Traditionen sind Dir heilig? Uns auch. Ein Meister des Grills beherrscht die Flammen! Natürlich kannst Du wie jeder andere einen Holzkohlegrill kaufen, aber Du wärst nicht Du, wenn Du Deinen Grill nicht mit den eigenen Händen erschaffen würdest. Ein echter Macher eben. Ein Unikat aus Stein. Wir zeigen Dir, wie Du im Handumdrehen einen Holzkohlegrill selber bauen kannst.
Holzkohlegrill selber bauen: Das brauchst Du
Holzkohlegrill planen
Du möchtest einen Holzkohlegrill selber bauen? Hier findest Du eine Übersicht von oben, vorne und der Seite über die genauen Maße und benötigten Produkte.
- (A) Mauerziegel Vollstein (ca. 160 Stück)
- (B) Stahlbetonsturz (3 Stück)
- (C) Schamottensteine nach Bedarf (mind. 5 Stück)
- (D) Flacheisen (12 Stück)
Holzkohlegrill selber bauen: So geht's
Fundament herstellen
Wenn Du einen Holzkohlegrill selber bauen möchtest, musst Du zunächst ein Fundament für die Grundfläche herstellen. Wenn Du Dir dabei unsicher bist, schau Dir unseren Ratgeber zum Thema Fundament an.
Plane zur Sicherheit umlaufend ein paar Zentimeter mehr ein. Der Grill wird so gebaut, dass der verwendete Grillrost später passend eingesetzt werden kann. Wenn Du einen Rost mit anderen Maßen verwendest, musst Du die Grundmaße des Grills entsprechend anpassen.
Spanne Maurerschnüre an allen vier Seiten. Die Schnüre markieren die Oberkante der ersten Steinschicht. Stelle mit einer Wasserwaage sicher, dass die Schnüre waagerecht sitzen. Prüfe auch die Rechtwinkeligkeit z.B. mit einem Bauwinkel oder überprüfe die Diagonalen – diese müssen gleich sein. Bedenke bei der Höhe der Schnüre, dass unter der ersten Steinschicht eine 12 mm dicke Mörtelschicht aufgebracht wird.
Erste Steine platzieren
Es werden auch kürzere Steine mit unterschiedlichen Maßen benötigt. Schneide diese mit einem Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe entsprechend zu. Vergiss dabei nicht, Hörschutz, Schutzbrille sowie Sicherheitsschuhe zu tragen.
Lege die erste Steinschicht zunächst probeweise aus – Fugenabstand 10 mm zwischen den Mauerziegel (A). Wenn alles passt, kannst du den Mörtel für die vier Ecksteine auf das Fundament auftragen und die Steine einbetten. Richte die Steine an der Maurerschnur aus und überprüfe erneut mit der Wasserwaage, ob alle Steine zueinander waagerecht sitzen.
Mörtel auftragen
Mische den Mörtel entsprechend der Herstellerangaben an. Trage mit einer Maurerkelle den Mörtel für die Lagerfugen immer auf die jeweils unterliegende Steinschicht bzw. bei der ersten Schicht direkt auf das Fundament auf. Bei den Stoßfugen trägst Du den Mörtel auf die Steine auf.
Tipp: saubere Fugen
Sauber verarbeitete Fugen sind nicht nur für eine ansprechende Optik entscheidend. Sie sorgen auch dafür, dass Regenwasser stets gut ablaufen kann und so nicht das Mauerwerk schädigt. Du kannst z.B. das Ende eines Gartenschlauchs durch die frische, nicht ausgehärtete Fuge, ziehen und somit eine Hohlkehle herstellen. Die waagerechten Fugen zwischen den Steinschichten werden Lagerfugen genannt, während man bei den senkrechten von Stoßfugen spricht.
Erste Steinschicht setzen
Fahre so fort, bis die erste Steinschicht sitzt. Richte die Steine dabei genau an der Maurerschnur aus. Während der komplette Grill bis oben hin gemauert wird, musst Du immer wieder mit der Wasserwaage überprüfen, ob das Mauerwerk oben bündig und gerade ist. Auch die Senkrechte muss Du immer wieder überprüfen.
Steinreihen miteinander verzahnen
Beim gesamten Mauerwerk müssen sich die Steinreihen miteinander verzahnen. Die Steine, die die beiden parallelen Reihen verbinden, werden entsprechend „Binder“ (a) genannt. Die längslaufenden Steine heißen „Läufer“ (b). Damit das Mauerwerk stabil wird, mauerst Du immer mit Fugenversatz.
Schichten mauern
Fahre nun Schicht für Schicht fort, bis Du die achte Steinschicht gemauert hast. Prüfe mit der Wasserwaage neben der Waagerechten auch die Senkrechte, damit der Grill richtig im Lot steht.
Innere Steinschichten setzen
Setze zwei einreihige Steinschichten, sodass im Innenraum des Grills ein Absatz entsteht. Arbeite ab jetzt beim Mauerwerk mit hitzebeständigerem Ofenmörtel weiter, da sich hier beim Grillen höhere Temperaturen entwickeln werden. Außen sind die Steine bündig mit dem darunter liegenden Mauerwerk.
Stahlbetonstürze aufsetzen
Auf den inneren Absatz werden mit Mörtel drei Stahlbetonstürze (B) gesetzt. Schneide diese mit dem Winkelschleifer auf die benötigte Länge zu. Hinten und an beiden Seiten lässt Du jeweils 10 mm Abstand. Zur vorderen Mauerkante muss ein Abstand von 30 mm für das Winkelprofil gelassen werden. Dadurch ergeben sich jeweils ca. 20 mm Abstand zwischen den Stürzen. Die Stürze werden lediglich nach unten mit etwas Mörtel fixiert.
Winkelprofil zuschneiden
Schneide mit einer Metallsäge ein Winkelprofil (E) auf die Länge der Stürze zu und fixiere es mit Ofenmörtel auf beiden Absätzen und am Sturz.
Schamottenstein zuschneiden
Nun wird ein Schamottestein (C) mit dem Winkelschleifer so zugeschnitten, dass die beiden Zuschnitte ohne Fuge nebeneinander auf der Breite des Winkelprofils und oben sturzbündig mit Ofenmörtel eingefügt werden können. Miss die benötigten Zuschnittmaße für den Schamottestein zur Sicherheit nochmal nach und bedenke beim Höhenmaß, dass unter dem Stein noch eine Schicht Ofenmörtel aufgebracht wird.
Stürze verkleiden
Von oben werden die Stürze ebenfalls mit Schamottesteinen ohne Fugenabstand verkleidet. Schneide diese so zu, dass sie den Innenraum ganz ausfüllen und vorne bündig abschließen. Miss zur Sicherheit nochmal nach, bevor Du zuschneidest. Um Schamottesteine zu sparen, lassen sich die benötigten Flächen auch aus kleineren Stücken zusammensetzen. Fixiere die Schamottesteine nach unten hin mit Ofenmörtel.
Weitere Steinschichten mauern
Nun kannst Du zwei weitere Steinschichten einreihig mit Ofenmörtel aufmauern.
Innenraum verkleiden
Verkleide die Seitenwände des Innenraums mit Schamottesteinen, die Du so zuschneidest, dass sie oben genau bündig mit der letzten Mauerziegelreihe sitzen. Miss nach, welches Höhenmaß Du brauchst und bedenke dabei, dass die Schamottesteine nicht nur zu den Mauersteinen hin, sondern auch nach unten mit Ofenmörtel fixiert werden. Die seitlichen und hinteren Schamottesteine dienen als Schutz für Dein Mauerwerk. Bei schnellen Temperaturwechseln könnten die Mauerziegel ansonsten platzen.
Flacheisen einbetten
Bette rechts und links jeweils zwei Flacheisen (D) gemäß der Maßzeichnung in etwas Ofenmörtel ein. Die Flacheisen dienen später als Träger für den Grillrost.
Weitere Steinreihe setzen
Binde die Flacheisen stabil in das Mauerwerk ein, indem Du eine weitere Steinreihe setzt.
Optionale Schamottensteine
Die oberen Schamottesteine brauchst Du nur, wenn Du ein größeres Lagerfeuer mit großer Hitze auf dem Grill zünden willst. Ergänze also gegebenenfalls die seitliche Innenverkleidung aus Schamotte nach oben hin, sodass sie wieder bündig mit den Mauerziegel abschließt. Das Reststück der hinteren Wand wird zum Schluss eingefügt.
Weitere Trägerebenen einbauen
Setze auch auf der nächsten Steinschicht vier Flacheisen, genau über den vieren darunter und mauere eine weitere Steinreihe darauf. Wiederhole dies erneut, sodass sich insgesamt drei Trägerebenen aus Flacheisen für den Grillrost ergeben. Setze auf die oberste Ebene Flachverbinder noch zwei weitere Steinreihen. Ergänze dabei sukzessive die Innenverkleidung aus Schamotte.
Innenverkleidung fertigstellen
Komplettiere die Innenverkleidung, indem Du Schamottesteine für die hintere Wand zuschneidest und einsetzt. Miss auch hier wieder nach, bevor du zuschneidest.
Holzkohlegrill fertigstellen
Dein Holzkohlegrill ist fertig. Den Grillrost (F) kannst Du beim Grillen variabel auf drei verschiedenen Ebenen einsetzen, je nachdem welchen Abstand Dein Grillgut zur Glut benötigt. Schütze den Grill vor Regen, wenn er nicht benutzt wird, sonst könnten die Steine bei der nächsten Grillparty reißen.
Sicherheitshinweise
1. Der Grill darf nur im Freien gebaut werden. Bei der Nutzung eines solchen Grills in geschlossenen Räumen besteht Erstickungsgefahr.
2. ACHTUNG! Der Grill wird sehr heiß!
3. ACHTUNG! Zum Anzünden oder Wiederanzünden keinen Spiritus oder Benzin verwenden! Nur Anzündhilfen entsprechend EN 1860-3 verwenden!
4. ACHTUNG! Kinder und Haustiere beim Grillen fernhalten!
5. Keine brennbaren Materialien im Umkreis von 3 m lagern. Keinen Pavillon während des Grillens über den Grill stellen.
6. Nicht bei Wind benutzen. Es besteht die Gefahr des Funkenfluges.
7. Trage beim Grillen entsprechende Grillhandschuhe, berühre keine heißen Teile.
9. Lass den heißen Grill nie unbeaufsichtigt.
10. Lass den Grill vor dem Abdecken ausreichend abkühlen. Lösche die Glut gegebenenfalls mit Sand. Entsorge verbrauchte Holzkohle umweltfreundlich.
Grill upcycling
Einen Grill selber bauen muss nicht aufwendig sein. Auch aus vermeintlichem Müll, kannst Du einen Grill bauen. Und das geht ruck zuck. Egal ob Blumentopf, Wäschetrommel, Autofelge oder Gabione. Wir haben für Dich verschiedene upcycling Ideen, mit denen Du aus Ungewöhnlichem einen Grill bauen kannst.
Grill aus Blumentopf selber bauen
Wenn Du einen Grill aus einem Blumentopf bauen möchtest, solltest Du Dir überlegen, für wie viele Personen Du grillen möchtest. Danach wählst Du nämlich die Größe des Topfs. Der Blumentopf Grill ist schnell gebaut und mobil einsetzbar. So steht einem entspannten Grillabend nichts im Weg. Beim Bauen gehst Du dann wie folgt vor:
- Suche Dir einen Blumentopf und Untersetzer aus feuerfestem Terrakotta und bedecke die Innenseite inklusive Loch mit Alufolie.
- Anschließend stellst Du ihn auf einen feuerfesten Untergrund aus Stein.
- Nun musst Du nur noch Kohle in den Blumentopf füllen und einen Grillrost oben drauflegen. Fertig ist Dein Blumentopf Grill.
Grill aus Wäschetrommel selber bauen
Noch einfacher geht es mit einer alten Wäschetrommel aus einer Waschmaschine. Deine alte Waschmaschine hat ausgedient und ist reif für den Schorttplatz? Nicht ganz, auch aus einer Wäschetrommel lässt sich im Nu ein mobiler, kleiner Grill bauen. Dafür musst Du diese einfach ausbauen und auf Beschädigungen überprüfen. Anschließend Holzkohle einfüllen und einen Grillrost auf die Öffnung legen. Fertig ist Dein Wäschetrommel Grill. Falls Du noch mobiler sein möchtest, kannst Du zusätzlich Rollen an der Unterseite montieren.
Grill aus Autofelge selber bauen
Wusstest Du, dass Du mit dem gleichen Prinzip auch aus einer alten Autofelge einen Grill bauen kannst? Einfach vom Reifen trennen, säubern, Grillrost auflegen und schon kannst Du mit dem Grillen starten.
Grill aus Gabionen selber bauen
Auch aus Gabionen kannst Du eine schöne Feuerstelle bauen. Einfach kreisförmig anorden und eine Feurschale oder ein feuerfestes Gefäß in der Mitte platzieren. Fertig ist Dein Grill aus Gabionen.
Wir haben da auch eine bereits fertige Variante für Dich.
Grillhütte selber bauen
Eingefleischte Grillfans kennen keine Grillsaison. Sie wollen auch im Winter grillen. Wo Grillecke nur Wind- und Regenschutz bieten können. Sorgt die Grillhütte für wohlig warmes Grillvergnügen.
Du hast richtig gehört. Die Grillkota ist ein Gartenhaus, das nur den Zweck hat, im Inneren Deinem Grillgut ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen – und das bei jedem Wetter. Ob Regen, Hagel oder Sturm, Deine Grillparty steht – sogar bei Minustemperaturen.
Grillen bis die Hütte qualmt! Was einst bei den Ureinwohner Lapplands begann, endet nun in Deinem Garten.
Als Grill wird meist ein Schwenkgrill verwendet. Er ist in der Mitte der Hütte eingebaut und wird über einen Rauchabzug im Dach entlüftet. Auf diese Weise besteht fast keine Brandgefahr und man sitzt nicht in einer verqualmten Hütte.
Die meisten Grillkotas sind mit Bänken ausgestattet, die an den Wänden montiert werden. In der Regel haben hier bis zu 15 Personen Platz. Das Lagerfeuer-Feeling sorgt für eine gemütliche Atmosphäre.
Grillkotas kannst Du fertig kaufen oder selber bauen. In beiden Fällen brauchst Du ein solides Fundament. Wie beim Gartenhaus sorgen Punkt- oder Streifenfundament für einen stabilen Stand. Auf dem Rasen würde die Hütte durch ihr Eigengewicht einsinken.
Eigenbau nicht ohne Bauplan! Das wichtigste ist die Luftzufuhr unter dem Grill, sonst kann der Rauch nicht aus der Hütte abziehen.
Brauche ich eine Baugenehmigung?
Alles berücksichtigt? Der Plan steht und Du bist voller Tatendrang? Gut, aber eine Sache wäre da noch zu klären: die Baugenehmigung. Nicht, dass Du Deine Grillhütte abreißen musst, bevor Du anglühen konntest!
Ob nun eine Baugenehmigung benötigt wird oder nicht: Grundsätzlich ist es ratsam, den Nachbarn zu informieren. Vielleicht brauchst Du beim Aufbau eine helfende Hand und wenn nicht, freut er sich bestimmt über eine Einladung zur nächsten Grillparty.
Baugenehmigung für Grillkota
Ob Du für Deine Grillkota eine Baugenehmigung brauchst, kann Dir das zuständige Bauamt beantworten.
Die Gestaltung: typisch finnisch, rustikal.
Platziere Geweihe, Rentierfellen und andere Holzverzierungen.
Du stehst auf ursprüngliches? Wir auch! Früher absolut normal. Heute total abgefahren.