Kompostieren: die Vorteile
Das schwarze Gold – so wird Kompost unter Gärtnern gerne genannt. Und das auch völlig zu Recht. Denn die Humuserde sorgt nicht nur für lockeren Boden, der Wasser und Nährstoffe besser speichern kann, Du kannst oft sogar auf zusätzlichen Dünger und im besten Fall auf eine Biotonne verzichten. Das spart Geld.
So funktioniert die Kompostierung
In Deinem Komposthaufen tummeln sich Würmer, Insekten, Bakterien und Mikropilze, die die organischen Abfälle in mehreren Phasen in Humus umwandeln. Diese Umwandlung von Pflanzenresten in Erde nennt sich übrigens Kompostrotte. Und beim Rotteprozess geht es heiß her:
Dein Komposthaufen kann dabei phasenweise bis zu 70 Grad erreichen.
Kompost anlegen
Entscheidend ist der richtige Standort für Deinen Komposthaufen. Suche einen Platz im Halbschatten, der windgeschützt, aber nicht windstill ist. Dein Komposthaufen sollte nicht auf Beton stehen, sondern auf einem unversiegelten Boden, damit nützliche Lebewesen ihren Weg in Deinen Kompost finden. Denke an genügend Abstand zu Deinen Nachbarn.
Tipp: Hasendraht hält Nager fern
Um Mäuse und Ratten fernzuhalten, lege Hasendraht auf dem Boden Deines Komposthaufens aus. Die Maschen sollten groß genug sein, dass nützliche Lebewesen wie Regenwürmer durchpassen, Mäuse und Ratten aber keine Chance haben.
Der passende Komposter für Dich
Es gibt verschiedene Arten, eine sogenannte Kompostmiete anzulegen:
- Komposthaufen
- Holzkomposter oder Metallkomposter
- Thermokomposter
Thermokomposter sind in der Regel doppelwandig konstruiert und halten die Wärme während der Kompostrotte deutlich besser. Im Gegensatz zu einer offenen Kompostmiete sorgt das geschlossene System schneller für Komposterde. Die kann dann einfach aus einer Entnahmeklappe geschaufelt werden.
Allerdings sind die Tonnen für große Gärten oft zu klein und Du musst die Gartenabfälle vor dem Einfüllen zerkleinern und sehr genau auf die richtige Schichtung achten – das macht mehr Arbeit als eine offene Kompostmiete.
So schichtest Du Deinen Kompost
Die unterste Schicht Deines Komposthaufens besteht aus zerkleinertem Baumschnitt und Heckenschnitt. Diese Schicht sorgt dafür, dass Wasser ablaufen kann und für eine bessere Durchlüftung. Weiter geht’s, immer in Schichten: Rasenschnitt, Laub und kleinere Äste bilden die zweite Schicht. Die dritte Schicht besteht aus Gartenresten und Küchenabfällen. Um dem Komposthaufen den Start zu erleichtern, kannst Du etwas reifen Kompost dazu geben. Damit bringst Du die ersten Mikroorganismen an den Start.
Was kommt auf den Kompost?
Welche organischen Abfälle Du auf Deinen Komposthaufen werfen kannst und was Du unbedingt vermeiden solltest, zeigt Dir unsere Tabelle:
Das darf auf den Kompost | Das sollte nicht auf den Kompost |
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Komposthaufen regelmäßig umsetzen
Dein Komposthaufen braucht Pflege. Dazu gehört, den Komposthaufen regelmäßig umzusetzen. Das bedeutet: Du schichtest Deinen Kompost um, um eine gute Durchlüftung sicherzustellen. Das ist wichtig für die Mikroorganismen.
Setze Deinen Kompost nach 3 Monaten um, danach in regelmäßigen Abständen.
Du kannst den Komposthaufen entweder im gleichen Behälter umschichten, oder Du füllst den Kompost in einen zweiten Behälter um.
Jeder Komposthaufen ist anders
Dein Komposthaufen. Deine Regeln. Was das bedeutet? Jeder Komposthaufen ist anders, es gibt keine Standardlösungen. Denn es kommt darauf an, welche organischen Abfälle Du auf den Kompost wirfst, wie der Standort Deines Komposthaufens ist und wie viel Niederschlag fällt. Probier‘ aus, was bei Dir die besten Ergebnisse bringt!
Rohkompost und Reifekompost
Nach 3 bis 5 Monaten Kompostierung spricht man von Rohkompost. Er ist etwas grober als Reifekompost und enthält viele Lebewesen, in geringerem Ausmaß auch schon etwas Humus. Rohkompost eignet sich ideal zum Mulchen von Sträuchern und Bäumen. Im Gegensatz zu Reifekompost wird er locker auf die obere Bodenschicht aufgetragen und nicht eingearbeitet.
Reifekompost entsteht nach ca. 1 bis 2 Jahren, wenn der Rohkompost größtenteils verrottet ist. Im Unterschied zum Rohkompost ist Reifekompost feinkörnig, es sind keine Strukturen mehr zu erkennen. Er hat zwar einen geringeren Düngewert als Rohkompost, ist aber reich an Auxinen, die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützen und das Wachstum anregen. Daher eignet er sich ideal als Gartenerde.
So entsteht Reifekompost
Zusatzstoffe für Deinen Komposthaufen
Um den Reifeprozess zu fördern, kannst Du auf Kompostbeschleuniger zurückgreifen. Hornmehl sorgt für Stickstoff, während Algenkalk und Gesteinsmehl Mineralstoffe und Spurenelemente beisteuern. Stein- und Algenmehl versorgen den Komposthaufen ebenfalls mit Spurenelementen und binden Gerüche.
Kompost durchsieben
Dein Kompost ist reif. Reif für Dein Beet. Ein letzter Schritt ist noch nötig, bevor Du den Kompost im Garten ausbringen kannst: Entferne störende Objekte wie größere Holzstücke, die noch nicht komplett verrottet sind.
Das geht einfach und unkompliziert mit einem Durchwurfsieb. Schütte Komposterde auf das Durchwurfsieb. Mit einer Schaufel kannst Du über das Sieb wischen, um die Komposterde von den gröberen Teilen zu trennen. Holzteile und Co. bleiben auf dem Sieb liegen und können zurück in den Komposter wandern.
Wurmkiste für die Wohnung
Du hast keinen Platz im Garten oder nur einen Balkon und möchtest trotzdem nicht auf Komposterde verzichten? Dann ist eine Wurmkiste – auch Wurmkomposter genannt – vielleicht genau das richtige für Dich.
In einer Wurmkiste leben Bakterien, Pilze und Kompostwürmer. Gemeinsam zersetzen sie Deinen Biomüll – und produzieren dabei Wurmtee und Wurmkompost.
Wurmtee verdünnen
Verdünne den Wurmtee in einem Verhältnis von 1:10 mit Wasser und nutze die Mischung zum Gießen Deiner Pflanzen. Sie werden es Dir danken!
Die Wurmkiste kann im Frühjahr und Herbst vor Regen geschützt entspannt auf Deinem Balkon stehen. Im Sommer wird es den Würmern allerdings zu heiß, im Winter zu kalt. Bei Temperaturen zwischen 15 °C und 25 °C fühlen sich Deine tierischen Mitbewohner besonders wohl.
Natürlich kannst Du die Wurmkiste auch ganzjährig in der Küche stehen lassen. Bei richtiger Handhabung stinkt die Wurmkiste nicht, sondern riecht angenehm nach Waldboden.
Die Kompostwürmer und Mikroorganismen kümmern sich um einen Großteil Deiner Bioabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Pflanzenreste, Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen. Das sollte 80 % ihres Futters ausmachen. Die restlichen 20 % bestehen aus Zeitungspapier und Karton. Saures Obst, Milchprodukte, gekochte Essenreste, Fleisch oder Fisch sind allerdings nichts für die Würmer und gehören nicht in die Wurmkiste.
Je nach Größe Deiner Wurmkiste verwerten Deine Mitbewohner bis zu 200 Liter Biomüll pro Jahr. Das kann bis zu 30 Liter Wurmkompost ergeben!