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Dein nächstes Projekt: Ein mächtiger Kräutergarten. Um Deinen Kräutergarten zu planen, beantworte für Dich zuerst diese Fragen:

  • Wie viel Platz hast Du zur Verfügung? Hast Du einen großen Garten oder einen kleinen Balkon?
  • Sollen die Kräuter in Kübeln, im Beet oder sogar in einem Gewächshaus wachsen?
  • Wie viel Saatgut bzw. wie viele Pflanzen brauchst Du?
  • Wie groß soll Dein Kräutergarten werden? Wenn Du viel Platz für Kräuter einplanst, denke auch an Wege zwischen den Kräutern.
Überleg Dir im Vorfeld auch, ob Du die Kräuter pflanzen oder säen möchtest. Der Vorteil der Kräuterpflanzen ist, dass Du schnell ernten kannst, nämlich direkt nach dem Einpflanzen. Die Samen müssen erst keimen und wachsen – das dauert ein paar Wochen, die Kräuter werden oft aber kräftiger.Beim Kräutergarten planen muss Du auch daran denken, dass nicht alle Kräuter mehrjährig sind. Manche Sorten wie z. B. Basilkum oder Koriander sind einjährig und müssen jedes Jahr neu gesetzt werden.

Es muss nicht unbedingt das klassische Kräuterbeet sein. Es gibt weitere Möglichkeiten Kräuter effektiv zu pflanzen:

  • unkompliziert in Kübel, Topf und Kasten
  • rückenschonend in einem Hochbeet
  • geschützt in einem Gewächshaus
  • platzsparend in einer Kräuterschnecke oder Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale ist ein dreidimensionales Beet, das aus mehreren Zonen mit unterschiedlichen Ökosystemen besteht, die spiralförmig ineinander übergehen. So haben die einzelnen Kräuter hervorragende Wachstumsbedingungen.

Vorteile einer Kräuterspirale:

  • Durch den erhöhten Aufbau sind das Ernten und die Pflege rückenschonend und weniger anstrengend.
  • Die Steine sind ein Wärmespeicher, der die über Tag gespeicherte Wärme nachts an die Pflanzen abgibt. Außerdem sorgen die Materialien Kies und Schotter dafür, dass Regenwasser schnell abfließen kann.
  • Die verschiedenen Etagen der Spirale enthalten fruchtbare Erde und können an die einzelnen Kräutersorten angepasst werden.

Überzeugt? Unsere Anleitung zeigt Dir Schritt für Schritt, wie Du eine Kräuterspirale anlegst.

Kräuter haben unterschiedliche Bedürfnisse, wenn es um Lichtmenge und Bodenbeschaffenheit geht. Salbei mag z. B. einen Platz an der Sonne, während für Petersilie ein halbschattiger Standort perfekt geeignet ist.

Ideal ist deshalb ein Beet oder eine Stelle auf dem Balkon, die zum Teil in der Sonne und zum Teil im Schatten liegt. So kannst Du unterschiedlichen Kräutern das passende Umfeld bieten.

Über die Frage nach dem richtigen Standort für den Kräutergarten, geben die Pflanzen selbst Auskunft, denn die Blätter verraten, wie sonnig es für die verschiedenen Sorten sein darf:

Wenn Du keine Möglichkeit hast Kräuter im Freien anzupflanzen, muss Du nicht darauf verzichten. Vor allem subtropische Arten wie z. B. Basilikum, Koriander oder Ingwer lassen sich auch auf dem Fensterbrett kultivieren.

Petersilie, Schnittlauch oder Dill: Unter den Kräutern gibt es echte Küchen-Profis, die beim Kochen nicht mehr wegzudenken sind. Ergänzt werden die Küchenkräuter von mediterranen Kräutern wie Basilikum oder Thymian.

Du experimentierst gern beim Kochen? Fernab vom Standard sind die exotischen Kräuter wie Zitronengras oder Koriander. Und dann gibt es da noch Tee- und Cocktailkräuter wie Pinacolada-Salbei und verschiedenen Minzen.

Deine Lieblingskräuter hast Du Dir ausgesucht, der Standort für den Kräutergarten steht auch fest – jetzt geht es ans Kräuterbeet anlegen.

Kräuter haben nicht nur verschiedene Ansprüche an den Standort, es gibt auch Sorten, die schlicht und ergreifend nicht zusammen passen. Mach Dir vor dem Pflanzen der Kräuter einen Plan, welches Kraut Du wo am besten platzierst. Unsere Tabelle hilft Dir, den passenden Nachbar für Deine Kräuter zu finden:

Wer versteht sich?
  • Kerbel, Majoran, Dill und Schnittlauch stehen gerne neben Kamille
  • Rosmarin, Thymian und andere mediterrane Kräuter
  • Salbei und Oregano
  • Zitronenmelisse versteht sich mit fast allen und unterstützt deren Wachstum
  • Petersilie, Schnittlauch und Dill
Wer mag sich gar nicht?
  • Melisse und Basilikum
  • Koriander und Fenchel
  • Kamille und Pfefferminze
  • Thymian und Majoran
Einzelgänger
  • Liebstöckel, Wermut und Lavendel vertragen sich zwar gut mit anderen, brauchen aber viel Platz um sich zu entfalten.

Wenn Du die Kräuter säst, leg eine Vorkultur an. Dabei säst Du die Kräuter am besten nicht im Freien sondern im Haus oder sogar einem Gewächshaus aus. Wann Du welche Kräuter säen – und später ernten – kannst, zeigt Dir unser Pflanz- und Erntekalender im Überblick.

Die Jungpflanzen können frühestens Ende April bis Anfang Mai ins Freie gesetzt werden. Das gilt übrigens für alle Kräuterpflanzen. Gerade die mediterranen Kräuter sind meist nicht winterfest und können in kühlen Nächten Frostschäden abbekommen.

Achte beim Kräuterpflanzen auf die entsprechenden Bodenvorlieben der einzelnen Kräuter und reichere ggfs. mit spezieller Kräutererde oder Humus an. Im Topf oder Kübel gelten die gleichen Spielregeln, nur dass Du hier noch darauf achten solltest, dass im Gefäß keine Staunässe entsteht. Also entweder Löcher in den Topf bohren, oder z. B. Blähton als Drainage unter der Erde ausbringen.

Das Kräuter Anpflanzen ist dann nicht schwer: Wässere den Wurzelballen Deines Krauts ordentlich und hebe parallel dazu schon mal das Pflanzloch aus. Jetzt Deine Kräuterpflanze einsetzen, Loch noch kurz wieder mit Erde auffüllen und angießen. Fertig.

Die meisten Kräuter sterben durch Ertrinken statt durch Verdursten! Also sparsam wässern, immer gemäß der jeweiligen Bedürfnisse des einzelnen Krautes. Generell ist es besser selten, aber dafür durchdringend zu gießen.

Gieß die Kräuterpflanzen nicht von oben – das fördert den Pilzbefall und kann bei starker Sonneneinstrahlung dazu führen, dass die Blätter verbrennen. Bewässere den Boden und nicht die Pflanze selbst.

giessen und duengen

Nicht alle Kräuter brauchen die gleichen Nährstoffe. Zu viel schadet in diesem Fall. Ideal ist eine regelmäßige Versorgung z. B. mit FloraSelfNature Gemüse und Kräuterdünger. Besonders nach dem Schnitt, tut das den Kräutern gut.

Manche Kräuter sollten gegen Ende des Sommers nicht mehr gedüngt werden. Der Dünger hält sich dann sehr lange in Boden und Wurzelwerk. Die Pflanze braucht ihn während der Winterruhe nicht.

Wann solltest Du Kräuter schneiden? Kräuter werden in der Küche genutzt und regelmäßig gebraucht. Trotzdem profitieren sie im Frühjahr von einem ordentlichen Schnitt. Zur Forsythienblüte vor der Austriebszeit ist die richtige Zeit, um die Kräuter etwas zurückzuschneiden. Sie gedeihen danach besser.

  • Besonders wichtig ist der Frühjahrsschnitt bei verholzenden Pflanzen wie Rosmarin, Lavendel, Thymian, Salbei und Zitronenverbene. Nur so bleiben sie kompakt. Wenn Du im Frühsommer (um Johanni) nochmal schneidest, erreichst Du eine zweite Blüte.
  • Deine Kräuter sind verholzt, weil Du den regelmäßigen Schnitt vergessen hast? Es hilft ein radikaler Schnitt.
  • Zitronenverbene wächst langstrauchig und schnell. Schneide die Triebspitzen nach 30 cm Wachstum.
  • Bodendecker, wie Thymian sollten regelmäßiger geschnitten werden. Du kannst dafür beherzt flächig eine Heckenschere einsetzen.
  • Kräuter sollten im Herbst nicht geschnitten werden, denn damit nimmst Du ihnen ihren wichtigen Winterschutz. Staudenkräuter wie Beinwell, Schnittlauch und Zitronenmelisse werden im zeitigen Frühjahr ausgeputzt.

kraeuter schneiden

Werden die Kräuter gut gepflegt, kannst Du eine gute Ernte einstreichen. Doch auch für das Ernten gibt es geeignete Zeiten:

Das macht natürlich nur Sinn, wenn Du die Kräuter dann auch zügig verarbeiten kannst. Also entweder gleich verzehren oder zum Trocknen auslegen.

Was musst Du beachten, wenn Du verschiedene Teile der Pflanze erntest?

Blätter und Triebe Einjährige und Staudenkräuter können laufend beerntet werden ab einer Stillänge von 10 cm. Das volle Aroma der meisten Kräuter steckt in der Phase kurz vor der Blüte.
Ausnahmen: Thymian, Bohnenkraut, Rosmarin, Salbei, Oregano, Lavendel. Sie können mit Blatt und Blüte genutzt werden und sind trotzdem noch aromatisch.
Blüten Bei manchen Kräutern können die Blüten zur Dekoration, zum Kochen oder zur Kosmetik genutzt werden, z.B. Lavendel, Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei. Wichtig: Blüten ernten, wenn sie gerade zu blühen begonnen haben.
Samen Sie werden geerntet, wenn die grünen Samenstände gelblich werden, das heißt früh genug, damit die Samen nicht überreif von den Samenständen rieseln. Beispiele: Dill, Anis, Fenchel, Koriander und Kümmel.
Wurzeln Sie werden im Herbst nach dem Einziehen des Laubs geerntet. Beispiel: Wurzelpetersilie.

Grundsätzlich gilt: Ernten und gleich verwenden – frischer und besser geht es nicht! Oft müssen die Kräuter aber einige Stunden oder Tage frisch gehalten werden.

  1. Kräuter in ein leicht befeuchtetes Küchenkrepp einwickeln und im Gemüsefach im Kühlschrank aufbewahren.
  2. Du kannst die Kräuter auch in ein Wasserglas stellen, aber sie verlieren so schneller an Frische. Diese Variante eignet sich nur, wenn Du die Kräuter am selben Tag noch verbrauchen möchtest. Sollen sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden, musst Du sie haltbar machen.

Nicht alle Kräuter eignen sich zum Frosten. Basilikum behält zwar gut das Aroma, wird aber matschig. Gut geeignet sind zum Beispiel Dill, Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Kerbel und Koriander.

  • Variante 1: In einer Dose oder im Eiswürfelzubereiter einfrieren.
  • Variante 2: Backblech mit Pergamentpapier auslegen, in den Gefrierschrank stellen und schockfrosten einstellen. Die gefrosteten Kräuter dann in Tiefkühldosen lagern. Sie sind so besser riesel- und portionierfähig.

Im Freien: Großflächig und locker auf einem Drahtgeflecht oder auf Holzlatten auslegen, so dass Luft von unten durchströmen kann. Oder in einem kleinen locker gebundenen Strauß an einem luftigen, trockenen Ort aufhängen. Auf jeden Fall im Schatten trocknen!

Im Backofen: Am besten im Heißluftbackofen auf dem Ofenrost (darunter ein Backblech zum Auffangen herabfallender Kräuterteile) über einige Stunden bei 35–40 °C. Die Ofentür bleibt immer eine Spaltbreit offen, damit das Wasser entweichen kann. Die Kräuter sind fertig getrocknet, wenn sie rascheln.

Lagere die Kräuter nach dem Trocknen in dunklen, luftdichten Gefäßen, damit sie das Aroma nicht verlieren.

Grundsätzlich gilt: Kräuter, die mit Essig verwendet werden, können mit Essig konserviert werden. Kräuter, die mit Öl verwendet werden, werden in Öl gelagert.
Trockene und saubere Kräuter in Essig oder Öl ca. 4 Wochen ruhen lassen. Zunächst an einem hellen, dann an einem dunklen Ort.

kraeuter trocknen

Wenn Du Deinen Kräutergarten auf dem Balkon oder der Terrasse hast, bist Du im Vorteil, denn viele Schädlinge schaffen den Weg nach oben gar nicht. Machen sich trotzdem welche breit, lassen sich diese mit natürlichen Mitteln bekämpfen. Darauf solltest Du achten, denn die Kräuter werden schließlich mitsamt den Blättern verzehrt.

Kräuter haben übrigens den Vorteil, dass sie selbst für manche Schädlinge abschreckend sind. Wenn sie doch befallen werden, solltest Du auf biologische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen.

Natürliche Helfer: Kleine Tierchen wie Marienkäfer, Bienen, Hummeln und Co. sind nützlich, denn sie sind natürliche Feinde von Schädlingen.

  • Marienkäfer, Schwebfliegen und Florfliegen machen Blattläusen den Garaus.
  • Auch Spinnmilben gehören zur bevorzugten Beute von Schwebfliegen.
  • Hummeln und Bienen sammeln reichlich Blütennektar.

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