Mauersteine können in Längs- und Querrichtung zur Mauer angeordnet werden. Steine in Längsrichtung zur Mauer nennt man Läufer, quer verbaute Steine sind Binder. In der Art der Steinanordnung unterscheidet man das Mauersystem bzw. den Verband.
Wände mauern
Stein auf Stein zu mauern, ist die solideste Art, Bauwerke zu errichten. Etwas für richtige Macher, die etwas für die Ewigkeit schaffen wollen! Etwas, das Wind und Wetter trotzt. In der HORNBACH Meisterschmiede erfährst Du, wie‘s geht und auf was Du achten solltest! Setzt Dir Dein eigenes Denkmal!
Das brauchst Du
Planung und Vorbereitung
Steinanordnung
Sperrschicht wird benötigt
Damit keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk aufsteigt, wird eine Sperrschicht unter der ersten Steinreihe benötigt, bestehend aus einer Lage Zementmörtel, einem Streifen Mauersperrbahn und einer weiteren Lage Zementmörtel.
Gleichmäßige Mörtelfugen
Mörtelfugen sollten gleichmäßig und vollflächig gefüllt sein. Wird besonderer Wert auf die Optik gelegt, z. B. bei sichtbarem Mauerwerk, dann bietet sich auch das nachträgliche Verfugen an. Die etwa 1,5 cm tief ausgekratzte und gereinigte Fuge wird mit einer Fugenkelle so verfugt, dass das Regenwasser sich nicht staut, sondern frei ablaufen kann.
Arbeitsschritte
11,5-cm-Mauerwerk
Damit keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk aufsteigt, wird eine Sperrschicht unter der ersten Steinreihe, bestehend aus einer Lage Zementmörtel, einem Streifen Mauersperrbahn und einer weiteren Lage Zementmörtel benötigt. Bei der ersten Steinreihe ist ein dickes Mörtelbett zum genauen Ausrichten erforderlich. Setze den ersten Stein ins Mörtelbett und richte ihn genau aus.
Nach der untersten Steinreihe ist es zu empfehlen, die Mauerenden treppenförmig vorzumauern. Diese können exakt ausgerichtet und die Flucht genau eingehalten werden. Die Richtschnur gehört ebenso wie die Wasserwaage zum ständigen Hilfsmittel beim Mauern. Spanne die Schnur bei jeder Reihe zum genauen Ausrichten der Steine.
Tipp
Verwende so oft wie möglich das Senklot beim Prüfen des senkrechten Mauerverlaufs. Die Wasserwaage alleine reicht hierfür nicht aus.
Mauerlänge: Wenn die Mauerlänge variabel ist (z. B. Gartenmauern) dann sollte diese ein Vielfaches der Steinlänge von z. B. 25 cm (24 + 1) minus 1 cm betragen.
Mauerecken werden so angelegt, dass die Steinschichten abwechselnd bis zur Außenkante laufen.
Bei Abzweigungen wird jede zweite Steinreihe bindend (verzahnt) ausgeführt. Diese liegende oder stehende Verzahnung kann nur bei Abzweigen in gleichem Material ausgeführt werden. Eine stumpfe (nicht verzahnte) Verbindung hat Vorteile bei unterschiedlichen Steinformaten. Bei Steinen mit unterschiedlicher Rohdichte treten bei dieser stumpfen Verbindung keine Wärmebrücken auf.
Zudem wird der Arbeitsablauf vereinfacht – insbesondere, wenn mit einem zeitlichen Abstand gearbeitet wird. Bei stumpfgestoßenen Abzweigen sollte zur Decke hin ein zusätzlicher Baustahl als Dübel eingelegt werden. Beachte die statischen Berechnungen für Dein Bauvorhaben.
24-cm-Mauerwerk
Die 24 cm dicke Mauer eignet sich für tragende Innenwände und für Außenwände mit zusätzlichem Wärmeschutz. Überwiegend wird sie im Blockverband oder im Kreuzverband hergestellt. Die unterste Steinschicht wird als Binderschicht ausgeführt. Bei gerader Steinanzahl (auf die Mauerlänge bezogen) beginnt die zweite Schicht mit 3/4-Steinen und einem Binder.
Bei ungerader Steinanzahl beginnt sie nur mit 3/4-Steinen. Die restlichen Steine dieser Schicht werden als Läufer gemauert.
Die weiteren Steinschichten wiederholen sich in dieser Reihenfolge.
Beim Kreuzverband wechseln sich die Läufer- und Binderschichten ab – wie beim Blockverband. Bei ungerader Steinanzahl beginnt und endet jedoch jede 2. Läuferschicht mit 3/4-Steinen und einem Binder.
Bei gerader Steinanzahl wechseln sich bei jeder 2. Läuferschicht 3/4-Steine und Binder am Anfang und Ende der Steinreihen ab.
36,5-cm-Mauerwerk
Bei der 36,5-cm-Mauer bestehen alle Schichten aus Läufern und Bindern. Von Schicht zu Schicht liegen an der Sichtseite einmal die Läufer und einmal die Binder.
Begonnen wird die unterste Reihe mit 3/4-Steinen in Richtung der Läufer.
Die nächste Schicht beginnt mit 3/4-Steinen in Richtung der Binder. Das 36,5-cm-Mauerwerk findet besonders bei mehrgeschossigen Bauwerken Verwendung.
Porenbeton kleben
Porenbeton-Plansteine werden nicht wie übliche Mauersteine mit Mörtel verbunden, sondern im Dünnbettverfahren geklebt. Wegen der hohen Maßgenauigkeit und der einfachen Verarbeitung sind diese Steine auch beim Selbstbau sehr beliebt. Um kleinere Steine oder Passstücke herzustellen, wird der Planblock mit einer grob gezahnten Säge (Porenbetonsäge) entlang eines Sägewinkels geschnitten.
Das Verkleben erfolgt mit Dünnbettmörtel, der mit Wasser zur gebrauchsfertigen Masse angerührt wird. Trage den Kleber mit einer Plansteinkelle auf. Zum weiteren speziellen Werkzeug dieses Systems gehört das Schleifbrett. Mit ihm werden Unebenheiten im Steinverlauf bei jeder neuen Lage beseitigt, bevor weitergearbeitet wird.
Gerades Mauern mit dem Schichtenmaß
Profi-Tipp: Das Arbeiten mit dem Schichtenmaß ist eine bewährte Prüfmethode, ob man mit seiner Mauer auch nach mehreren Reihen noch auf der richtigen Höhe ist. Nimm zunächst das Höhenmaß eines Deiner verwendeten Steine.
Jetzt brauchst Du ein möglichst gerades, längeres Holzbrett bzw. eine Latte, auf die Du den ermittelten Wert plus eine Zugabe für die Mörtelschicht, die auf jede Steinreihe kommt, übertragen.
Fülle die komplette Latte mit Linien, immer im selben Abstand.
Während des Mauerns kann nun immer wieder überprüft werden, ob die Mauer noch die Höhe hat, die Du in der entsprechenden Reihe haben solltest.
Ist der Strich zu weit oben, dann hast Du wahrscheinlich zu wenig Mörtel benutzt. Ist er zu weit unten, hast Du eventuell zu viel Mörtel benutzt.
Richtig verfugen
Der Mörtel zwischen den Steinen hält die Mauer zusammen. Die Steinfugen können jedoch auf verschiedene Arten ausgeformt werden.
- Die Fuge sollte nach unten abgeschrägt sein, damit das Wasser gut ablaufen kann.
- Du kannst die Fuge auch flächig füllen. Der Mörtel schließt bündig mit der oberen und unteren Steinkante. Auch in diesem Fall kann Wasser problemlos ablaufen.
- Bei einer nach oben abgeschrägten Fuge kann sich auf dem Stein Wasser sammeln und Feuchtigkeitsschäden verursachen. So bitte nicht!