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Schleifarbeiten fallen öfter an, als Du im ersten Augenblick vielleicht denkst, denn durchs Schleifen formst Du nicht nur Werkstücke, sondern glättest und polierst Oberflächen, befreist sie von Materialien wie Lack und Rost, frischt alte Möbel, Türen- und Fensterrahmen sowie Parkett und Dielen wieder auf.

Du musst nicht gleich schwere Geschütze auffahren. Kleine Flächen kannst Du problemlos mit einem Schleifklotz oder Schleifschwamm bearbeiten. Raue Flächen und gesägte Kanten bearbeitest Du am besten mit einem Schleifklotz. Für Rundungen und Profile besser einen Schleifschwam, denn der ist elastischer und flexibler als eine Maschine.

Fällt das Projekt größer aus, solltest Du Dir einen Akku- oder Elektroschleifer anschaffen. Je nach Einsatzbereich stehen Dir verschiedene Schleifmaschinen zur Auswahl. Bei der Wahl Deines Schleifpartners solltest Du wählerisch sein und auf Qualität achten. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Schleifmaschinen für Holz und/oder Metall:

Du brauchst einen... .... wenn Du....
Bandschleifer ... große Schleifarbeiten mit hohem Materialabtrag auf sehr großen Flächen durchführen willst.
Deltaschleifer ... Ecken, Kanten oder kleine, schwer erreichbare Flächen /Zwischenräume präzise bearbeiten willst.
Exzenterschleifer ... ebene oder gewölbte Oberflächen sehr fein schleifen oder sogar polieren willst. Er ist ein Multitalent und eignet sich für viele Formen und Materialien.
Multischleifer ... kleine Oberflächen mit vielen Ecken und Kanten exakt bearbeiten willst.
Parkettschleifer ... Dielen & Parkettböden abziehen/auffrischen willst.
Schwingschleifer ... auf großen Flächen gröbere Schleifarbeiten durchführen oder Ecken & Kanten grob abschleifen willst.
Trockenbauschleifer ... Decken und Wände glatt schleifen willst.
Winkelschleifer ... Werkstücke aus Metall, Stein & Beton nicht nur schleifen, sondern auch zertrennen willst. Mit dem richtigen Aufsatz kannst Du den Winkelschleifer auch für Holzarbeiten verwenden.
schleifpapier

Auf die Körnung kommt es an: Das Ergebnis wird nur so gut, wie das gewählte Schleifpapier. Du bekommst es einzeln in Blattform, als Steifen oder als Schleifpapier von der Rolle. Besonders praktisch sind auch die Kletthaftscheiben, die Du jeweils passend zu den verschiedenen Elektro- oder Akku-Schleifern kaufen kannst.

Richtig wichtig ist das Material der Körner. Willst Du Holz schleifen, bist Du mit Korund bestens beraten. Es ist rotbräunlich, besonders hart und hält lange durch. Schleifpapier aus Siliziumcarbid ist noch einen Zacken schärfer und eignet sich besonders für Arbeiten an Lack- und Metall. Es verfügt außerdem über eine lange Standzeit, es nutzt sich nicht im Nu ab. Schmirgel, Flint und Quarzpapiere halten nicht lange durch und eignen sich folglich mehr für weiche Hölzer.

Ebenso wichtig ist die Körnungsstufe. Dabei gilt, je kleiner die Zahl, desto gröber das Korn. Wir bieten Körnungen von 24 bis 2000. Die im sehr feinen Bereich liegenden Körnungen (400–2.000) sind vorzugsweise fürs Nachschleifen lackierter oder gewässerter Flächen geeignet. Welche Körnung Du für welche Arbeitsschritte benutzt, erfährst Du gleich. Die Streuung ist ebenfalls wichtig; sie besagt, wie eng die Schleifkörner beieinanderliegen.

Gut vorbereitet, gehen auch Schleifarbeiten schneller und effektiver von der Hand. Deshalb solltest Du neben Schleifpapier und Schleifmaschine folgendes bei Deinen Projekten immer parat haben:

  • Werkbank
  • Schraubstock
  • Zwingen & Klemmen
  • Schaber & Spachtel
  • Holzpaste zum Auffüllen
  • Handfeger & Müllschippe
  • Schwamm & feuchten Lappen

Einzelne Werkstücke solltest Du immer solide auf einer Werkbank fixieren, ein Bock tut es auch. Beim ersten Grobschliff (wenn die Oberfläche, sehr rau und uneben ist) verwendest Du in der Regel Schleifpapier mit einer Körnung von 60 bis 80. Pass auf, dass diese grobe Körnung keine zu tiefen Spuren im Holz hinterlässt. Arbeite in Richtung der Maserung und übe dabei gleichmäßigen Druck aus. Anschließend entstauben.

Feuchte im zweiten Arbeitsgang das Holz mit einem Schwamm leicht an. Dadurch richten sich niedergedrückte Holzfasern auf und gehen Dir beim nächsten Schleifdurchgang nicht durch die Lappen. Ist das Holz trocken, geht es weiter mit dem Mittelschliff. Hier benutzt Du eine Körnung zwischen 80 und 120 und schleifst bevorzugt quer zur Maserung.

Zum Schluss kommt der Feinschliff. Hier sollte die Körnung des Schleifpapiers zwischen 120 und 240 ausfallen. Letzte Unebenheiten bekommst Du besser zu spüren, als zu sehen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Lass dafür Deine Hände sachte über das geschliffene Holz gleiten und schleif eventuell nochmal nach.

richtig schleifen

Statt einen neuen Bodenbelag zu kaufen, krempelst Du als passionierter Heimwerker lieber die Ärmel hoch. Dielen und auch Parkett sehen nach der Behandlung mit einem schweren Bandschleifer oder einer Parkettschleifmaschine wie neu aus. Lasten unzählige Lackschichten auf Deinen Dielen, greif am besten zum Walzenschleifer: Er begeistert durch eine hohe Abtragleistung.

lack abschleifen

Egal ob Du Lack von Türblättern, Möbeln, Metallrahmen oder Autoteilen abschleifen willst, zuerst entfernst Du alles Poröse grob mit einem Spachtel. Dem alten Lack rückst Du am besten elektrisch auf die Pelle, wenn es sich um größere Flächen handelt. Sind diese gleichmäßig, greifst Du zum Exzenterschleifer. Er punktet durch hohe Abtragleistung, hinterlässt keine unschönen Riefen und beschert eine saubere Oberfläche, die sich danach wieder optimal lackieren lässt.

Auch hier gehst Du schrittweise vor. Hartnäckigen Lackschichten rückst Du mit einer Körnung zwischen 40 und 80 quer zur Maserung grob zu Leibe. Dann schmirgelst Du Dich in Faserrichtung mit immer feinerem Schleifpapier dem letzten Schliff entgegen, den Du mit einer 120er oder 240er-Körnung besiegelst. Während des Schleifens übst Du immer einen leichten Druck aus. Arbeite auch hier gleichmäßig und bleib nie lange auf einer Stelle, sonst könnten Vertiefungen entstehen. Zwischendrin heißt es immer wieder Staubwischen oder –saugen.

Ist der Lack soweit noch in Ordnung, könnte aber eine Verjüngungskur vertragen, schleifst Du ihn mit 180er Schleifpapier einfach nur leicht an. Danach lässt er sich bestens überlackieren.

moebel abschleifen

Holzmöbel aufzuarbeiten lohnt und macht Spaß. Meist musst Du sie von altem Lack befreien und etwaige Beschädigungen mit Holzkitt ausbessern: Den gibt es in verschiedenen Farbtönen. Bevor Du Dich ans Abschleifen ranmachst, sind sämtliche Beschläge und Griffe von Regalen, Tischen oder Schränken zu entfernen. Etwaige Türen hängst du aus, Schubladen stellst Du beiseite. Beim Schleifen gehst Du wie oben beschrieben vor. Der Deltaschleifer ist beim Bearbeiten von Ecken und Kanten und für den Feinschliff ideal. Gedrechselte Stuhlbeine und andere Verzierungen bearbeitest Du am besten mit einem Schleifschwamm.

waende decken abschleifen

Wenn Decken und Wände in die Jahre gekommen sind, werden Bohrlöcher gefüllt und Schäden ausgebessert. Um sie für die weitere Verarbeitung wieder fit zu machen, solltest Du sie glätten und schleifen. Achte auf eine ausreichende Trockenzeit (frühestens nach 24 Stunden).

Große Flächen bearbeitest Du am besten mit einem Trockenbauschleifer. Eine spezielle Art dieser Maschinen sind die Langhalsschleifer. Durch den langen Griff kannst Du damit Wände und Decken mit einer Höhe von bis zu drei Metern bearbeiten – ohne zusätzliche Hilfsmittel! Die meisten Maschinen sind mit einem sehr effizienten Staubabsaugungssystem ausgestattet, sodass Du beim Schleifen nicht in einer Staubwolke stehst, sondern sauber arbeiten kannst.

Wenn Du anschließend tapezieren oder streichen willst, musst Du nicht mit feinem Papier arbeiten. Eine Körnung mit 60 reicht aus. Bei Trockenbauwänden und -decken empfehlen wir allerdings eine Körnung zwischen 80 und 120. Körnungen unter 80 können die Kartonoberfläche beschädigen. Verputzten Wänden und Decken kannst Du in zwei Schritten zu Leibe rücken. Dicke Farbschichten beseitigst Du mit einer 40er Körnung, sonst reichen 80. Den Feinschliff erledigst Du am besten mit einer feineren Körnung bis 240.

Für kleine Flächen und schwer zugänglichen Stellen, z. B. Nischen, Kanten, Fenster- und Türlaibungen verwendest Du lieber einem Handschleifer oder einen elektrischen Trockenbauschleifer mit dreieckigem Vibrationsblatt.

metall abschleifen

Es gibt viele gute Gründe, Metall abzuschleifen. Vielleicht ist es über die Jahre rostig geworden oder Du willst auf den Industrie-Stil umsatteln. Seine glänzenden Metall-Oberflächen werden immer beliebter und Du kannst sie Dir selbst zuschleifen. Werkstück aus Metall wie z. B. Regale, Stuhl- und Tischbeine, Lampen oder andere Wohnaccessoires gehst Du mit einem Schleifklotz oder mit einer Schleifmaschine für Metall an die Substanz. Verwende dafür einen Multi-, Delta-, Exzenter- oder Winkelschleifer. Beginne mit einer 180er Körnung, ansonsten entstehen schnell Kerben. Für Rundungen und Ecken greifst Du wiederum zum Schleifschwamm. Bevor Du das Möbel- oder Werkstück mit einem Metallreiniger behandelst, bitte erst den Schleifstaub entfernen. Zum Schluss kannst Du noch einen Rostblocker auftragen und/oder das Metall lackieren.

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