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Wenn Dein Haus nicht ausreichend gedämmt ist, geht eine große Menge Energie fürs Heizen verloren. Und umgekehrt bleiben bei einer schlechten Wärmedämmung die Räume im Sommer nicht kühl, sondern heizen sich bei starker Sonneneinstrahlung auch sehr schnell auf.

Bei einem nur schlecht gedämmten Haus ist es immerhin noch 2- bis 3-mal so viel. Das macht sich allerdings ebenfalls finanziell deutlich bemerkbar. Mit einer guten Dämmung kannst Du also Energie und somit bares Geld sparen und tust gleichzeitig noch was für die Umwelt.

Jährliche Wärmeverluste bei einem Einfamilienhaus ohne bzw. mit Wärmedämmung

Wärmeverluste

Um die Qualität des Wärmeschutzes eines Hauses beurteilen zu können, braucht man den Wärmedurchgangskoeffizienten der Bauteile, auch U-Wert (früher k-Wert) genannt.

Bauteil Sehr schlecht Schlecht Mittel Gut Sehr gut
Dach ≥ 1,00 0,60 0,30 0,22 ≤ 0,15
Massivwand ≥ 1,50 0,80 0,40 0,30 ≤ 0,20
Fenster 5,20 3,50 1,80 1,40 ≤ 1,20

Du hast Dich für das Projekt Hausdämmung entschieden. Doch was bringt Dir das alles? Investitionen in die Hausdämmung bedeuten:

  • mehr Wohnkomfort im Haus durch angenehme Wärme im Winter oder Kühle im Sommer
  • geringere Energiekosten
  • Klimaschutz durch Schonung der Ressourcen
  • Werterhalt bzw. sogar Wertsteigerung des Hauses

Gerade in Zeiten steigender Energiekosten nimmt die Bedeutung energiesparender Gebäude zu. Bei einer Vermietung oder beim Verkauf der Immobilie macht sich das besonders bemerkbar. Für ein Haus mit vergleichsweise geringen Energiekosten ist der Marktwert höher als für ein schlecht gedämmtes Haus. Auch hier machen sich also Investitionen in die Wärmedämmung des Hauses bezahlt.

Dabei umfasst die Hausdämmung viele verschiedene Bereiche, wie z. B.:

  • die Dachdämmung – von außen oder von innen – angefangen von der Dämmung des eigentlichen Daches bis hin zur Dämmung der obersten Geschossdecke
  • die Fassadendämmung
  • die Dämmung der Rollladenkästen
  • die Dämmung der Kellerdecke
Eine große Bedeutung kommt dabei der Auswahl der richtigen Dämmstoffe zu.

Besonders große Energieverluste gibt es in älteren Häusern, deren Dächer nicht gedämmt sind. Da kannst du auf dem Dachboden oft auf die blanken Ziegeln schauen. Klar, dass da besonders viel Wärme flöten geht. Beim Thema Dach dämmen gibt es schon einfache Maßnahmen, die wirklich etwas bewirken können.

Ein weiterer Energie-Killer ist der Keller. Da der unter der Erde liegt, ist es dort auch deutlich kühler. Logisch und zum Teil ja auch gewünscht. Nur soll diese Kühle auch im Keller bleiben und nicht in die Wohnräume nach oben wandern. Damit das nicht passiert, kannst Du Deine Kellerdecke dämmen.

Und auch die Fassade trägt zur gesamten Energieeffizienz des Hauses bei. Mit einer zusätzlichen Hülle bleibt es drinnen wärmer als ohne diese Hülle. Also auch hier gibt es enorme Potenziale vor allem bei älteren Häusern.

Daemmaterialien

Der eine vertraut bei der Hausdämmung Mutter Natur, der andere der Industrie. Beide bieten so einiges an Material für die Hausdämmung. Wichtig ist, dass das gewählte Material nicht brennbar oder wenigstens schwer entflammbar ist.

Nicht alle Dämmstoffe, die man innen verwenden kann, eignen sich auch für die Außendämmung. Achte daher bei der Sanierung auf den empfohlenen Anwendungsbereich vor der Auswahl des Dämmstoffes.

Zudem solltest Du Dir vor der Auswahl folgende Fragen stellen:

  • Soll der Dämmstoff nur Wärme im Haus halten oder zusätzlich Schallschutz bieten und sommerliche Hitze abhalten?
  • Stellst Du im Rahmen der Sanierung besondere ökologische Ansprüche an das Material?
  • Wie viel darf die Wärmedämmung für das Haus kosten?
  • Wo soll der Dämmstoff eingesetzt werden und gibt es dort besondere Anforderungen an das Material?

Besonders verbreitet und beliebt: Schaumstoff und Mineralfasern
Hartschaumstoffplatten aus EPS (bekannt als Styropor) kommen bei vielen Bau- und Sanierungsprojekten zum Einsatz. Das hat gleich mehrere Gründe: Das Material auf Erdölbasis ist leicht, beständig, hat einen hohen Dämmwert und lässt sich einfach verarbeiten – also ideal für die Wärmedämmung des Hauses.

Auch Mineralwolle wird als Dämmstoff bei einer Sanierung häufig eingesetzt. Bei der Zwischensparrendämmung des Daches lässt sie sich leicht verarbeiten. Sie kommt aber auch bei der Fassadendämmung zum Einsatz. Sie wird entweder aus Glas oder Stein hergestellt.

Natürliche Dämmstoffe als Alternative
Flachs, Hanf, Holz, Lehm oder Zellulose, Schafwolle und sogar Schilf können als Wärmeschutz den energetischen Zustand eines Hauses verbessern. Die Dämmleistung der meisten Naturmaterialien ist vergleichbar mit synthetischen oder mineralischen Dämmstoffen; manche musst Du allerdings in dickeren Schichten auftragen. Dafür sind sie nachhaltig, feuchtebeständig und als normal entflammbar klassifiziert. Das heißt, dass Du sie problemlos im Einfamilienhaus einsetzen kannst.

Mehr Infos zu Naturdämmstoffen findest Du unter: Ökologisch sanieren und bauen: Ökologische Baustoffe.

Dämmung für den Härtefall
Es gibt Stellen am Haus, wo Dämmstoffe einiges aushalten müssen: zum Beispiel ständige Feuchtigkeit, Mikroorganismen, sogar dem Druck des Erdreichs müssen manche Dämmstoffe standhalten können. Diese Stoffe müssen für den sogenannten erdberührten Bereich geeignet sein. Sie müssen nicht nur einen hohen Dämmwert bieten, sondern auch all diesen Zusatzanforderungen trotzen. Geeignet sind für solche Härtefälle beispielsweise: Der mineralische Dämmstoff Schaumglas (Foam Glass) und der synthetische Dämmstoff extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS).

Einblasdämmstoffe – Hohlräume sicher ausfüllen
Mach mal zu, es zieht! Vor allem alte Decken oder zweischalige Mauerwerke von alten Häusern weisen Hohlräume auf, die ausgefüllt sein müssen, um den Wärmeschutz zu verbessern. Für diese Aufgabe im Rahmen einer Sanierung gibt es eine Vielfalt an Einblasdämmstoffen – von losem Polystyrol-Granulat über Steinwolle oder SLS 20 bis hin zu Zelluloseflocken oder Naturfasern. Die Einblasdämmung eigent sich für Dachdämmungen, Kriechböden, Zwischendecken, Keller und zweischaliges Mauerwerk.

Die unterschiedlichen Dämmstoffe habe alle ihre Vor- und Nachteile. Damit Du herausfinden kannst, welcher für Dein Projekt der richtige ist, haben wir alles in eine Übersicht gepackt.

Dämmstoff Eigenschaften Wärmeleitgruppe
EPS Schwer entflammbar und nicht brennend abtropfend. Frei von FCKW, HFCKW und HKFW, formaldehydfrei und diffusionsoffen.
Im Brandfall können Giftstoffe freigesetzt werden. WDV-geeignet.
032-040
Mineralwolle Nicht brennbar, leicht zu verarbeiten. Diffusionsoffen sowie resis- tent gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer. WDV-geeignet.
Glaswolle Nicht brennbar, leicht zu verarbeiten. Diffusionsoffen sowie resistent gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer. WDV-geeignet.
XPS Spezielle Platten aus Hartschaum. Schwer entflammbar, verrottungsfest, alterungsbeständig. Durch besondere Widerstandsfähig- keit ideal für die Sockeldämmung. 030-040
Sockel Dämmplatte/ Perimeterplatte Diese speziellen Platten sind schwer entflammbar, verrottungsfest, alterungsbeständig, und durch ihre besondere Widerstandsfähigkeit ideal für die Sockeldämmung aus Hartschaum.
Polyurethan-Schaum (PUR) Enthält überwiegend Polyisocyanat. Vielseitiges Material, alterungsbeständig, schimmel- und fäulnisresistent, schwer entflammbar, verrottet nicht. Im Brandfall werden Giftstoffe freigesetzt, nicht recyclebar, WDVS-geeignet. 030
Hanfwolle Isoliert auch im Sommer gut gegen Hitze von außen. Mit einem gesundheitlich unbedenklichen Brandschutzmittel behandelt. Von Natur aus resistent gegen Ungezieferbefall und Schimmelpilz, normal entflammbar, klimaneutrale Herstellung. Neuere Produkte sind WDVS-geeignet. 040
Schafwolle-Dämmmatten Diffusionsoffen, reguliert Feuchtigkeit, von Natur aus branddämmend. Normal entflammbar, absorbiert Schall, hohe Dampfdurchlässigkeit, leicht zu verarbeiten, hautsympathisch, weitgehend fäulnisresistent, WDVS-ungeeignet.
Glasschaumplatten Aus 60 % Altglas, der Rest ist natürliches Gestein; Schaumglas ist formstabil, nicht brennbar (Baustoffklasse A1), hochdruckfest, wasser- und dampfdicht, d. h. NICHT diffusionsoffen („atmet nicht“), ungeziefer- und säureresistent, FCKW-, HFCKW- und HFKW-frei. Hoher Energieaufwand bei der Herstellung. WDVS-geeignet.
Zellulose-Dämmstoffe Werden aus Altpapier gewonnen, zur Verbesserung des Brandschutzes werden ca. 12 % Aluminiumsulfat und Borsalze zugegeben, normal entflammbar (Baustoffklasse B2). Nicht tragfähig, daher nur im Innenbereich anwendbar.
Flachs Aus den Fasern der einheimischen Flachspflanze (Leinen) gemacht, durch Kartoffelstärke gebunden, als Flammschutzmittel wird natürliches Borsalz zugesetzt. Diffusionsoffen, Feuchtigkeit regulierend, normal entflammbar (Baustoffklasse B2), Schall absorbierend, verarbeitungsfreundlich. Durch natürliche Bitterstoffe resistent gegen Schädlingsbefall. WDVS-ungeeignet.
Schilfrohr-Dämmplatten


bestehen aus eng aneinander liegenden Schilfrohren, keine weiteren Zusätze, tragfähig, steif und normal entflammbar (Baustoffklasse B2), WDVS-geeignet. 065
Faserzementplatten Sind heutzutage natürlich asbestfrei! Die Platten werden in zahlreichen Farben und Strukturen angeboten. Sie können alten Fassaden den Look eines Designerhauses geben. Resistent gegen Fäulnis und Korrosion, hohe Schlag- und Stoßfestigkeit, witterungsbeständige und lichtbeständige Beschichtung, wartungsarm, fäulnis- und korrosionsbeständig, nicht brennbar (Baustoffklasse A2), WDVS-geeignet.
050–060
Holzfaserdämmplatten (HFDP)/Weichfaserplatten (WF)
HFDP bestehen aus Holzfasern von Nadelhölzern. Gesundheitlich unbedenklich, da weitere Zusatzstoffe streng limitiert sind. Gute Schalldämmeigenschaften, gute Feuchtigkeitsaufnahme, normal entflammbar, WDVS-geeignet.
040–050
Kokosmatten Kokosfasern werden aus dem Bast von Kokosnüssen gewonnen. Baubiologisch erstklassiger Dämmstoff: einsetzbar, wo sonst nur künstliche Dämmstoffe benutzt werden, hochelastisch, gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften, verrottungsbeständig, diffusionsoffen, Feuchte ausgleichend, feuchtebeständig, strapazierfähig, formbeständig und insektensicher, langlebig und elektrostatisch nicht aufladbar, normal entflammbar (Baustoffklasse B2), WDVS-geeignet.
Korkplatten Umweltfreundlich, alterungsbeständig, schalldämmend und hochbelastbar, gute Wärmespeicherfähigkeit, atmungsaktiv. Kork ist verrottungs- und fäulnisresistent, normal entflammbar (Baustoffklasse B2), WDVS-geeignet. 045
Kalziumsilikatplatten/Mineralschaumplatten Völlig faserfrei und unbrennbar, gleichzeitig diffusionsoffen, schimmelresistent, druckfest, formstabil, schallhemmend und kapillaraktiv. Bestehen aus Sand, Kalkhydrat und Zement und lassen sich problemlos mit dem Bauschutt entsorgen. Ähnlich leicht zu verarbeiten wie Porenbetonplatten, WDVS-geeignet. 050

Der Wärmedurchgangskoeffizient wird durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt. Dabei spielen die Wärmestrahlung und die Konvektion an den Oberflächen eine entscheidende Rolle.

Der U-Wert wird in W/(m²K) angegeben. Er gibt die Wärmemenge an, die in einer Sekunde durch einen Quadratmeter eines Bauteils hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenluft 1 K (Kelvin) beträgt. Je kleiner der U-Wert, desto besser, weil weniger Wärme durch das Bauteil geleitet wird.

Je besser ein Baustoff die Wärme leitet, desto stärker entweicht sie nach außen. Die Wärmeleitfähigkeit (λ) gibt an, welcher Wärmestromin Watt (W) durch ein Bauteil von 1 Meter (m) Dicke bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin (K) übertragen wird. Sie hat die Einheit WmK. Für den Bau eines Niedrigenergiehauses empfiehlt sich z. B. ein Dämmstoff, dessen Wärmeleitfähigkeit bei lediglich 0,035 W/mK liegt und das bei Dämmdicken von mehr als 16 cm.

Die Wärmeleitgruppe (WLG) gibt die Durchlassfähigkeit eines Materials für einen Wärmestrom an. Je kleiner der Wert, desto besser die Wärmedämmung. So kann bei gleicher Dicke eine bessere Wärmedämmung erzielt werden. Dies ist bei Altbauten mit geringer Sparrendicke wichtig.

Bsp.: WLG 032 erzielt eine Verbesserung der Wärmedämmung zu WLG 035 bei gleicher Dicke um ca. 9 %. WLG 035 erzielt eine Verbesserung der Wärmedämmung zu WLG 040 bei gleicher Dicke um ca. 14 %.

Übrigens: Die Ziffern der Gruppe beziehen sich auf die Nachkommastelle der Wärmeleitziffer: Ein Stoff mit der Wärmeleitfähigkeit 0,020 ist in der WLG 020.

Der Wärmedurchlasswiderstand (R), früher 1/Λ, wird in m²K/W gemessen und ergibt sich aus der Schichtdicke des Materials (d), geteilt durch die Wärmeleitfähigkeit (λ) => R = d/λ.

Dieser Widerstand entsteht, wenn ein homogenes Bauteil bzw. eine homogene Bauteilschicht dem Wärmestrom bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin auf einer Fläche von 1 m² zwischen seinen Oberflächen entgegensetzt. Somit ist er der Kehrwert des Wärmedurchlasskoeffizienten.

Das Schallschutzvermögen eines Dämmstoffes hängt im Wesentlichen von dessen Beschaffenheit ab. Hier gilt die Faustregel: Je offenzelliger und flexibler das Materialgefüge (z. B. Mineralwolle), desto besser der Schallschutz.

Je nach ihrem Brandverhalten werden Baustoffe in Baustoffklassen eingeteilt. Dafür gibt es zwei Einteilungen. Einmal die deutsche nach DIN 4102-1, und einmal die europäische nach EN 13501-1.

Die deutsche Einteilung reicht von A1 (nicht brennbar) bis zu B3 (leicht entflammbar). Die europäische Einteilung ist etwas kleinteiliger und reicht wieder von A1 (nicht brennbar) bis Gruppe F (leicht entflammbar). Dazwischen gibt es viele Abstufungen.

Du dämmst Deine Fassade und hast noch alte Fenster? Durch Fenster mit schlechten Dämmwerten geht auch jede Menge Heizenergie verloren. Überleg Dir, ob Du im Rahmen der Hausdämmung auch in neue Fenster investierst.

Rollladenkästen sind häufig die große Lücke in der Fassadendämmung, die zu Wärmeverlusten und Schimmelbildung führt. Deshalb solltest Du auch hier dämmen und ggf. sanieren. Hilfreiche Tipps dazu bekommst Du im folgenden Ratgeber.

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