Fugen reinigen
Fliesenfugen zu reinigen, ist ein Muss, denn sie sind ständigen Gefahren ausgesetzt – besonders im Badezimmer. Das hat mit der Feuchtigkeit zu tun, die speziell in Nasszellen ihr Unwesen treibt. Dabei sind die Fugen gleich noch Nährboden für Schimmel, Bakterien und Pilze. Die Folge sind oft vergilbte oder gar schwarz angelaufene Fugen.
Die sehen nicht nur unappetitlich aus, sondern können auch Deiner Gesundheit schaden.
Darum bekommst Du hier wertvolle Tipps, wie Du
- Deine Fugen reinigen kannst,
- Schimmelbildung vorbeugst,
- Fugen vor Neubefall schützt,
- Deine Badfugen sauber hältst und
- Fugen im Garten reinigst.
Schmutz an der Fliesenfuge erkennen
Um dem Schmutz an den Kragen zu gehen, ist es wichtig, dass Du weißt um welche Art von Schmutz es sich handelt. Nur dann kannst Du den richtigen Reiniger verwenden. Manchmal findest Du nämlich nicht nur Verschmutzungen oder Kalkablagerungen, sondern sogar Schimmel.
Verschmutzungen entstehen durch abgelagerten Staub oder Seifenreste sowie Hautpartikel. Sind die Fugen gräulich oder bräunlich verfärbt bzw. fleckig, handelt es sich meistens um solche Verschmutzungen.
Schimmelt entsteht durch Pilzsporen. Ihn erkennts Du am ehesten an der schmierigen Konsistenz und den schwarzen Punkten, die sich durch die ganze Fuge ziehen. Vor allem Silikonfugen sind anfällig dafür. Manchmal kommt er auch grünlich oder rötlich daher. Ein muffiger Geruch kann sich ebenfalls breitmachen. Den Schimmel solltest Du in jedem Fall direkt bekämpfen, weil er Deiner Gesundheit und der Bausubstanz schaden kann.
Kalkablagerungen entstehen hingegen durch eine hohe Luftfeuchtigkeit, Wassertropfen und Wasserdampf. Das erkennst Du am besten an einer gelblichen oder bräunlichen Verfärbung der Fugen.
Fliesenfugen reinigen mit Hausmitteln
Du wirst es nicht glauben: Eine ausgediente Zahnbürste wird zu Deiner rechten Hand, wenn Du Fugen reinigen willst. Sie hilft Dir dabei, altbewährte Hausmittel ordentlich in die Fugen einzuarbeiten.
Fugen reinigen mit Backpulver oder Soda
Dafür vermischst Du Backpulver oder Soda mit Wasser im Verhältnis 1:3 und rührst alles zu einer dicken Paste an. Die trägst Du auf die Fugen auf und lässt sie ca. 30 Minuten einwirken. Anschließend wischst Du alles mit warmem Wasser und einem Lappen ab. Mit dieser Mixtur kannst Du übrigens auch Silikonfugen reinigen.
Fugen reinigen mit Schlämmkreide
Schlämmkreide bietet sich ebenfalls an, um Deine Fliesenfugen wieder auf Vordermann zu bringen. Mit ihrer feinen Körnung geht sie Ablagerungen gekonnt an den Kragen und hellt die Fugen gleichzeitig auf. Ähnlich sieht es mit dem Wiener Kalk aus. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Kaolinit und gemahlenem Quarz. Die Fugenreinigung gehst Du genauso an wie mit Backpulver oder Soda.
Fliesenfugen reinigen mit Spezialreinigern
Kommst Du mit Hausmitteln wie Backpulver, Soda oder Schlämmkreide nicht weiter, kannst Du den Fugen notfalls auch mit Spezialreinigern zu Leibe rücken. Je nach Produkt bekämpfen sie Schimmel, Kalk und Verfärbungen.
Generell werden Reinigungsmittel nach ihrem pH Wert kategorisiert. Die meisten sind leicht alkalisch, d. h. ihr ph Wert ist größer als 7. Damit lässt sich organischer Schmutz wie Fett oder Eiweiß perfekt entfernen. In der Regel kannst Du den Reiniger direkt in die Fugen sprühen. Manchmal musst Du das Reinigungsmittel allerdings vorher mit Wasser verdünnen. Lass das Mittel nach dem Auftragen einige Minuten einwirken. Anschließend kannst Du mit einem Schwamm oder Tuch nachwischen. Im Zweifel halte Dich an die Herstellerangaben. Für feine Fugen kannst Du außerdem eine alte Zahnbürste verwenden. Diese passt in der Regel perfekt in die Fuge und reinigt sie mit ihren Borsten besonders gründlich.
Vorsicht bei Säure
Von Zitronensäure, Essigessenz oder säurehaltigen Reinigern solltest Du lieber die Finger lassen, wenn Du Deine Fliesenfugen reinigen willst. Die Säure greift nämlich den Fugenmörtel an und macht ihn auf Dauer porös. Geht es doch einmal nicht anders, solltest Du die Fugen vor dem Verwenden gründlich wässern. Das verhindert, dass die Säure zu tief in das Material eindringt.
Fugen reinigen mit Schmutzradierer
Schmutzradierer kannst Du nicht nur auf Kunststoff verwenden, sie sind auch bestens geeignet um Deine Fugen zu reinigen. Wie es der Name schon verrät, funktioniert der Schmutzradierer wie ein normaler Radierer und entfernt Partikel von der Oberfläche. Doch wie funktioniert Fugen reinigen damit? Ganz einfach! Feuchte ihn zunächst leicht an und scheuere anschließend kräftig über die verschmutzten Fugen. Das kannst Du so lange wiederholen bis sämtliche Flecken verschwunden sind. Anschließend mit lauwarmen Wasser abspülen – fertig.
Fliesenfugen reinigen mit Dampfreiniger
Mit einem Dampfreiniger werden Deine Fugen geradezu porentief rein. Der Wasserdampf dringt mit reichlich Druck tief in die Fugenmasse ein, wo Bürsten oder Lappen nicht hinkommen. Am besten nimmst Du zur Fugenreinigung die Punktstrahldüse und setzt ihr noch eine Rundbürste auf. Während Du den Fugen Dampf machst, kannst Du mit der Bürste gleichzeitig schrubben. So löst sich selbst hartnäckiger Schmutz. Den wischst Du zum Schluss einfach mit einem Lappen ab.
Schimmel aus Fliesenfugen entfernen
Oberflächlichen Schimmel kannst Du in der Regel mit Badreiniger und einem groben Schwamm eliminieren. Hat er sich jedoch schon in die Fugenmasse gefressen, helfen Schimmelreiniger, Anti-Schimmel-Konzentrate und chlorfreier Aktivschaum.
Probier's ruhig auch mal mit Wasserstoffperoxid. Es geht dem Schimmel samt Sporen an die Substanz und kümmert sich mit seiner bleichenden Wirkung auch gleich noch um die Verfärbungen. Zu guter Letzt bläst der Dampfreiniger auch Fugenschimmel ordentlich den Marsch.
Fugen im Bad dauerhaft sauber halten
Deine Badfugen schützt Du am besten, indem Du sie trocken hältst, so gut es geht. Außerdem solltest Du Dein Bad regelmäßig lüften. Gibt es kein Fenster, kann eine Abluftanlage helfen. Nach einer ordentlichen Abreibung mit dem Dampfreiniger kannst Du Deine Fugen auch versiegeln. Das schützt sie dauerhaft vor Kalk, Schimmel und sonstigem Schmutz. Zusammenfassend ergeben sich daraus fünf Tipps für Dich:
- Lüfte Dein Badezimmer nach dem Duschen immer gründlich.
- Pflege Deine Fliesenfugen regelmäßig. Es lohnt sich, wenn Du sie in die wöchentliche Putzroutine integrierst.
- Spüle die Fliesen in Deiner Duschkabine nach dem Duschen mit klarem Wasser ab.
- Wische Deine Fugen und Fliesen nach dem Abwaschen immer sauber. Hierfür kannst Du einen Abzieher oder ein Tuch verwenden. Sparen kannst Du Dir das, wenn Du sie zuvor versiegelt hast.
- Reagiere zügig sobald du erste Spuren von Kalk, Schmutz oder Schimmel entdeckst.
Fugenmarker frischt Fugen auf
Willst Du Deinen Fugen mal eine echte Schönheitskur gönnen, greifst Du zum Fugenmarker. Der frischt sie nicht nur farblich auf, sondern glättet sie und dichtet sie obendrein noch ab.
Fugen im Garten reinigen
Auch draußen heißt es Fugen sauber halten. Auf Gehwegen oder der Terrasse nisten sich gern Unkraut, Algen und Moos zwischen den Steinplatten ein. Am einfachsten rückst Du ihnen mit einer Fugenbürste oder einem Fugenkratzer auf den Pelz. Diese Gartengeräte gibt’s in den verschiedensten Ausführungen. Modelle mit Teleskopstiel ersparen Dir beim Reinigen von Terrassen- und Pflasterfugen ständiges Bücken und schonen Deinen Rücken.
Bei großen Flächen kannst Du über die Anschaffung einer Fugenbürste nachdenken, die elektronisch oder per Akku betrieben wird.
Ansonsten bieten sich auch Hochdruckreiniger oder Abflammgeräte an, um draußen effektiv Fugen zu reinigen.
Letztendlich solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass Unkräuter Dauergäste bleiben, solange die Fugen organisch gefüllt sind. Wechsle darum öfter mal den Sand oder ersetze ihn durch ein Produkt, das die Bildung von Unkraut hemmt.
Thermische und mechanische Verfahren nutzen
Chemische Unkrautvernichter sowie Essig- und Salzlösungen sind übrigens auf befestigten Wegen oder Terrassen tabu. Der Grund: Sie können mit dem Regenwasser in die Kanalisation und damit in den Wasserkreislauf gelangen. Nutze stattdessen lieber thermische und mechanische Verfahren, um Deine Fugen im Garten zu reinigen.