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Wenn Du den ganzen Sommer über Erdbeeren in Deinem Garten anbauen willst, solltest Du auf verschiedene Sorten setzen. Es gibt früh, mittelspät und spät reifende Erdbeeren. Die frühesten beginnen dabei schon im Mai, die spätestesten können teilweise bis in den Oktober geerntet werden. Weiterer Unterschied: Es gibt Erdbeeren, die nur ein Mal pro Jahr Früchte tragen und Sorten, die mehrmals im Jahr tragend sind.

Infografik Ernte Erdbeeren

Je nach Deiner persönlichen Vorliebe und dem Verwendungszweck bieten sich verschiedene Sorten an. Wir haben einen Überblick über die bekanntesten Sorten und ihre Eigenschaften für Dich.

Sorte Geschmack Merkmale
Glorielle süß-aromatisch große - mittelgroße Früchte
Honeoye kräftiges Aroma dunkelrot, sehr gut für Marmelade geeignet
Korona süß-aromatisch robuste Pflanze, weiche Früchte
Senga Sengana aromatisch, feine Säure anfällig für Grauschimmel
Asia süß-aromatisch große Früchte, festes Fruchtfleisch
Polka süß-aromatisch ähnlich wie Korona, festere Früchte
Mieze Schindler Walderdbeeren-Aroma benötigt Befruchtersorte z. B. Senga Sengana
Florence mildes Aroma großfruchtig, starkwüchsig, sehr robust
Malwina Harmonie aus Süße und feiner Säure großfruchtig, glänzend-rot, robust

Eine echte Rarität ist die so genannte Ananas-Erdbeere. Ihre fast weißen Früchte mit dunkelroten Nüssschen schmecken leicht nach Ananas. Sie ist damit eine echte Besonderheit innerhalb der Welt der Erdbeersorten. Die Früchte werden jedoch nicht all zu groß.

Unter den Erdbeeren gibt es auch Sorten, die von Anfang Juni bis in den Oktober immer wieder Früchte tragen. Solche immertragenden Sorten brauchen aber eine spezielle Pflege und Du solltest sie regelmäßig düngen und wässern. Auch sind ihre Früchte oftmals etwas kleiner.

Erdbeeren lieben einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt, aber nicht windstill ist. Was den Boden angeht, sind Erdbeeren nicht sehr anspruchsvoll: Wichtig ist, dass der Boden durchlässig ist und keine Staunässe entstehen kann. Der ideale Boden für den Anbau von Erdbeeren ist ein humusreicher Boden im leicht sauren bis sauren Bereich – also mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Grabe den Boden um und arbeite Humus sowie Hornspäne ein. 2 Wochen später hat sich der Boden genug gesetzt, damit Du ihn nur noch glatt harken und die Erdbeerpflanzen einsetzen kannst.

Dein Boden ist nicht ideal? Bereite ihn für die Erdbeeren vor: Verdichteten Boden kannst Du mit Sand und Laubkompost auflockern. Leichten Boden kannst Du mit organischem Dünger wie Hornspänen oder Mist anreichern.

Standort und Boden für Erdbeeren

Achte beim Pflanzen der Erdbeeren auf die Fruchtfolge. In Deinem Beet hattest Du in den letzten 4 Jahren Erdbeeren sitzen? Pflanze die Erdbeeren in ein anderes Beet. So vermeidest Du nicht nur Bodenmüdigkeit und Bodenschädlinge, sondern erhöhst auch Deinen Ertrag.

Damit Du noch mehr Erdbeeren ernten kannst, kannst Du vorher Gründüngung wie z. B. Lupinen im Beet anlegen.

Der ideale Zeitpunkt um Erdbeeren zu pflanzen, ist grundsätzlich von Mitte Juli bis August. Das hat zwei Vorteile:

  • Die Erdbeeren entwickeln noch vor dem Frost starke Wurzeln.
  • Die Erdbeeren bilden noch vor dem Winter die Blütenanlage für die Ernte im Folgejahr.

Wenn Du den Spätsommer verpasst hast, kannst Du Dir im Frühjahr getopfte Jungpflanzen besorgen und von Mitte März bis Mitte Mai pflanzen. Bei mehrjährigen Erdbeerpflanzen lohnt es sich, die Blüten zu entfernen. Dann fällt die Ernte im Folgejahr größer aus.

Erdbeeren pflanzen

Pflanze Erdbeeren möglichst nicht bei trockenem und sonnigem Wetter. Der Himmel sollte bedeckt und der Boden feucht sein, um den Wasserverlust durch Verdunstung zu minimieren. Bevor Du die Erdbeerpflanzen setzt, solltest Du den Wurzelballen wässern.

Setze die Erdbeerpflanzen so tief ein, dass der Wurzelhals nur knapp über der Erde liegt. Bei Pflanzen mit Topfballen sollte dieser etwa 1 cm mit Erde bedeckt sein, damit er nicht austrocknet. Zu hoch gepflanzte Erdbeeren zeigen eine gehemmte Wurzelbildung, und es steigt die Auswinterungsgefahr.

Infografik Erdbeeren Pflanztiefe

Nach dem Pflanzen die Erdbeeren kräftig wässern – jede Pflanze einzeln ohne Brausekopf. Schütze den Boden durch eine Mulchschicht mit z. B. Laub, Rindenmulch, Stroh oder Grasschnitt vor dem Austrocknen bei trockenem Wetter. Die Mulchschicht hilft auch dabei, das Beet unkrautfrei zu halten und sorgt dafür, dass die Früchte sauer bleiben. Ein gleichmäßig feuchter Boden erleichtert den Jungpflanzen die Wurzelbildung. Generell solltest Du die Mulchschicht allerdings nicht vor Mitte Mai auslegen, da es ansonsten zu Frostschäden während der Blüte kommen kann.

Erdbeeren anfangs jeden Abend kräftig gießen, bis die Pflanzen angewachsen sind. Aber Vorsicht vor Staunässe!

In unserem Pflanz- und Erntekalender siehst Du auf einen Blick, wann Du Erdbeeren pflanzen und ernten kannst – und viele andere Pflanzen.

Die gute Nachricht vorweg: Erdbeeren sind genügsam und brauchen wenig spezielle Pflege.

  • Beim Pflanzen der Erdbeeren kannst Du etwas Kompost oder organischen Langzeitdünger in die Erde einarbeiten.
  • Im Frühjahr so gegen April düngst Du Deine Erdbeeren zur Unterstützung bei der Fruchtbildung.
  • Organischer Beerendünger ohne Guano sorgt für viele rote Früchte. Es genügt alle 2 Wochen 5 Gramm Dünger in die leicht feuchte Erde einzuarbeiten.

Gieße die Erdbeeren regelmäßig, aber nicht zu viel. Denn gerade bei Töpfen und Kübeln besteht schnell die Gefahr von Staunässe.

Durch einen milden Herbst können sich einige Blütenknospen bilden. Das führt zu vielen, kleinen Früchten, die nicht gut schmecken. In solch einem Fall entferne alle Blüten bis auf 3–5. Aber erst, wenn sich aus den Blüten die ersten Früchte entwickeln! Das sichert die Ernte.

Ein Vlies schützt die Blüten im Frühjahr vor Spät- oder Kahlfrösten. Entferne das Vlies tagsüber, sonst werden die Blüten nicht bestäubt.

In größeren Kübeln oder bei der Pflanzung im Garten hilft es, Stroh unter die Erdbeeren zu legen. Das schützt sie vor Feuchtigkeit und faulen Stellen, aber auch dem Austrocknen an heißen Tagen.

Trotz idealen Bedingungen kann es schnell passieren, dass Deine Erdbeeren von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden. Zu den klassischen Parasiten zählen unter anderem Erdbeerblütenstecher, Erdbeerstängelstecher, Stängel-Alchen und die Erdbeerweichhautmilbe. Als Krankheit kommen z. B. Grauschimmel, Erdbeermehltau, Blattfleckenkrankheiten und Leberfäule bzw. Rhizomfäule in Frage. Damit es erst gar nicht so weit kommt, kannst Du mit gezielten Maßnahmen etwas gegensteuern. Folgende Punkte solltest Du beim Erdbeerpflanzen beachten:

  • für einen trockenen Untergrund aus z. B. Stroh oder Mulch sorgen
  • die Pflanzen nicht zu dicht setzen
  • Erdbeeren nicht in Mulden pflanzen, um Staunässe zu vermeiden
  • Blätter nach der Ernte entfernen
  • Erdbeeren nicht auf Flächen pflanzen, auf denen zuvor schon Erdbeeren oder Kartoffeln gewachsen sind
  • bei zunehmender Kleinfrüchtigkeit, Ernterückgang oder Krankheitsbefall, alte durch neue Pflanzen ersetzen
  • kranke Pflanzen nicht vermehren, da die Krankheiten sonst weitergegeben werden

Gesunde, kräftige Pflanzen sind in der Regel widerstandsfähiger und unempfindlicher. Du solltest Deine Pflanzen daher von Anfang an unterstützen, damit sie sich optimal entwickeln können. Dafür eignen sich einige natürliche Stoffe wie z. B. Brennnesselsud, den Du ganz leicht selbst herstellen kannst. Du magst es lieber unkomplizierter? Dann versuch es doch mal mit bereits fertiger, natürlicher Pflanzenstärkung.

Erdbeeren vermehren ist gar nicht so schwer. Es läuft dank der Ausläufer, die Erdbeeren bilden, quasi wie von selbst. Am besten vermehrst Du nur die Pflanzen mit guten Erträgen und gesunder Mutterpflanze. Dafür setzt Du bei der Ernte eine Markierung als Hinweis.

Die Ableger trennst Du von der Mutterpflanze und verpflanzt sie an eine neue Stelle. Falls Dir noch keine neue Pflanzfläche zur Verfügung steht, kannst Du die jungen Ableger auch in Töpfe zwischenpflanzen.

Es lohnt sich, regelmäßig gesunde Jungpflanzen dazuzukaufen und sich nicht ausschließlich aus eigenen Beständen zu bestücken.

Erdbeeren vermehren

Dein Balkon. Deine Ernte. Für Erdbeeren musst Du nicht zwingend einen Garten haben, Du kannst die Früchte auch in Schalen oder Kübeln auf Deinem Balkon anpflanzen. Sonnige Südbalkone eignen sich besonders gut für den Erdbeer-Anbau auf kleinem Raum.

Tipps für Erdbeeren auf dem Balkon:

  • Du hast nur sehr wenig Platz auf Deinem Balkon? Dann bau vertikal an und setze auf Hänge- oder Klettererdbeeren. Es eignen sich z. B. die Sorten Honeoye und Korona.
  • Kein Südbalkon? Achte beim Erdbeerkauf auf Monatserdbeeren oder Walderdbeeren. Diese Sorten kommen auch mit etwas weniger Sonne klar.
  • Sitzen die Erdbeeren in Pflanzgefäßen, ist das Gießen besonders wichtig. Um Staunässe zu vermeiden, solltest Du lieber wenig, dafür aber regelmäßiger gießen.

Für Schale, Kübel oder Balkonkästen gilt: Nicht zu viele Pflanzen in einen Topf.

Schalen oder Kübel mit einem Durchmesser von mind. 80 cm sind ideal. Eine Höhe von rund 40 cm reicht locker aus.

Der Platz auf dem Balkon ist knapp, das ist klar. Wie wäre es deshalb, wenn Du Erdbeeren auf Deinem Balkon in einem Taschengarten anbaust? Der Vorteil: Du brauchst nur eine freie Wandfläche. Der platzsparende Erdbeer-Anbau!

taschengärtnern KV

Das brauchst Du für den Taschengarten:

  • Erdbeerpflanzen
  • Gewebeplane
  • Obst- und Beerenerde
  • Schnur
  • Blumenkelle
  • Cuttermesser
  • Nadel und Nähfaden
  • Trichter
  • Schere

Du brauchst noch mehr Tipps für Deinen Balkon? Haben wir!

Untersuche Deine Erdbeerpflanzen am Ende des Sommers auf Schädlinge und sammle sie gegebenenfalls ab. Je nach Standort solltest Du noch weitere Maßnahmen durchführen. Generell gilt, gieße Deine Erdbeeren ab und an an frostfreien Tagen. Das brauchen die Pflanzen auch im Winter.

Bevor der Winter sich ankündigt, entferne das Stroh rund um Deine Erdbeeren. Das Stroh bietet Mäusen einen guten Unterschlupf – und nicht nur das. Mäuse knabbern gerne die Jungpflanzen an und verursachen Schäden. Um die Pflanzen trotzdem vor dem Frost zu schützen, eignet sich eine Humusdecke aus verrottetem Mist oder gehäckseltem Stroh. Das versorgt die Pflanzen zudem mit Nährstoffen. Ebenfalls solltest Du ältere Blätter und Ableger entfernen.

Ein weiterer Trick ist, die Pflanzen mit dem Rasenmäher abzumähen und anschließend erst abzudecken. Achte dabei aber darauf das Herz der Pflanzen nicht zu verletzen.

Im Winter geht es vor allem darum, die Pflanzen vor dem Frost zu schützen. Eine luftige Decke aus Fichtenreisern oder ein Faservlies eignen sich zum Schutz der empfindlichen Pflanzen und lassen dennoch genügend Luft durch. Sobald das Wetter allerdings besser und wärmer wird, solltest Du diese Schicht entfernen, damit sich der Boden wieder leichter erwärmen kann.

Erdbeeren auf dem Balkon kannst Du nah an die Hauswand stellen und mit Reisig, Stroh oder einem Faservlies abdecken. Entferne davor alle Ausläufer der Pflanzen. Als Unterlage solltest Du Dir eine isolierende Schicht aus z. B. Styropor besorgen. Das reicht in der Regel aus.

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