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Kakteengewächse – oder kurz Kakteen – gehören zu den Sukkulenten. Bedeutet: Kakteen sind in der Lage, Feuchtigkeit im Gewebe zu speichern. Damit trotzen sie Trockenheit. Und das war auch bitter nötig, denn ursprünglich kommen Kakteen aus sonnigen, warmen Gegenden mit wenig Niederschlag.

Charakteristisch für Kakteen sind ihre Dornen. Sie haben sich im Laufe der Evolution aus den Blättern entwickelt, um sich der Hitze anzupassen – so vermutet es zumindest die Evolutionstheorie. Auf jeden Fall erfüllen die Dornen zwei Funktionen: Sie minimieren die Verdunstung von Feuchtigkeit und sie schützen den Kaktus vor Fressfeinden.

Es gibt über 100 Gattungen mit mehr als 1.800 Kakteen-Arten. Aber natürlich haben sich einige Kakteen-Arten als Zimmerpflanzen etabliert. Dabei gibt es Arten, die sich in Deinem Wohnzimmer wohlfühlen und Arten, die ein Gewächshaus brauchen.

Kleine Auswahl gefällig?

  • Feigenkaktus: Der Feigenkaktus bildet essbare Früchte – die Kaktusfeige. Im Sommer mag er einen sonnigen Standort mit 18–25 °C. Er überwintert er hell und trocken bei 6–8 °C.
  • Schwiegermuttersitz: Der Schwiegermuttersitz (oder Goldkugelkaktus) wächst kugelig, die Dornen können bis zu 5 cm lang werden. Nach einigen Jahren kann er gelbe Blüten bilden.
  • Säulenkaktus: Der Cereus hat säulenförmige Triebe. Wenn er blüht, dann nachts. Er wird auch gerne mal Cowboy-Kaktus genannt.
  • Weihnachtskaktus: Der Weihnachtskaktus – Schlumbergera – ist ein Blattkaktus und blüht von November bis Februar sehr üppig.
  • Korallenkaktus: Der Korallenkaktus – oder Rhipsalis – hat es gerne das ganze Jahr über hell und warm, mag allerdings keine direkte Mittagssonne. Den Korallenkaktus kannst Du ideal in eine Ampel setzen.

Erster Schritt bei der Pflege von Kakteen ist der richtige Standort. Grundsätzlich mögen alle Kakteen einen hellen Standort ohne Zugluft. Im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen stört Kakteen auch die trockene Heizungsluft nicht – im Gegenteil. Hohe Luftfeuchtigkeit ist so gar nichts für Kakteen.

Allerdings verträgt nicht jede Kaktus-Art pralle Mittagssonne. Für solche Arten sind z. B. Fenster auf der Ost- oder Westseite Deines Zuhauses besser geeignet.

In den Sommermonaten kannst Du Deine Kakteen auch auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Wichtig ist allerdings, dass Deine Kakteen überdacht stehen und nicht zu viel Wasser abbekommen. Auch windgeschützt sollte der Standort im Freien sein.

Generell brauchen Kakteen in der Wachstumsphase mehr Wasser als in den Wintermonaten. Aber selbst in der Wachstumsphase gilt: Weniger ist mehr.

Achte beim Gießen Deiner Kakteen darauf, Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser zu nutzen. Und vermeide unbedingt Staunässe – das führt zu Wurzelfäule und lässt Deinen Kaktus langsam absterben. Darum sollte der Pflanztopf Deiner Kakteen auch unbedingt Abflusslöcher haben.

Es gibt zwei Methoden, wie Du Kakteen gießen kannst:

  • Du kannst Deinen Kaktus mit einer Gießkanne durchdringend wässern.
  • Du tauchst den Top Deines Kaktus' vollstänig in einen Eimer mit Wasser. Sobald keine Luftbläschen mehr aufsteigen, holst Du den Topf wieder aus dem Wasser und lässt Deinen Kaktus vollstänig abtropfen.

Danach wartest Du mit dem nächsten Gießen, bis das Substrat wieder abgetrocknet ist. Im Sommer ist das in der Regel in 1–2 Wochen wieder der Fall, im Winter kann das auch vier Wochen und länger dauern.

Deine Kakteen düngen musst Du vor allem in der Wachstumsphase, also von April bis August. Ohne Dünger stehen die Chancen auf Blüten deutlich schlechter. Dünge Deine Kakteen in dieser Zeit etwa ein Mal pro Monat – und nutze dafür einen speziellen Kakteendünger.

Kakteen sind nicht nur recht anspruchslos, was das Gießen angeht. Auch beim Umtopfen sind die stacheligen Sukkulenten recht entspannt.

Wenn die Erde stark verdichtet ist oder die Wurzeln schon zu den Abflusslöchern des Topfes rausschauen, ist es Zeit fürs Umtopfen.

Grundsätzlich gibt es zwei gute Zeitpunkte zum Umtopfen Deiner Kakteen: Entweder von Januar bis März, bevor die Wachstumsphase startet. Oder Du legst nach der Blüte los, also im September und Oktober.

Kakteen brauchen eine spezielle Erde. Der Nährstoffgehalt und die Struktur dieser Erde ist genau auf die besonderen Bedürfnisse von Kakteen abgestimmt.

Bevor Du Dich ans Umtopfen Deiner Kakteen machst, sorge für Deine Sicherheit. Sprich: Leg Dir dicke Handschuhe bereit. EIne Grillzange oder ein Handtuch können Dir beim Kakteen Umtopfen ebenfalls gute Dienste leisten.

Dann kann es auch schon losgehen:

  • Zuerst musst Du Deinen Kaktus vorsichtig aus seinem Pflanztopf lösen. Entferne die alte Erde.
  • Den Boden des neuen Pflanztopfs kannst Du jetzt mit Blähton oder Tonscherben füllen. Das hilft bei der Drainage.
  • Fülle den Topf mit frischer Kakteenerde und setze Deinen Kaktus ein – achte auf die gleiche Pflanztiefe wie beim alten Topf.
  • Als letzten Schritt noch alle Hohlräume mit Erde füllen und leicht andrücken.

Achtung: Nach dem Umtopfen nicht direkt gießen. Die ganze Aktion war Stress für Deinen Kaktus. Gönn ihm etwa eine Woche Ruhe, bis Du zur Gießkanne greifst. Vermeide auch pralle Mittagssonne in den ersten Wochen nach dem Umtopfen.

Kakteen umtopfen

Du willst Deine Kakteen vermehren? Es gibt – je nach Art – zwei Möglichkeiten:

  • Kakteen vermehren durch Stecklinge
  • Kakteen vermehren durch Ableger

Stecklinge schneidest Du am besten in der Wachstumsphase, also im Frühjahr. Such Dir einen ausgereiften Seitentrieb und schneide ihn an der schmalsten Stelle mit einem scharfen Messer ab. Lass die Schnittfläche jetzt vollständig trocknen, bevor Du den Steckling in Kakteenerde setzt. Besprühe den Kakteen Steckling mit Wasser, um die Wurzelbildung anzuregen.

Manche Kakteen Arten bilden sogenannte Kindel. Ein Kindel ist eine Tochterpflanze, die schnell wurzelt. Du kannst den Ableger einfach vom Haupttrieb abbrechen und direkt in Kakteenerde pflanzen.

Wie Dein Kaktus gerne den Winter verbringen würde, hängt von der Art ab, zu der er gehört.

Es gibt Kakteen wie z. B. der Melocactus, für die sich im Winter nur wenig ändert – bis auf dass sie deutlich weniger Wasser brauchen. Sie überwintern also warm und hell mit deutlich längeren Gieß-Intervallen. Düngen musst Du Deine Kakteen dann gar nicht.

Im Gegensatz dazu gibt es auch Kakteen Arten, die in ein helles, aber deutlich kühleres Winterquartier ziehen sollte. Die Temperatur dort liegt idealerweise zwischen 8–15 °C. Ein helles Treppenhaus oder Wintergarten bieten sich dafür an. Achte darauf, dass die Erde beim Umzug schon trocken ist, damit die Wurzeln über Winter nicht faulen. Im Frühjahr kannst Du Deine Kakteen dann langsam wieder an höhere Temperaturen gewöhnen. Durch Einsprühen mit Wasser gewöhnst Du sie auch wieder ans Gießen.

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