Nicht immer ist ein Garten ebenerdig. Deine Hänge und Böschungen kannst Du z.B. mit Pflanzsteinen, in runder Form auch Pflanzringe genannt, befestigen. Aber auch Mauern oder Hochbeete lassen sich prima mit Hilfe von Pflanzsteinen bauen. Und am Ende kannst Du sie auch noch mit Kräutern oder Blumen bepflanzen. Damit hast Du zwei Sachen auf einmal abgehakt. Wir zeigen Dir hier, wie all das funktioniert.
Hang befestigen mit Pflanzsteinen
Fundament herstellen
Um eine dauerhafte Hangbefestigung herzustellen, ist ein geeignetes Fundament notwendig. Spanne eine Schnur, um den Fundamentverlauf festzulegen.
Loch ausheben
Decke die Böschung mit Brettern ab, um ein Nachrutschen der Erde zu verhindern. Hebe für eine Mauerhöhe bis 100 cm die Erde ca. 40 cm tief aus. Hinweis: Wähle die Fundamenttiefe so, dass die unterste Steinreihe wenigstens zur Hälfte im Erdreich ist.
Hanghöhe beachten
Grundsätzlich gilt: Je höher die Hangbefestigung sein soll, desto größer muss die Wandneigung sein. Die Hinterfüllung muss aus frostsicherem Material erfolgen und sollte lagenweise eingebaut und standfest verdichtet werden. Beispiel Pflanzring groß (Mauerbreite 48 cm): Bei einer Böschungsneigung von 60° sollte die Wand maximal 3,00 m hoch sein, bei 70° Böschungsneigung nur 1,75 m.
Frostschutz verfüllen
Fülle dann eine Frostschutzschicht ein, die auf eine Höhe von 30 cm verdichtet wird. Danach kommt eine 10 cm dicke Schicht erdfeuchter Beton. Bei Mauerhöhen über 100 cm hebst Du die Erde 80 cm aus und füllst auf die Frostschutzschicht eine mindestens 20 cm dicke Schicht Beton.
Beton aufbringen
Fülle den Beton kurz vor dem Setzen der Pflanzringe auf. Bringe nur so viel Beton an einem Stück ein, wie Du Pflanzsteine setzen kannst. Der Beton muss beim Setzen der Pflanzringe noch erdfeucht sein.
Beachte immer die Vorgaben des jeweiligen Herstellers. Diese können von den hier gezeigten Beispielen abweichen.
Ersten Pflanzring setzen
Lege zuerst den genauen Verlauf der ersten Steinreihe mit einer gespannten Maurerschnur fest. Bei Pflanzringen mit Einbuchtung setzt Du den ersten Pflanzring so, dass die Einbuchtung am Beginn der Steinreihe ist. So kannst Du den Richtungsverlauf der nachfolgenden Steine jederzeit korrigieren. Den Pflanzring mit dem Gummihammer etwas in die Betonschicht einklopfen und mit der Wasserwaage waagerecht ausrichten.
Weitere Pflanzringe mit Abstand setzen
Einen weiteren Pflanzring mit der Einbuchtung ansetzen. Halte hier und bei allen weiteren Steinen einen Abstand von 5 mm ein. Dieser Abstand ist wichtig, um Fertigungstoleranzen auszugleichen.
Kies einfüllen
Fülle die unterste Steinreihe dann zu 1/3 mit Kies. Das ist notwendig, um bei Staunässe Frostschäden zu vermeiden. Um Staunässe in der Hinterfüllung zu vermeiden, können kleine Entwässerungsnuten an mehreren Stellen vorgesehen werden.
Leichter geht's mit einer Setzzange als Versetzhilfe
Das Setzen von Pflanzsteinen braucht keine schweißtreibende Arbeit zu sein, wenn mit den richtigen Werkzeugen, Materialien und Hilfsmitteln gearbeitet wird. Arbeite mit kleinen Steinabmessungen. Diese haben ein durchschnittliches Gewicht von 13 bis 15 kg und können somit problemlos von einer Person transportiert werden.
Bei größeren Steinabmessungen kann eine so genannte Setzzange als Versetzhilfe wertvolle Dienste leisten. Dieses Tragegestell ermöglicht ein leichtes Transportieren und Setzen der Steine durch zwei Personen. Trage zur eigenen Sicherheit immer geeignete Arbeitshandschuhe.
Die Hinterfüllung erfolgt aus frostsicherem Material.
Hinterfüllung verdichten
Da die nachfolgenden Steinreihen in der Regel nach hinten versetzt sind und auf der Hinterfüllung aufliegen, muss diese verdichtet werden.
Pflanzringe auffüllen
Die verbleibende Höhe in den Pflanzringen wird mit Gartenerde gefüllt.
Pflanzsteine Reihe für Reihe setzen
Nun eine weitere Steinreihe mit einem Versatz in der verfügbaren Neigung nach hinten aufsetzen und die Hinterfüllung sowie die Füllung in den Pflanzringen einbringen. Arbeite Reihe für Reihe nach oben.
Mauer aus Pflanzsteinen
Anstatt einen Hang zu befestigen, kannst Du die Pflanzringe auch zum Bauen einer freistehenden Mauer nutzen. Sie ist auf jeden Fall ein richtiger Hingucker in Deinem Garten.
Mauer aus Pflanzsteinen bauen: Schritt für Schritt
Damit Deine Mauer gut hält, musst Du als erstes ein Fundament anlegen. Hierbei kommt es je nach Art des Fundamentes auf verschiedene Punkte an. Wie Du richtig vorgehst, erfährst Du in unseren Anleitungen und Ratgebern.
Sobald das Fundament steht, kannst Du mit dem Bau der Mauer beginnen. Dabei gehst Du am besten so vor:
- Stecke mit einer Richtschnur die Mauerpositon ab.
- Trage dann den angemischten Mörtel auf dem Fundament auf und verwende ihn nur für den Rahmen der Pflanzringe.
- Setze nun die erste Reihe Pflanzringe.
- Danach solltest Du das Ganze 24h trocknen lassen.
- Je nachdem wie hoch Deine Mauer werden soll, solltest Du die erste Reihe mit Beton füllen und anschließend nochmal 48h lang trocknen lassen.
- Dann kannst Du die restlichen Reihen versetzt auf der ersten platzieren und mit Substrat füllen.
Maximalhöhe beachten
Die erlaubte Maximalhöhe Deiner Mauer ist stark abhängig von Deinem Wohnort. Geh im Zweifel auf Nummer sicher und frag vorher bei Deiner Gemeinde oder Stadt nach. Beachte außerdem die zu erwartende Windlast an Deinem Wohnort und hol Dir dafür gegebenenfalls Rat bei einem Fachmann wie z. B. Statiker.
Pflanzsteine bepflanzen
Der Hang ist befestigt, die Mauer gebaut und nun? Anstatt die Hohlräume der Pflanzsteine leer zu lassen, kannst Du sie bepflanzen und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir zeigen Dir, welche Pflanzen sich dafür eignen und worauf Du dabei sonst noch achten solltest.
Pflanzsteine bepflanzen: geeignete Pflanzen
Je nach Standort eignen sich unterschiedliche Pflanzen zum Bepflanzen Deiner Pflanzsteine. An einem vollsonnigen Standort sind das z. B. Kräuter oder kleine Gehölze wie Lavendel, Polster-, Steingartenpflanzen oder Bodendecker wie Blaukissen, Hauswurz und Steinkraut. Darüber hinaus aber auch Stauden oder Kletterpflanzen.
Sind Deine Pflanzsteine im Halbschatten, greifst Du am besten auf Zitronenmelisse, Minzen, Porzellanblümchen oder Teppich-Waldrebe zurück.
Für Pflanzsteine an schattigen Standorten kannst Du z.B. Goldtröpfchen, Farne, Mauer-Zimbelkraut, Kleines und Großes Immergrün, Porzellanblümchen oder Kletter-Spindelstrauch nutzen.
Flachwurzler und Mitteltiefwurzler
Generell solltest Du eher auf Flachwurzler und Mitteltiefwurzler mit einer Wurzeltiefe von bis zu 30 cm setzen. Tiefwurzler haben in der Regel zu wenig Platz in den Pflanzsteinen. Außerdem sollten die Pflanzen gut mit Hitze und wenig Wasser auskommen.
Pflanzsteine aus Beton haben die Eigenschaft, dem Erdreich Wasser zu entziehen. Wähle deshalb Pflanzen die gut an Trockenheit angepasst sind. In der Sonne heizen sich die Pflanzsteine außerdem schnell auf, wodurch sich in diesem Bereich die Hitze staut. Daher müssen die Pflanzen auch mit hohen Temperaturen zurechtkommen.
Außerdem sind sie aufgrund des fehlenden Bodenkontaktes stärker frostgefährdet. Fülle die Pflanzsteine daher vor dem Bepflanzen zu einem Drittel mit Kies in einer Größe von 30 - 50 mm. Das schützt vor Frost.
Hochbeet aus Pflanzsteinen
Es muss aber nicht immer nur ein Hang oder eine Mauer sein. Du hast Lust auf ein Hochbeet, weißt aber noch nicht so richtig, welches Material Du verwenden sollst? Wie wäre es mit Pflanzsteinen? Oder falls Du es lieber rund magst, mit Pflanzringen? Die hohlen Betonsteine sind sehr leicht. Daher brauchst Du für das Hochbeet kein Fundament und kannst sie auch gut alleine händeln. Egal ob rund, halbrund oder eckig, groß, klein, grau, braun oder rot, mit Pflanzsteinen ist eine Vielzahl an Formen und Varianten möglich. Also, worauf wartest Du noch? Wir zeigen Dir, worauf Du achten solltest.
Hochbeet aus Pflanzsteinen bauen: Schritt für Schritt
- Suche Dir einen sonnigen und geschützten Standort.
- Messe anschließend die gewünschten Beetmaße aus und stecke sie ab.
- Ebne die Fläche und entferne Rasen, Steine und Unkraut.
- Nun kannst Du anfangen die Steine aneinenander zu setzen. Du benötigst dafür kein Bindemittel. Setze sie möglichst dicht, sodass keine Lücken entstehen.
- Wenn Du möchtest, kannst Du auf die erste Ebene noch weitere Ebenen setzen. So gewinnt Dein Hochbeet an Höhe.
- Fertig ist Dein Hochbeet.