Warum Rasen kalken?
Ein kräftiger und gesunder Rasen braucht einen gesunden Boden. Denn der Boden kann nur dann die wichtigen Nährstoffe an den Rasen abgeben, wenn er sie auch hat. Deshalb musst Du die Qualität Deines Bodens kennen, um zu wissen, wie Du Deinen Rasen pflegen musst.
Rasengräser mögen einen leicht sauren Boden. Ist der pH-Wert zu niedrig, ist der Boden übersäuert. Dann solltest Du Deinen Rasen kalken. Der Kalk hebt den pH-Wert an.
Ist der Boden hingegen eher alkalisch, dann bewirkt kalken das Gegenteil – Du schadest Deinem Rasen weiter.
Für alle bei denen der Chemie-Unterricht schon länger her ist:
Die Spanne der pH-Werte reicht von 0 bis 14. Ein pH-Wert von 0 bedeutet in unserem Fall der Boden ist stark sauer, ein pH-Wert von 14 wäre ein alkalischer oder basischer Boden. Der Wert 7 – also die goldene Mitte – wäre ein neutraler Boden.
Rasengräser fühlen sich mit einem leicht sauren Boden wohl. Je nach Beschaffenheit des Bodens sollte der pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 liegen.
Rasen nicht auf Verdacht kalken
Kalke Deinen Rasen nur, wenn er es wirklich nötig hat. Der Kalk hebt den pH-Wert an, was zur Folge haben kann, dass Dein Rasen kaputt geht und sich stattdessen Löwenzahn und Brennnesseln breitmachen. Also nicht auf Verdacht kalken.
Ist Dein Boden eher alkalisch, dann kannst Du ihn mit Kaffeesatz auch versauern.
Kalkmangel des Rasens erkennen
Es gibt ein paar Indikatoren, die Kalkmangel Deines Rasens anzeigen.
Ist der Boden zu sauer, wirkt Dein Rasen kraftlos, trocknet schnell aus und verfärbt sich gelb. Das sind dann auch besonders gute Bedingungen für Moose, Sauerampfer oder Hahnenfuß. Wenn Du diese Anzeichen bei Deinem Rasen beobachtest, kann das auf einen zu niedrigen pH-Wert hinweisen.
Manche Unkräuter bevorzugen aber auch einen eher alkalischen Boden. Löwenzahn und Klee zum Beispiel gedeihen bei einem höheren pH-Wert. Auch für das Moos kann es andere Erklärungen geben, deshalb solltest Du Dich nicht allein darauf verlassen.
Sicherheit über den pH-Wert Deines Bodens gibt Dir ein Testgerät. Es misst den pH-Wert und Du kannst dann entscheiden, ob Du Deinen Rasen kalken oder andere Maßnahmen ergreifen musst.
Grüner Rasen ist kein Zufall.
Rasen kalken im Herbst oder im Frühjar?
Der beste Zeitpunkt um den Rasen zu kalken ist das Frühjahr, noch bevor die Wachstumsperiode beginnt. Der Boden muss frei von Schnee und Frost sein. Vor der Kalkung solltest Du den Rasen vertikutieren.
Kalke den Rasen, an einem windstillen und bestenfalls bewölkten Tag. Zu viel Sonne kann zu Verbrennungen auf dem Rasen führen. Ist es zu windig, fliegt Dir der Kalk durch den Garten.
Stimmen die Rahmenbedingung, spricht aber auch nichts dagegen, den Rasen im Herbst zu kalken.
Bereits ein paar Wochen nach der Kalkung reguliert sich Der pH-Wert des Bodens. Sichtbar wird diese Veränderung dann aber noch nicht. Es dauert einige Jahre bis der Boden wieder richtig gestärkt ist. Deshalb solltest Du alle zwei bis drei Jahre eine Bodenanalyse machen und bei Bedarf den Rasen kalken.
Wenn du regelmäßig düngst und vertikutierst, kannst Du schon viel für Deinen Rasen tun. Wenn Du dazu noch ein paar Infos brauchst, dann schau in unsere Ratgeber dazu.
Welche Art von Kalk ist die beste Wahl?
Verwende am besten einen kohlensauren Garten- oder Rasenkalk. Kohlensauer bedeutet, dass Reste der Kohlensäure enthalten sind. Branntkalk und Löschkalk sind weniger zu empfehlen, weil sie stark ätzend sind.
Gerade Branntkalk kann bei unsachgemäßer Anwendung, für Menschen, Tiere und Pflanzen schädlich sein. Gartenkalk ist die sicherere Alternative.
Rasen kalken - so geht's
Wenn Du Deinen Rasen kalken willst, solltest Du ihn vorher einmal gründlich vertikutieren. Dann kann er den Kalk besonders gut aufnehmen. Das machst Du am besten, wenn der Boden frostfrei ist.
Ist Dein Boden eher sandig und der pH-Wert zwischen 5,5 und 5,2 dann solltest Du 150 bis 200 Gramm Kalk pro Quadratmeter ausbringen. Hast Du dagegen einen lehmigen Boden und der pH-Wert liegt etwa bei 6,2, dann brauchst Du etwa die doppelte Menge – also zwischen 300 und 400 Gramm pro Quadratmeter.
Verteilen kannst Du den Rasenkalk wie einen Dünger. Entweder mit der Hand oder einem Streuwagen. Hauptsache der Kalk ist gleichmäßig verteilt. Trage dabei aber unbedingt Handschuhe.
Nachdem Du den Kalk ausgebracht hast, muss die Fläche gut gewässert werden. So stellst Du sicher, dass der Kalk wirklich in den Boden eindringt.
Du gibst alles. Für Deinen Rasen.
Düngen ODER Kalken – nie beides gleichzeitig
Entscheide Dich bei der Planung Deiner Rasenpflege, ob Du düngen oder kalken willst. Zwischen den beiden Maßnahmen sollten mindestens sechs bis acht Wochen liegen, da sich sonst die Wirkung der beiden gegenseitig aufheben kann.
Rasen kalken: häufige Fragen
Warum sollte man Rasen kalken?
Wenn der ph-Wert des Bodens übersäuert oder alkalisch ist. Rasengewächse mögen einen leicht sauren Boden also in einem pH-Wert-Bereich von 5,5 bis 6,5. Lies hier noch mal alles zu pH-Wert und Bodenqualität.
Wann sollte man den Rasen kalken?
Am besten im Frühjahr oder im Herbst. Der Boden sollte frostfrei sein. Es sollte nicht zu windig sein und die Sonne nicht scheinen. Lies hierzu das ganze Kapitel.
Kann man Rasen zu viel kalken?
Allerdings! Kalk hebt den pH-Wert an. Wenn er ohnehin zu hoch ist, schadest Du durch kalken Deinem Rasen zusätzlich. Lies hier noch mal alle Infos dazu.
Wie oft sollte man Rasen kalken?
Es ist ausreichend alle zwei bis drei Jahre den pH-Wert des Bodens zu messen und dann ggf. zu kalken. Hier gibts noch mehr Infos dazu.
Kann man den Rasen gleichzeitig kalken und düngen?
Nein! Zwischen kalken und düngen sollten sechs bis acht Wochen liegen. Die Wirkung der beiden Maßnahmen kann sich sonst gegenseitig aufheben.
Welchen Kalk sollte man verwenden?
Auf Brand- oder Löschkalk solltest Du verzichten. Sie sind stark ätzend und können gesundheitliche Schäden hervorrufen. Verwende am besten kohlensauren Gartenkalk. Lies hier noch mal die Details.