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Nachts sitzt Du über einen Modellbausatz gebeugt. Du arbeitest präzise wie ein Schweizer Taschenmesser. Dein Ziel ist: Die perfekte, dreidimensionale Nachbildung von Flugzeugen, Schiffen, Fahrzeugen – oder auch mal Raumschiffen.

Egal ob Du ein Auto im Maßstab 1:16 oder ein Flugzeug im Maßstab 1:72 baust, es kommt auf die Details an. Deshalb arbeitest Du konzentriert und mit viel Fingerspitzengefühl.

Das kostet Dich manchmal Nerven, es rollt auch schon mal eine Träne der Verzweiflung. Aber sobald Du das fertige Modell in den Händen hältst, ist der ganze Schmerz vergessen. Du bist stolz. Und überglücklich - ein echter Modellbau Macher eben.

Auch bei HORNBACH gibt es echte Modellbau Profis. Einer davon ist Thomas Oul aus unserem Markt in Schwabach bei Nürnberg. Er baut schon seit seinem achten Lebensjahr Modelle und hat einiges ausprobiert. Ein Modellbauer aus Leidenschaft also.

Uns hat er Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene gegeben.

profi modellbauer

Angefangen habe ich mit Plastik Modellbausätzen für Kinder. Dann bin ich auf Bausätze für Erwachsene umgestiegen. Danach habe ich richtige Segelflieger aus Holz gebaut. Irgendwann bin ich auf Plastik Modellbauflieger und Autos umgeschwenkt.

Zur Zeit baue ich eher Modelle aus dem militärischen Bereich. Panzer und Flieger Modelle aus dem 1. und 2. Weltkrieg und moderne Flieger. Die Modelle baue ich so detailgetreu wie möglich mit Zurüstteilen. Mein Ziel ist, dass die Modelle aussehen wie das Original.

Puh, nein eigentlich nicht. Ich bin froh über jedes Modell, das ich gebaut habe.

Das Kreative. Also wie konstruiere ich ein Zurüstteil, das es im Handel nicht gibt. Ich helfe mir hier mit Plastik, Holz, Zinkguss, Metall, Kupfer oder Alu. Je nachdem, was sich am besten eignet, um das Zurüstteil herzustellen.

flugzeug detail

Beides. Bei den Holzfliegern die ich früher gebaut habe, bekommt man Holzleisten, Balsaholz und die Bauzeichnung. Anhand der Bauzeichnung muss dann alles ausgeschnitten und die Leisten zugeschnitten werden. Dann wird alles selbst zusammengebaut und verleimt.

Die Plastikbausätze sind schon vorgefertigt, die müssen sauber ausgeschnitten, verklebt und dann originalgetreu lackiert werden.

Meine Vorlagen hole ich mir im Internet. Mittlerweile gibt es hier große Plattformen und verschiedene Modellbauforen.

Ja, im Internet und jedes Jahr auf der Spielwarenmesse in Nürnberg. Das ist immer ein Highlight. Da sehe ich, was es momentan gibt beziehungsweise was kommt.

Für das Modell, das ich neulich gebaut habe, habe ich ungefähr eineinhalb, zwei Jahre gebraucht.

Die Zeit braucht man, denn man hat Trockenzeiten dazwischen und manchmal passt es zeitlich nicht. Für ein sehr gutes Modell muss man mit eineinhalb Jahren rechnen.

motorrad detail

Die größte Herausforderung ist, dass es am Ende so aussieht wie das Original. Natürlich auch, dass alles klappt und ich keine Fehler mache. Manchmal wird da auch ein bisschen geflucht.

Man sollte sich an die Bauanleitung halten. Das Farbschema sollte man beachten. Außerdem ist das Material zur Oberflächengestaltung wichtig, eine Airbrushpistole zum Beispiel, gute Pinsel, ein Kompressor, es gibt da schier unendliche Möglichkeiten.

Heutzutage kann man sich die Originalbilder aus dem Internet herunterladen und sich daran orientieren. Wenn man Glück hat, sind sie in Farbe, wenn nicht schwarz/weiß. Es gibt auch viele Bücher mit Abbildungen und farblicher Anleitung dazu.

Angefangen habe ich im Maßstab 1:72, der ist für Anfänger sehr gut geeignet, weil die Modelle nur wenige Teile haben. Die Modelle sind schnell fertig. Der einzige Nachteil ist, dass sie nicht so detailgenau sind.

Mittlerweile bin ich beim Maßstab 1:32 bei den Fliegern. Da bekommt man wirklich viele Zurüstteile. Bei den Fahrzeugen ist das Maß 1:35.

Bei den Motorrädern ist es der Maßstab 1:16. Eine sehr schöne Größe, da man kann sich austoben, wenn man ins Detail geht.

Noch nicht. Ich hole mir immer neue Inspiration auf der Spielwarenmesse und danach entscheide ich, was ich baue.

rennauto

Auf jeden Fall Geduld mitbringen und sich in verschiedenen Foren informieren.

Das A und O ist sich als Anfänger Ratschläge aus den Modellbauforen zu holen und sich mit den Kollegen auszutauschen.

Anfänger sollten mit Plastik anfangen, da die Teile vorgefertigt sind können sie nicht so viel falsch machen. Bei den Holzmodellen braucht man mehr Zubehör und mehr Erfahrung. Die Erfahrung bekommen Anfänger, wenn sie mit kleinen Fliegern oder Autos anfangen, je nachdem was sie lieber mögen.

Mit kleinen Fliegermodellen anfangen. Auch Fortgeschrittene sollten hier erst mit Styropor bauen oder Fliegermodelle mit Gummizug. Das macht viel Spaß, weil es Modelle gibt, die man in der Wohnung fliegen lassen kann. Dann können sie sich an die großen Sachen ohne Bauplan herantasten, die bis zu 2,20 m Spannweite haben. Bei Segelfliegern kann man als Anfang eigentlich wenig falsch machen.

Sehr viel Zeit und Geduld! Als Modellbauer muss ich einfach Spaß daran haben.

Flugzeug Modell

Jetzt bist Du dran! Komplettbausätze haben Dich in den letzten Jahren begleitet. Dein nächster Schritt: Modellbau Marke Eigenbau. Für Deinen ersten Selbstbau hast Du Dir schon einen Bauplan mit Baubeschreibung besorgt. Es fehlt nur noch das Material. Das gibt es bei uns.

Die Basis macht’s. Grundlage für Dein Modell ist das richtige Grundgerüst. Hier kannst Du zwischen Holz und Kunststoff wählen.

Holzleisten
  • vielseitig einsetzbar (für Anfänger geeignet)
  • Holzleisten kannst Du leicht bearbeiten
  • Eignet sich vor allem für Modelle, die zu Hause bleiben
Kunststoffleisten und -rohre
  • Eigenen sich für Grundkonstruktionen, Versteifungen, Aussteifungen und Materialverbindungen
  • Sind bruchfester als Holzleisten
  • Witterungsbeständig und belastbar
Kunststoffprofile
  • Bestehen aus Kunststoff oder carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK)
  • Eignet sich zum Bau von Ladegütern und Brückenkonstruktionen
  • CFK eignet sich besonders für Modelle mit gerichteter Hauptbelastungsrichtung und für Verstärkung der Tragflächen von Flugzeugen

Weiter geht’s mit dem richtigen Grundstoff für dein Modell. Hier kannst Du entweder Sperrholzplatten, Kunststoffplatten oder Hartschaumplatten verwenden, je nachdem für welche Art von Modell Dein Herz schlägt.

Sperrholzplatten sind Dein bester Freund, wenn Deine Modelle nicht nach draußen dürfen, da die Platten nicht witterungsbeständig sind.

Das Holz ist besonders leicht und resistent gegen Verzug bei Wärmeeinwirkung. Um es richtig in Form zu bringen nutzt Du am besten eine Laubsäge oder CNC Maschine.

Tob Dich aus, Sperrholz ist für alle Arten von Modellen geeignet, da es splitterfest und sehr weich ist. Wenn Du Deine Kinder für Dein Hobby begeistern willst, dann ist der Griff zum Sperrholz die richtige Wahl, denn es lässt sich kinderleicht verarbeiten.

Planst Du Schiffs- oder Flugmodelle aus Holz zu bauen, dann solltest Du Dich für Balsa Holz entscheiden. Der Balsabaum stammt aus Amerika und sein Holz ist extrem leicht und lässt sich sehr einfach bearbeiten.

Weitere Vorteile sind:

  • starker Auftrieb im Wasser
  • Stabilität und Leichtigkeit

Willst Du Dein Modell auch draußen fliegen, fahren oder schwimmen lassen, dann solltest Du zu Kunststoff- oder Hartschaumplatten greifen, da diese witterungsbeständig sind.

Hartschaumplatten

Mit Leichtigkeit zum perfekten Modell kommst Du mit Hartschaumplatten. Ihr Gewicht liegt ungefähr 50% unter dem von Vollkunststoffplatten.

Sie zeichnen sich außerdem durch ihre hohe Stabilität aus und sind extrem wandelbar – Du kannst sie bedrucken, beschreiben, bemalen oder lackieren.

Auch beim Bearbeiten gilt das Motto: Viel ist möglich. Die Platten lassen sich schneiden, fräsen, schleifen, verkleben, erhitzen & biegen.

Polystyrol Hartschaum Platten (EPS)
  • Eignen sich aufgrund des geringen Gewichts besonders, wenn Du Flugzeugmodelle bauen möchtest
  • Lässt sich sehr vielseitig bearbeiten, Du kannst die Platten schleifen, fräsen, schneiden oder verkleben
  • Aber Achtung, um den ein oder anderen Schweißtropfen zu vermeiden musst Du beachten, dass das Material eine bevorzugte Biegerichtung hat und bei zu viel Beanspruchung brechen kann
ABS Platten
  • Haben eine Reißdehnung
  • Sind temperaturbeständig
  • Sind resistent gegen Öle und Fette
  • Du kannst sie lackieren, bedrucken oder galvanisieren
  • Beachte, dass Du die Platten vorher entsprechend behandelt musst

Kunststoffplatten

Mit Kunststoffplatten kannst Du Dein Modell beruhigt zu Wasser lassen, denn die meisten sind wasserfest und außerdem sehr leicht.

Du musst hier lediglich beachten, dass manche Kunststoffplatten vor der Außenanwendung behandelt werden müssen. Die Platten sind zudem bruchfest und splittern nicht, sie sind sehr lichtdurchlässig und wärmebeständig.

PVC-Platte
  • Schwerentflammbar
  • Nimmt nur sehr wenig Wasser auf
  • Gut verklebbar, kann gesägt, gebohrt, gefräst, thermogeformt und bedruckt werden
Polysterolplatte
  • Lässt sich gut verkleben
  • Ob Sägen, Bohren, Schleifen, Feilen oder Fräsen – hier kannst Du all deine Tricks anwenden
  • Wirkt isolierend für elektrische Anlagen
  • Auch bei der Gestaltung gilt – ob lackieren, bekleben, bedrucken oder stanzen – hier ist alles möglich.
Vivak-Platte
  • Für besonders komplizierte Modelle zu empfehlen
  • Lässt sich warm in die verschiedensten Formen biegen
  • Hält auch bei niedrigen Temperaturen
  • Transparent
  • Lässt sich leicht verkleben
  • Ist lichtdurchlässig
  • Glänzt und widersteht der Witterung

Der Teufel steckt im Detail, wir haben noch viele weitere Stoffe für Dich, die Dein Modellbauerherz höherschlagen lassen werden:

  • Drähte und Gewindestangen
  • Metallrohre
  • Metallprofile
  • Bleche
  • Brettchen
  • Schrauben

material

Damit Du am Ende so richtig Stolz auf Dein fertiges Modell sein kannst, hast Du nicht nur gutes Material, sondern auch zuverlässiges Werkzeug verdient. Das findest du hier:

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