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Orchideen pflegen ist gar nicht so schwer, wenn Du nur ein paar Punkte beachtest. Orchideen haben es gerne hell, aber nicht zu sonnig. Optimal ist also eine Fensterbank an der Ost- oder Westseite Deines Zuhauses. Achte im Sommer darauf, dass Deine Orchideen nicht in der prallen Sonne stehen. Im Winter sollten die Blätter nicht die kalte Fensterscheibe berühren.

Vermeide es deshalb, Deine Orchideen in unmittlerbarer Nähe zu Heizungen zu stellen. Die trockene Heizungsluft ist nichts für sie. Sollte es sich so ein Standort nicht vermeiden lassen, besprühe die Orchidee regelmäßig mit kalkarmem Wasser. Sprühe sparsam, damit sich kein Wasser an den Blattachsen sammelt, sonst bildet sich schnell Fäulnis. Und das will niemand ...

Die richtige Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor für Deine Orchidee. Ist die Luft zu trocken, verdunstet zu viel Wasser aus den Blättern. Die Folge: Die Blätter vertrocknen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Problemen mit Pilzen und Bakterien führen.

Die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Pflanzen sollte deshalb dauerhaft nicht unter 40 Prozent und nicht über 80 Prozent liegen.

Um sicherzugehen, kannst Du die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen. Häng' den Hygrometer in der Nähe der Pflanzen auf. Sprüh ihn nicht an und treffe ihn nicht mit dem Gießwasser – das verfälscht die Werte.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit lässt sich durch verstärktes Lüften leicht senken. Schwieriger ist es, zu niedrige Luftfeuchtigkeitswerte anzuheben.

Diese Maßnahmen gibt es:

Stelle Wasserschalen auf, z. B. mit Blähton gefüllt, um die Oberfläche zu vergrößern. Auf diese Weise kann mehr Wasser an die Umgebung abgegeben werden. Die Schalen solltest Du regelmäßig reinigen oder kurzfristig austrocknen lassen, um die Verbreitung von Bakterien zu unterbinden. Solche Schalen unterstützen ein günstiges Kleinklima, erhöhen die Luftfeuchtigkeit aber nur geringfügig.

Orchideen mit besonderen Ansprüchen an die Luftfeuchtigkeit kannst Du gut auf der Fensterbank in offenen Aquarien unterbringen. Schütte auf den Boden eine ca. 8 cm dicke Schicht aus Blähton. Diese nimmt Wasser auf, ohne dass die Töpfe „nasse Füße“ bekommen. Wasser verdunstet und es entsteht ein feuchtes Kleinklima. Das Aquarium solltest Du oben nicht abdecken, auf diese Weise erhalten die Orchideen Frischluft. Aquarien erhöhen die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Orchideen um bis zu 20 Prozent.

Eine besonders effektive Methode die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist der Einsatz elektronischer Luftbefeuchter. Besonders geeignet sind die Modelle, die das Wasser mit Hilfe von Ultraschall zerstäuben und danach mit einem Ventilator im Raum verteilen.

Du kannst Deine Orchidee für mehr Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen. Im Winter besteht aufgrund der tiefen Temperaturen und des Lichtmangels schnell Fäulnisgefahr. Deshalb solltest Du die Zimmerpflanzen nur am Vormittag ansprühen. Achte auf feinen Sprühnebel und darauf, dass sich kein Wasser an den Blattachsen sammelt.

Orchideen pflegen gilt als besonders anspruchsvoll und schwer. Dabei braucht es eigentlich gar nicht so viel, damit Deine Orchideen schön und gesund sind, denn eine gute Orchideenpflege besteht aus drei Bereichen:

Orchideen sind Schwachzehrer. Bedeutet: Orchideen kommen gut mit wenig Nährstoffen klar. Nutze speziellen Orchideendünger und halte Dich unbedingt an die empfohlene Dosiermenge.

In der Wachstumsphase – das ist bei den meisten Orchideenarten von Frühjahr bis Herbst – solltest Du Deine Orchidee alle 2–3 Wochen düngen. Damit hilfst Du der Zimmerpflanze bei der Neutriebbildung. Im Winter düngst Du Deine Orchidee nur sehr selten bis gar nicht.

Orchideendünger gibt es in zwei Formen:

  • als Flüssigdünger und
  • als Düngestäbchen.

Je gröber das Orchideensubstrat, umso eher solltest Du zu Flüssigdünger greifen. Im groben Substrat können sich Düngestäbchen nur schlecht auflösen.

Deine Orchidee ist verblüht, wenn alle Blüten von alleine vom Blütenstängel abgefallen sind. Bei manchen Arten wie z. B. der Phalaenopsis stehen die Chancen gut, dass sie ein weiteres Mal blühen. Dafür musst Du die Orchidee schneiden.

Ist Deine Orchidee mehrtriebig wie z. B. die Schmetterlingsorchidee, kannst Du den Blütenstängel über dem dritten kleinen Hüllblatt abschneiden, sobald alle Blüten verblüht sind. Ein Hüllblatt ist die Verdickung am Stil. Jetzt heißt es warten, denn erst nach ca. 4 Monaten kannst Du hier mit neuen Blüten rechnen.

Bei einer eintriebigen Art – dazu gehört die Dendobrium – kannst Du den Blütenstängel direkt am Ansatz abschneiden. Denn eintriebige Arten blühen nicht erneut.

Orchideen schneiden gehört wie das Düngen und Gießen zu einer ausgewogenen Pflege.

Die Wurzeln schneidest Du beim Umtopfen. Schneide immer nur faulige oder vertrocknete Wurzeln ab.

Luftwurzeln solltest Du nach Möglichkeit gar nicht schneiden. Sie helfen der Pflanze nämlich Nährstoffe aus der Luft aufzunehmen.

Sind die Wurzeln allerdings beschädigt, faul oder von einer Krankheit befallen, dann müssen sie geschnitten werden, um den Rest der Pflanze zu schützen. Manchmal kommt es auch vor, dass eine Orchidee übermäßig viele Luftwurzeln bildet. Das sieht dann nicht mehr so schön aus. Auch in diesen Fällen kannst Du ein paar Luftwurzeln zurückschneiden. Sei aber sehr zurückhaltend dabei.

Die Blätter der Orchidee solltest Du tatsächlich nie schneiden. Blätter solltest Du erst entfernen, wenn Du sie leicht mit der Hand abzupfen kannst.

Wichtig: Achte immer auf eine saubere und scharfe Schere. Direkt vor dem Schneiden desinfizieren, in dem Du die Schere z. B. in kochendes Wasser hältst.

Beim Gießen Deiner Orchideen brauchst Du ein bisschen Fingerspitzengefühl. Weniger ist mehr, denn Orchideen hassen nichts mehr als Staunässe.

Hier noch ein paar weitere Tipps für Dich:

  • Der erste Tipp dreht sich ums Wasser. Orchideen lieben Wasser mit einem niedrigen Salzgehalt und pH-Wert – abgestandenes Regenwasser ist optimal. Weiches, abgestandenes Leitungswasser geht für die Orchideen entsprechend auch in Ordnung.
  • Achte darauf, dass das Gießwasser Zimmertemperatur hat.
  • Der ideale Zeitpunkt zum Orchideen Gießen ist morgens. So kann die Zimmerpflanze den Tag über trocknen.
  • Besprühe die Orchidee bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 40 % in Deiner Wohnung regelmäßig mit Wasser.
  • Du bist Dir nicht sicher, ob Du Deine Orchidee gießen musst? Heb die Orchidee an. Erscheint Dir der Topf sehr leicht? Dann braucht Deine Orchidee Wasser.

Ein Tauchbad kommt den natürlichen Bedingungen der tropischen Zimmerpflanze sehr nah. Denn viele Orchideen leben als epiphytische Gewächse auf anderen Pflanzen oder Bäumen. Da sie ihre Wirtspflanze nicht anzapfen, sind sie auf die Wasserversorgung durch den Regen angewiesen.

Orchideenwurzeln müssen also schnell handeln und sich während der Regenzeit mit Wasser vollsaugen, weil danach häufig wenig Wasser zur Verfügung steht.

Wenn Du Orchideen tauchst, kommt das also diesem Verhalten sehr nah. Und so geht's:

  • Fülle Dein Waschbecken, einen Eimer o. ä. mit kalkfreiem Wasser auf Zimmertemperatur.
  • Nimm die Orchidee aus dem Übertopf und setze den transparenten Kulturtopf langsam ins Wasserbad. Das Wasser sollte bis knapp unter die Höhe des Kulturtopfs reichen.
  • Jetzt mit einer Gießkanne von oben das Substrat angießen.
  • Orchideen etwa 5–10 Minuten im Tauchbad stehen lassen.
  • Sind die Wurzeln grün, Orchideen aus dem Tauchbad nehmen und in der Spüle abtropfen lassen bis kein Wasser mehr aus dem Kulturtopf läuft. Erst dann kann die Orchidee zurück in den Übertopf.

Orchiedee eintopfen

Zum richtigen Orchideen pflegen gehört auch der passende Topf. Orchideen brauchen regelmäßig einen größeren Kulturtopf, wenn Du langfristig prächtige Blüten haben willst. In der Regel bietet es sich an, Orchideen alle 2 Jahre umzutopfen.

Es gibt ein paar Dinge, die Du beim Umtopfen Deiner Orchideen beachten solltest.

In unserer Anleitung zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie es geht:

Es gibt tausende Orchideenarten. In Zahlen: etwa 20.000 wilde Arten und rund 70.000 Züchtungen.

Viele Orchideenarten sind in den Tropen oder Subtropen zu Hause, es gibt aber auch wilde Orchideen, die bei uns wachsen. Am Waldrand kannst Du z. B. oft das Knabenkraut, den Frauenschuh oder das Große Zweiblatt finden. Waldorchideen kommen also recht häufig vor, vielleicht entdeckst Du aber auch auf Feuchtwiesen oder Flachmooren verschiedene wilde Orchideenarten. Unsere heimischen Orchideen sind in der Regel terrestrische Orchideen, die auf dem Boden wachsen.

Ihr Markenzeichen: Luftwurzeln. Zu den bekanntesten Orchideenarten aus den Tropen gehört die Schmetterlingsorchidee (die Phalaenopsis) und die Dendrobium Orchideen. Das sind auch die Klassiker unter den Zimmerpflanzen.

Gattung Standort Gießen/Düngen Blüte
Cymbidium Sehr heller Standort, keine direkte Sonne. Während des Wachstums kräftig gießen, im Winter anpassen an Temperaturen (jedoch nie austrocknen lassen). Im Wachstum alle 14 Tage düngen, im Winter alle 4–6 Wochen. Hebst bis Frühjahr
Oncidium Sehr heller Standort, kein direktes Sonnenlicht (helles West- oder Ostfenster). Reichlich gießen, aber Staunässe vermeiden. Während des Wachstums bei jedem 3. Gießen düngen, im Winter nur 3 x insgesamt. Je nach Sorte im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter.
Vanda Sehr heller Standort. Von August–Juni auch direktes Sonnenlicht möglich. Im Hochsommer etwas schattieren. Ein Aufenthalt im Freien ist möglich. 1x täglich ansprühen + 1 x pro Woche ein Tauchbad der Wurzeln. Im Sommer alle 1–2 Wochen, im Winter alle 3–4 Wochen düngen. Mindestens Frühjahr und Herbst (Hybriden das ganze Jahr)
Vuylstekeara Standort ohne direkte Sonne Im Sommer mäßig gießen und besprühen. Im Winter das Substrat immer wieder abtrocknen lassen. 1–2 x im Monat düngen. Herbst bis Winter
Phalaenopsis Heller Standort, keine direkte Sonne. Geeignet auch für helle Nordfenster. Ein Aufenthalt im Freien ist nicht zu empfehlen. Regelmäßig gießen, nie völlig austrocknen lassen, Staunässe vermeiden. Mäßig über das ganze Jahr düngen. Herbst bis Frühjahr
Dendrobium Heller Standort, keine direkte Mittagssonne. Im Wachstum kräftig gießen, keine Staunässe. Im Winter fast gar nicht gießen. Düngen im Wachstum bei jedem 3. Gießen, im Winter gar nicht. Winter bis Frühjahr
Zygopetalum (Duftorchidee) Ganzjährig hell ohne direkte Sonne. Eignet sich aufgrund des geringeren Lichtbedarfes für Ost-, West-, oder helle Nordfenster. Kann über den Zeitraum Juni–Sept im Freien (halbschattig) stehen. Immer feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Während des Wachstums alle 14 Tage düngen. Die meisten Arten blühen im Herbst und Winter.
Miltonia Heller Standort, kein direktes Sonnenlicht. (Ost- und Westfenster) Regelmäßig gießen, nie völlig austrocknen lassen, Staunässe vermeiden. Alle 3–4 Wochen düngen (doppelte Menge als angegeben), im Winter nicht düngen. Frühjahr und Herbst
Paphiopedilum (Frauenschuh) Geflecktlaubig und mehrblütige Arten: hell, ohne direkte Sonne.
Grünblättrige Arten: schattig (Nordfenster)
Kräftig gießen und abtrocknen lassen (nicht austrocknen). Werden das ganze Jahr gedüngt, im Sommer bei jedem 3. Gießen, im Winter 1 x im Monat. Herbst und Frühjahr

Wurzelfäule, gelbe Blätter, dunkle Flecken: Es gibt einige Krankheiten und Schädlinge, die Dir den Spaß an Deinen Orchideen verderben können.

Zu den häufigsten Krankheiten und Schädlingen bei Orchideen gehören:

  • Viele Orchideen-Besitzer haben schon eine Pflanze an die Wurzelfäule verloren. Staunässe ist für Wurzelfäule verantwortlich. Deshalb ist es auch so wichtig, sparsam zu gießen und die Orchidee immer gut abtropfen zu lassen.
  • Die Blätter Deiner Orchidee sind braun gesprenkelt? Daran ist in der Regel eine Pilzinfektion schuld, aber auch Bakterien können die Zimmerpflanze schwächen. Isoliere die Pflanze und entferne die betroffenen Pflanzenteile. Besprühe die Orchidee nicht mit Wasser und sorge für genug Luftbewegung.
  • Im Winter werden mehrere Blätter Deiner Orchidee gelb? Das kann zwei Gründe haben: Entweder haben die Wurzeln nicht mehr genug Platz und beginnen zu faulen. Oder Deine Orchidee leidet unter Lichtmangel.
  • Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse, Blattläuse oder Wollläuse haben sich an Deiner Orchidee breit gemacht. Befallene Orchideen immer sofort isolieren, damit sich nicht noch mehr Zimmerpflanzen mit den lästigen Schädlingen rumschlagen müssen.

Wir haben Tipps, wie Du Schädlinge nicht nur erkennen, sondern auch natürlich bekämpfen kannst:

Das hängt davon ab, ob Du eine eintriebige oder mehrtriebige Orchidee hast. Bei eintriebigen Arten, kannst Du den Stengel am Ansatz abschneiden.

Bei mehrtriebigen Arten prüfst Du zunächst, ob der Stiel grün ist oder schon braun und vertrocknet. Trockene Stiele kannst Du ebenfalls komplett wegschneiden.

Ist der Stiel aber noch grün, dann schneidest Du ihn oberhalb eines Knoten ab. So können neue Blütenstiele entstehen.

Lies alles noch mal genau nach im Kapitel Orchideen schneiden.

Wenn die Blüten ganz trocken sind und von alleine abfallen, dann ist Deine Orchidee verblüht. Das kann der richtige Zeitpunkt sein, um die Blütenstängel zu schneiden und die Pflanze damit zu stärken und für neue Blüten zu sorgen. Lies alles dazu im Kapitel Orchideen schneiden.

Wenn die Blüten von alleine abfallen, ist der richtige Zeitpunkt um Deine Orchidee zu schneiden. Mehr dazu erfährst Du im Abschnitt Orchideen schneiden.

Bei eintriebigen Orchideen musst Du auf einen neuen Trieb warten, der bringt wieder neue Blüten. Um diesen Prozess zu fördern, kannst Du die alten Stiele abschneiden.

Bei mehrtriebigen Arten, kannst Du an den Augen – den Verdickungen am Stiel – schneiden, nachdem der Stiel verblüht ist. Dann können sich an diesem Stiel neue Blüten bilden. Es braucht aber Geduld, denn das kann ein paar Monate dauern. Im Abschnitt Orchideen schneiden findest Du ausführlichere Infos dazu.

Eigentlich solltest Du Luftwurzeln gar nicht schneiden. Die Orchidee braucht sie. Wenn sie aber faul oder von einer Krankheit befallen sind, solltst Du sie abschneiden. Es kann auch sein, dass die Luftwurzeln völlig überhand nehmen. Dann kannst Du vorsichtig einige abschneiden. Mehr dazu findest Du im Abschnitt Orchideen schneiden.

Orchideen solltest Du etwa alle zwei Jahre umtopfen, damit sie genug Platz in einem größeren Kulturtopf haben. Was Du dabei genau beachten musst, kannst Du in unserem Ratgeber Orchideen umtopfen nachlesen.

Orchideen mögen helle, aber nicht zu sonnige Standorte. Fensterbänke eigenen sich dafür gut. Achte aber darauf, dass sie keine direkte Sonne abbekommen und im Winter nicht zu dicht an der kühlen Fensterscheibe stehen. Weitere Details zum passenden Standort für Orchideen kannst du im entsprechenden Kapitel Der beste Standort für Orchideen nachlesen.

In der Regel reicht es, Deine Orchideen einmal in der Woche zu gießen. Achte dabei vor allem darauf, dass Du Staunässe vermeidest, darauf reagieren Orchideen sehr empfindlich. Eine Alternative zum Gießen ist das Tauchen. Was du bei beiden Varianten beachten musst, kannst Du im Kapitel Orchideen gießen nachlesen.

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