Was ist ein pflegeleichter Garten?
Ein pflegeleichter Garten ist ein Garten, der so gestaltet ist, dass er wenig Zeit und Aufwand für die Pflege erfordert und trotzdem schön aussieht. Bereits bei der Planung Deines Gartens solltest Du Dir Gedanken machen, wie viel Aufwand Du später in die Pflege investieren möchtest.
Pflegeleicht wird ein Garten einerseits, indem Du ihn an die Klima- und Standortbedingungen bei Dir Zuhause anpasst und andererseits durch bestimmte Maßnahme und Kaufentscheidungen. Diese können Dir später die Arbeit erleichtern oder sogar ganz abnehmen. Zu den pflegeleichten Gärten zählen z. B. so genannte Klimagärten oder Prärie- bzw. Steppengärten.
Vorteile pflegeleichter Garten
So ein pflegeleichter Garten hat ganz schön viele Vorteile. Welche Punkte Dir am wichtigsten sind, musst Du selbst entscheiden:
- Zeitersparnis: Du musst weniger Zeit für die Gartenarbeit aufwenden. Dadurch hast Du mehr Zeit für andere Aktivitäten.
- Weniger Aufwand: Ein pflegeleichter Garten erfordert weniger körperliche Anstrengung und ist daher z. B. ideal für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, wenig Freizeit oder wenig Erfahrung.
- Kostenersparnis: Durch den geringeren Pflegeaufwand sparst Du Geld für z. B. Gartenwerkzeuge, Dünger und andere Materialien.
- Langlebigkeit: Pflegeleichte Gärten sind ideal an ihren Standort angepasst. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer.
- Ästhetik: Mit der richtigen Planung kann ein pflegeleichter Garten genauso schön und ansprechend sein wie ein aufwendiger Garten. Du musst also auf nichts verzichten.
Pflegeleichter Garten: die richtigen Pflanzen
Manche Pflanzen sind echte Überlebenskünstler. Sie kommen gut mit wochenlangen Trockenperioden und direkter Sonneneinstrahlung klar. Dadurch benötigen sie wenig Pflege und gehen nicht direkt kaputt, wenn Du mal vergisst sie zu gießen. Perfekt also, wenn Du es pflegeleicht möchtest. Zu den Überlebenskünstlern zählen z. B. Steingartenstauden. Du fragst Dich wie die Pflanzen so gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen? Jede hat dafür ihre eigene Taktik.
Kriechwachholder wächst beispielsweise sehr flächendeckend. Dadurch spendet er der Erde darunter Schatten, wodurch die Feuchtigkeit langsamer verdunstet. Manche Arten wie die Fetthenne haben extra dicke Blätter, in denen sie Wasser speichern können. Die Blätter der Kugel-Kiefer haben eine silbrige Oberfläche. Dadurch reflektieren sie das Sonnenlicht stärker und die Pflanze heizt sich weniger auf. Ganz schön schlau, oder?
Pflegeleichter Garten: Rasenersatz
Sieht schön aus, aber ist nicht besonders pflegeleicht – der klassische englische Rasen. Für einen pflegeleichten Garten brauchst Du also Alternativen, so genannten Rasenersatz. Rasenersatz kann außerdem sinnvoll sein, wenn Du viel mit Trockenheit oder Schatten zu tun hast. Er ist dabei aber kein Ersatz für einen bespielbaren Rasen und kann in der Regel nicht als konstant genutzte Laufwege benutzt werden. Manche Arten sind allerdings trittfester als andere. Rasenersatz Nr. 1 sind Bodendecker. Zu den beliebtesten Varianten gehören:
- Sternmoos: Sternmoos ist sehr winzig und vor allem in Japanischen Gärten beliebt. Die flachen, fein gegliederten Triebe wachsen eher breit als hoch. Sternmoos zählt zu den begehbaren Bodendeckern und wird nur wenige Zentimeter hoch. Im Mai zeigen sich winzige weiße Nelkenblüten.
- Sand-Thymian: Sand-Thymian ist immergrün und wächst zwei bis zehn Zentimeter hoch. Von Juni bis August blüht er rosa-violett. Sand-Thymian eignet sich vor allem für sonnige und trockene Lagen und ist ebenfalls begehbar.

Klimagarten gestalten
Eine pflegeleichte Gartenform ist der so genannte Klimagarten. Er ist besonders an die Bedingungen des sich verändernden und wärmer werdenden Klimas angepasst. Dafür nutz er Pflanzen die gut mit Trockenheit, Hitze und Starkregen auskommen. Mit einer durchdachten Gestaltung lassen sich das Mikroklima im Garten und die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen verbessern. Kühlung, eine höhere Luftfeuchtigkeit sowie ein intelligentes Wassermanagement sind in Zeiten von Hitze und Trockenheit das vorrangige Ziel dieser Gartenform.

Bäume spenden Schatten und bei Hitze lässt es sich unter ihnen gut aushalten. Außerdem verdunstet Wasser über ihre Blätter, was die Umgebung kühlt. Ihr weit verzweigtes Wurzelwerk belüftet den Boden und sorgt dafür, dass Niederschlag das Grundwasser besser erreichen kann.
Sträucher und Hecken halten Wind ab und spenden ebenfalls Schatten. Außerdem dienen sie Vögeln und Insekten als Lebensraum.
Indem Du mehrere verschiedene Pflanzenarten anpflanzst, verminderst Du das Risiko, dass Dir alle Pflanzen gleichzeitig eingehen. Es gibt außerdem spezielle Pflanzen, die mit Hitze und Trockenheit besonders gut umgehen können.
Auf versiegelten Flächen kann das Wasser nicht in den Boden versickern. Alternativen sind Gartenwege als Rasenweg, mit Bohlen, mit Natursteinplatten, Kies oder Holzschnitzeln.
Mithilfe von Zisternen und Regentonnen kannst Du Regenwasser auffangen und speichern. Das hilft Dir in längeren Trockenphasen.
Wiesen überstehen längere Trockenphasen oft besser ohne Gießen als Rasen. Ihre tief reichenden Wurzeln schützen den Boden außerdem besser vor Erosion durch Wind oder Starkregen.
Durch begrünte Fassaden und Dächer verbessert sich das Mikroklima und die Luft. Die Pflanzen verdunsten Wasser und tragen so zur Kühlung bei. Dachbegrünung geht z. B. auch beim Gartenhaus.
Teiche sind bei Hitze eine ideale Trinkstelle für zahlreiche Tiere. Sie speichern zudem Kohlenstoff und kühlen durch Verdunstung aus der Wasserfläche und ihren Pflanzen die Umgebung.
Durch Hügel und Senken kannst Du Deinen Garten in trockene und feuchte Bereiche unterteilen. Auf dem Hügel ist es trocken und am Fuß feuchter. Hügel bremsen außerdem den Wind und schützen so vor Austrocknung.
Ein Kraterbeet bietet verschiedene Zonen. Auf dem Wall und an den Hängen ist es trockener und im Inneren feuchter. So wird Wärme und Feuchtigkeit gespeichert und empfindliche Pflanzen vor Wind und Trockenheit geschützt. Ideal auch für frostempfindliche Pflanzen.
Präriegarten gestalten
Steppengarten gestalten
Tipps: pflegeleichter Garten
- Wenn Du Deine Beete sauber einfasst, kann Dir nichts über den Kopf wachsen.
- Ein Holzzaun muss regelmäßig gestrichen werden. Ein Zaun aus Draht, Metall oder Doppelstabmatten ist deutlich pflegeleichter.
- Ein Bewässerungssystem spart Dir das tägliche Gießen. Die Tröpfchenbewässerung kannst Du smart per Handy-App steuern.
- Rindenmulch auf dem Beet nimmt Unkraut das Licht zum Wachsen.
- Mit Smart Home kannst Du Dir einiges an Arbeit sparen. Sei es die Steuerung Deiner Gartenbeleuchtung, der Gartenbewässerung oder Deines Mähroboters. Auch Dein Poolwasser kannst Du smart überwachen.