -abfluss
- schneller trocknet der Boden (nach Regen oder Reinigung)
- geringer der Reinigungsaufwand und desto besser der Selbstreinigungseffekt
Wände verkleiden mit Verblendern und Riemchen
Du willst Deine Wände verkleiden und hast Dich für eine Steinoptik entschieden? Klasse, dann sind Verblendsteine genau das Richtige für Dich. Verblendsteine in Natursteinoptik nennt man Verblender, Verblendsteine in Backsteinoptik werden als Riemchen bezeichnet. Es gibt viele verschiedene Arten von Riemchen und Verblendern, die wir im folgenden vorstellen. Inzwischen kannst Du sogar Verblendsteine aus Holz und Kunststoff verarbeiten. Lass Dich inspirieren und starte dann Dein Projekt Wände verkleiden mit Verblendsteinen.
Vorteile von Verblendern und Riemchen
- günstig in der Anschaffung
- einfach zu verarbeiten
- kein Streichen, Tapezieren oder Verputzen
- wetterbeständig (Ausnahme: Verblender aus Schiefer und Gips) und langlebig
- wärmedämmend
Verlegemöglichkeiten von Verblendern
- mit Fugen
Die Verblendsteine werden nach dem Anbringen verfugt. - ohne Fugen
Die Verblendplatten werden "trocken und gestapelt und installiert", d.h. die einzelnen Verblendplatten werden direkt Stück an Stück verarbeitet, das Ausfüllen der Fugen fehlt. - ohne Fugen (rektifiziert)
Die Verblendsteine werden trocken gestapelt und installiert. Diese Gipsprodukte wurden nach der Produktion mechanisch bearbeitet, wodurch die Steine exakt aneinander anschließen. - ohne Fugen (rektifiziert, selbstklebend)
Diese Produkte haben doppelseitiges Klebeband auf der Rückseite und lassen sich ohne Spezialwerkzeug und Mörtel anbringen.
Du sorgst für Struktur in Deiner Bude.
Pflege und Reinigung von Verblendsteinen
Nicht alles, was nach Schmutz, Verfärbungen oder Schönheitsfehlern aussieht, sollte Dich in Panik versetzen. Umwelteinflüsse und naturbedingte Farbabweichungen sind ganz normal und beeinflussen nicht die technischen Eigenschaften der Steine.Reinige die Oberflächen mit leicht seifigem Wasser und einer starken Bürste!
- Reinige Deine Verblender oder Riemchen nicht mit Säure oder säurehaltigen Produkten!
- Auch der Einsatz von Hochdruckreinigern, Sandstrahlgeräten, chemischen Mitteln oder Stahlbürsten ist nicht empfehlenswert. Dies kann zu Schäden an den Oberflächen der Verblendsteine führen!
Verblender imprägnieren und schützen
Du musst Verblender und Riemchen nicht unbedingt imprägnieren. Sollten die Steine allerdings größeren Belastungen und Verschmutzungen ausgesetzt sein, (z. B. durch Spritzwasser im Sockelbereich oder Rauchverschmutzungen durch einen Kamin) kann eine Imprägnierung erforderlich werden. In diesem Fall solltest Du ein Spezialmittel verwenden, das eine schützende, atmungsaktive und wasserabweisende Wirkung hat.
Vor der Imprägnierung der Verblendsteine muss die zu behandelnde Fläche unbedingt vollständig ausgetrocknet und frei von Ausblühungen sein (Herstellerangaben zum Imprägniermittel beachten!)
Stöbere im Katalog und lass Dich inspirieren.