Anleitung

Fassade dämmen

Es geht ran an die Fassade bei Dir? Dann check hier nochmal Schritt für Schritt die nötigen Handgriffe.

Fassade dämmen

Das brauchst Du

Material
    Werkzeuge

      Schädlicher Wärmeverlust

      01

      Die thermographische Kamera bringt es ans Licht: Durch Wärmebrücken wie z. B. bei einem nicht ausreichend gedämmten Sturz oder bei ganzen Flächen (Heizungsnische) geht Wärme ungenutzt verloren.

      Bei nicht gedämmten Gebäuden kann dadurch bis zu 50 % Wärme verloren gehen. Gleichzeitig kann sich im Innenbereich Kondenswasser bilden – die Ursache für einen gesundheitsgefährdenden Schimmelpilzbefall.

      Dämmung anbringen

      02

      Eine Fassadendämmung mit dem Wärmedämm-Verbundsystem kann sowohl auf altem Mauerwerk und altem Putz als auch auf Neubauwänden erfolgen.

      Beachte die Voraussetzungen, die für die Befestigung der Dämmplatten gegeben sein müssen. Generelle Voraussetzungen: Der Untergrund muss eben, trocken und tragfähig sein.

      Entferne lose Teile. Fensterbänke, Brüstungsabdeckungen, Dachüberstände und sonstige Anschlüsse müssen geprüft und ggf. überarbeitet oder erneuert werden.

      Unebenheiten ausgleichen

      03

      Die Kleberschichtdicke wird später max. 10 mm betragen, daher sind Unebenheiten vorher auszugleichen. Altputz auf Hohlstellen prüfen und ggf. lose Teile abschlagen und mit Außenputz oberflächenbündig ausbessern. Anschließend mit Hochdruckreiniger o. Ä. von Staub und Schmutz befreien. Sandenden oder kreidenden Altputz mit Tiefengrund vorbehandeln. Altanstriche durch Gitterschnittprobe sowie Abreißprobe auf Tragfähigkeit prüfen. Im Zweifelsfall ist der Altanstrich zu entfernen.

      Achtung!

      Verwende nur bauaufsichtlich zugelassene Fassadendämmplatten. Nur so hast Du die erforderliche Herstellergarantie und lange etwas von Deiner Dämmfassade.

      Keine Vorbereitung bei Neubauwänden

      04

      Monolithisch errichtete Neubauwände sind überwiegend so beschaffen, dass Du die Dämmung ohne weitere Vorbereitung direkt nach dem Setzen der Sockelprofile aufbringen kannst.

      Verlauf des Sockelprofils

      05

      Lege zuerst den Verlauf des Sockelprofils fest und übertrage diesen auf die Wand. Bei größeren Distanzen helfen zum Anzeichnen eine Schlauchwasserwaage oder ein Lasermessgerät.

      Sockelprofil befestigen

      06

      Passend zur Dämmplattendicke das passende Sockelprofil auswählen und am Untergrund befestigen. Die Befestigung erfolgt in der Regel mit speziellen Schlagdübeln alle 30 cm. Um Unebenheiten auszugleichen, werden passende Ausgleichstücke verwendet. Die Befestigung erfolgt mit 3 Befestigungsdübeln pro Meter.

      Dämmplatten zuschneiden

      07

      Um EPS-Dämmplatten zuzuschneiden, empfehlen wir Styroporschneidgeräte. Die kannst Du kaufen oder auch über unseren Mietservice ausleihen.

      Klebespachtel anrühren

      08

      Den Klebespachtel nach Herstellerangaben in einem Mörtelkübel mit sauberem Wasser anrühren. Mische den Klebespachtel gut durch, sodass eine homogene, klumpenfreie Masse entsteht. Ein elektrischer Rührquirl ist dafür gut geeignet.

      Pro Quadratmeter werden ca. 5 kg Mörtel benötigt.

      Umlaufend Klebewulst anbringen

      09

      Die EPS-Dämmplatten umlaufend mit einer Klebewulst versehen. Trage anschließend noch 3 Klebebatzen auf die Dämmplatte auf. Trage so viel Klebespachtel auf, dass danach etwa 40 % der Plattenfläche mit dem Untergrund verklebt sind.

      ##Achte darauf, dass Stoß- und Lagerfugen frei von Klebemörtel bleiben, da dies zu Wärmebrücken führen kann.

      Dämmplatten kleben

      10

      Nach dem Auftragen des Klebespachtels werden die Platten verarbeitet. Beginne an einer Hausecke, und setze die erste Platte in die Sockelleiste ein.

      Beachte, dass die Platten fest aneinander stoßen.

      Verlegung im Versatz

      11

      Die weitere Verlegung der Dämmplatten erfolgt immer im Versatz, sodass die Plattenfugen mindestens 25 cm Abstand zueinander haben. Im Bereich von Fenstern und Türen ordnee die Platten so an, dass an den Ecken der Türen und Fenster keine Plattenfugen sind – so können die Platten nicht reißen.

      Fugen verschließen

      12

      Selbst bei genauem Arbeiten können Fugen nicht immer vermieden werden. Große Abstände (> 5 mm) mit Streifen aus den verwendeten Dämmplatten verschließen. Schmale Fugen (< 5 mm) können mit geeignetem Füllschaum verschlossen werden.

      Dübeln

      13

      Bei nicht ausreichend hoher Tragfähigkeit, z. B. bei der Altbausanierung, werden die Dämmplatten in Abhängigkeit von Form und Region des Objektes und dem gewählten Dämmsystem mit 6 bis 12 Dübeln pro Quadratmeter befestigt. Für Dämmplatten mit Stärken von 6 bis 20 cm stehen dafür Tellerschlag- oder Schraubdübel zur Auswahl. Verdüble die Platten frühestens 3 Tage nach dem Verkleben.

      Fensterbänke und Plattenstöß abdichten

      14

      Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden, müssen Anschlüsse an Fensterbänken und Fensterrahmen abgedichtet werden. Lege in die Fugen ein Dichtband ein. Bevor Du die Dämmplatten anklebst, bringe an beiden Seiten sowie oben auf dem Fensterrahmen eine abdichtende Anputzleiste an.

      Bitte beachte beim Kauf der Anputzleiste die Fenstergröße, Dämmstoffdicke und Einbauart.

      Diagonalarmierung einlegen

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      Im Eckbereich von Fenstern und Türen immer eine Diagonalarmierung durch Gewebestreifen von etwa 20 x 30 cm in die Armierungsschicht einlegen. Achte darauf, dass die Gewebestreifen dicht in die Ecken der Gebäudeöffnungen gelegt werden.

      Um lotrechte und stoßfeste Gebäudekanten auszubilden (siehe Abb.), werden Eckwinkel oder Eckschienen vollflächig in den Armierungsspachtel eingebettet und ausgerichtet. Bei nachfolgender Armierung der Gesamtfläche lege das Gewebe 10 cm überlappend auf das Gewebe der Eckwinkel auf.

      Klebespachtel auftragen

      16

      Trage auf die Dämmplatten eine ca. 4 mm dicke Schicht Klebespachtel auf und durchkämme diese mit der Zahnkelle 10 x 10 mm.

      Armierungsschicht fertigstellen

      17

      Mit einem Glätter nun das Armierungsgewebe in senkrechten Bahnen faltenfrei in das Kleberbett eindrücken. Nach Fertigstellung sollte die Armierungsschicht 3–4 mm dick sein. Lasse die einzelnen Gewebebahnen mind. 10 cm überlappen.

      Anschließend mit dem Flächenspachtel abziehen. Das Gewebe muss vollflächig in der Kleberschicht eingebettet sein.

      Putzgrund auftragen

      18

      Nach dem Durchtrocknen der Armierungsschicht (mind. 3 Tage!) kannst Du den Putzgrund auftragen. Je nach Untergrundbeschaffenheit werden ca. 0,2 kg/qm benötigt.

      Welcher Putz wofür?

      19

      Als Oberputz kommen mineralischer Edelputz oder pastöse Oberputze (Silikat- oder Silikonharzputz) in Frage:

      Edelputz ist der „klassische" Oberputz. Er wird mit Wasser zu einer gebrauchsfertigen Masse verarbeitet und ist als Rillen- und Scheibenputz weiß und in verschiedenen Farbtönen erhältlich.
      Pastöse Oberputze sind bereits verarbeitungsfertig, was es einfach macht. Es gibt sie als Rillen- oder Scheibenputzstrukturen und in verschiedenen Körnungen im 25-kg-Eimer. Auch hier gibt es viele verschiedene Farbtönen. Besonders der Silikonharzputz mit seinen leuchtenden Farben und der extrem schmutzabweisenden Oberfläche ist zu empfehlen.

      Hinweis

      Um bei eingefärbten mineralischen Edelputzen eine gleichmäßige Farbgebung zu erzielen, ist ein Anstrich im Farbton des Oberputzes zu empfehlen.

      Oberputz auftragen

      20

      Den Oberputz nach Herstellerangabe gebrauchsfertig anmischen und, besonders bei farbigen Putzen, gründlich durchmischen. Silikat- und Silikonputze sind bereits fertig gemischt und können nach kurzem Durchrühren direkt verwendet werden.

      Mörtel strukturieren

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      Trage den frischen Putz in Kornstärke mit einer rostfreien Stahltraufel auf den Untergrund auf. Mit einem Reibebrett wird der frische Mörtel anschließend strukturiert.

      Reibebrett benutzen

      22

      Bearbeite den Putz - je nach gewünschter Oberfläche - mit einem Reibebrett. Beachte aber, dass Du nicht zu lange an einer Stelle reibst. Die Putzstruktur kann dabei verloren gehen. Deshalb nur gerade so lange reiben, bis die Struktur entstanden ist.

      Dämmung im Querschnitt

      23

      Stelle die Flächen ohne Unterbrechung fertig und schütze sie vor schneller Austrocknung, damit keine Ansätze oder Strukturunterschiede entstehen.

      Sockelputz verwenden

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      So sieht der Aufbau der Fassadendämmung im Querschnitt aus.

      Mosaikputz abziehen

      25

      Sockelputz: Besonders für die strapazierten Flächen des Sockels wird ein spezieller Sockelputz, der sog. Mosaikputz, verwendet. Er ist in 36 verschiedenen Designs erhältlich. Mineralische Edelputze eignen sich hierfür nicht!

      26

      Auch der Mosaikputz ist bereits verarbeitungsfertig und kann nach einem kurzen Durchrühren aufgetragen werden. Ziehen Sie den Putz mit einer rostfreien Stahltraufel auf. Anschließend die Oberfläche in eine Richtung mit der Stahltraufel ansatzfrei abziehen. Die Putzschichtdicke sollte 2–4 mm betragen.

      27

      Sockelputz auftragen: Das spezielle Wärme-Dämmsystem für den Sockel sieht folgenden Schichtaufbau vor (von innen nach außen):

      [1] Mauerwerk
      [2] Klebespachtel
      [3] Sockel- und Perimeter- Dämmplatten
      [4] Klebespachtel
      [5] Armierungsgewebe fein
      [6] Klebespachtel
      [7] Grundierung
      [8] Mosaikputz

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