Der Bodenausschnitt im Estrich ist vorhanden, die Mindesttiefe entspricht der verwendeten Duschrinne. Der Wandanschluss für das Abwasser ist verlegt und gewährleistet ein ausreichendes Gefälle von der Rinne zum Wandanschluss. I.d.R. reichen 2 % Gefälle, also 2 cm pro Meter.
Den Bodenausschnitt solltest Du nun säubern, damit Du die nachfolgenden Arbeitsschritte genau ausführen kannst. Wenn Du bereits umlaufende Randdämmstreifen hast, ist das umso besser, ansonsten kannst Du sie nachher noch anbringen.
Bodengleiche Dusche einbauen: Linienentwässerung
Bodenebene Dusche einbauen mit HORNBACH! Eine ebenerdige Dusche mit Linienentwässerung selbst einbauen kannst Du ganz einfach selbst mit unserer Videoanleitung.
Das brauchst Du
Arbeitsschritte
Vorbereitung
Duschrinne einbauen
Die Einbauschritte für die Duschrinne können sich je nach Modell unterscheiden. Beachte daher immer auch die spezielle Einbauanleitung der Duschrinne, die Du einbaust. Zuerst werden die Rinnenfüße an der Unterseite der Duschrinne angeschraubt. Verschraube diese jeweils mittig an den vorgesehenen Stellen. Die benötigten Schrauben liegen dem Rinnen-Set bei. Du kannst dann die einzelnen Füße so umbiegen, dass sie schon in etwa die benötigte Höhe haben.
Die Rinne stellst Du nun an der vorgesehenen Stelle in der Bodenvertiefung auf. Positioniere sie mittig in der Vertiefung. Zur hinteren Wand ist ein Abstand von 10 cm eingeplant. Jetzt kannst Du eine Wasserwaage auf der oberen Abdeckung der Rinne auflegen und seitlich zum Boden den Höhenunterschied messen.
Dieses Maß zuzüglich des Maßes für das Gefälle musst Du nun unten an den Füßen noch zusätzlich abwinkeln. Du kannst die Rinne also genau auf die benötigte Höhe bringen, damit das nötige Gefälle innerhalb der Duschfläche und von der Rinne zum Wandanschluss vorhanden ist.
Wenn Du die Rinne passend eingestellt hast, richte sie nochmals für die genaue Position aus. Jetzt können die Befestigungslöcher auf dem Rohboden angezeichnet werden. Die Rinne dann zur Seite stellen und die Befestigungslöcher bohren. Dann die Löcher am besten mit dem Staubsauger aussaugen. Nun kannst Du die Dübel einstecken und die Rinne fest am Boden verschrauben. Verwende das beiliegende Befestigungsmaterial. Eine letzte Prüfung mit der Wasserwaage zeigt, ob die Rinne richtig montiert ist.
Je nach Lage des Wandanschlusses und der Position des Ablaufanschlusses an der Rinne musst Du nun die Rohrverbindung mit HT-Rohren herstellen. Wenn Deine Rinne z. B. einen 40 mm Ablaufanschluss hat und Dein Wandanschluss 50 mm Durchmesser hat, muss noch ein Reduzierstück eingebaut werden. So lassen sich auch unterschiedliche Rohrdurchmesser anpassen. Wenn Du die Rohrlängen kürzen musst, weil kein passendes Rohr vorhanden ist, markiere dir die Schnittstelle und säge das Rohr mit einer Metallbügelsäge durch. Die Schnittkante am besten mit einer Feile oder mit Schleifpapier entgraten. Mit der Feile kannst Du es im 45°-Winkel anschrägen, damit es sich besser in die Muffe des nächsten Rohres einstecken lässt. An den Rohrenden zusätzlich ein bischen Gleitmittel auftragen, dann geht es noch besser. Wenn alle Rohre verlegt sind, solltest Du noch einen Dichtigkeitstest machen. Einfach die Abdeckung der Rinne entfernen und mit einer Gießkanne etwas Wasser einfüllen. Jetzt kannst Du prüfen, ob an den Muffen und direkt am Rinnenanschluss alles dicht ist. Erst wenn alles stimmt, solltest Du weiterarbeiten. Sorgfalt ist hier oberstes Gebot, denn undichte Stellen können später nicht ohne weiteres behoben werden.
Nach erfolgreicher Dichtigkeitsprüfung wird die Abdeckung wieder auf die Rinne aufgesetzt.
Estrich verlegen
Bevor Du den Gefälle-Estrich – wir nennen ihn so weil damit das nötige Gefälle erzeugt wird – in die Vertiefung einfüllst, muss ein Randdämmstreifen angebracht werden. Wenn dieser schon vorhanden ist, brauchst Du diese Anweisung nicht zu beachten.
Unter dem Estrich kannst Du noch Hartschaumplatten verlegen, die für die Bodenverlegung geeignet sind. Den Verlauf der Abflussrohre einfach aus der Hartschaumplatte herausschneiden. Du sparst dir dadurch Estrichmasse. Allerdings musst Du darauf achten, dass die erforderliche Mindestdicke, die der Estrichhersteller vorschreibt, noch erreicht wird. Normalerweise sind das 50 mm, aber orientiere Dich immer auch an den Angaben des Herstellers zum jeweiligen Produkt.
Rechne dir zuvor noch aus, welche Estrichmenge Du benötigst. Einfach das Volumen ermitteln, und dann die Werte im Estrich-Datenblatt berücksichtigen. Dort steht, wie viel Liter Estrichmasse Du aus einem Sack Trockenware anmischen kannst. Kaufe Dir lieber einen Sack zu viel als zu wenig. Du kannst nicht angebrochene Packungen leichter zurückgeben als schnell noch eine nachkaufen. Die Estrichmasse dann nicht zu dünn anmischen, denn sie darf ja nicht von selbst verlaufen, sondern soll in dem gewünschten Gefälle erstarren. Zum Anmischen eignen sich ein Mörtelkübel und ein Rührwerk. Du kannst auch eine starke Bohrmaschine mit einem Wendelrührer verwenden. Die Masse dann zuerst im Bereich der Duschrinne verteilen und unter die Rinne schieben. Es ist wichtig, dass alle Hohlräume gefüllt sind. Dann kannst Du weiteren Estrich verteilen und mit einer Glättkelle gleichmäßig auftragen. Zur Prüfung des benötigten Gefälles legst Du einfach eine Wasserwaage vom umliegenden Boden bis zum Rinnenrand. Du kannst die Masse auch mit der Wasserwaage in Querrichtung abziehen. Diese dann natürlich gleich mit Wasser reinigen. Wenn der Estrich soweit verteilt ist und das nötige Gefälle hat, kann noch mit einem Reibebrett geglättet werden. Die Fläche muss jedoch nicht spiegelglatt sein, denn es kommen ja noch Fliesen darauf.
Abdichten
Nach dem Aushärten des Estrichs kannst Du die umlaufenden Randdämmstreifen mit einem Universalmesser abschneiden. Damit der Gefälle-Estrich und damit die Duschfläche absolut wasserdicht werden, klebst Du jetzt eine Dichtmatte flächig auf. Diese muss bis an die Ränder Deiner Dusche reichen. Den Bereich der oberen Ablaufrinne kannst Du mit einem Messer aus der Matte ausschneiden. Dann alles dicht verkleben.
Alle Anschlussfugen zwischen der Dusche und den angrenzenden Wänden sowie zum umliegenden Boden werden mit selbstklebenden Dichtbändern abgeklebt. Am besten zuerst die Ränder zum umliegenden Boden überkleben, dann die Wandanschlüsse und zum Schluss die senkrechte Innenkante. Gehe dabei sorgfältig vor, denn nur eine gewissenhafte Abdichtung hält alles dicht und den Boden darunter trocken. Die Anschlüsse für Deine Duscharmatur werden mit selbstklebenden Dichtmanschetten abgedichtet.
Wenn alle Dichtbänder angebracht sind, werden die Flächen mit Flüssigabdichtung eingestrichen. Du kannst an den Wandflächen beginnen. Du musst alle Wände schützen, an die Wasser spritzen könnte. Spare dabei nicht am Material. Welche Wände besonders geschützt werden müssen, hängt davon ab, ob Du die Dusche nur mit einer Seitenwand als Spritzschutz versiehst oder eine geschlossene Duschabtrennung einbaust. Wenn der Wandbereich gestrichen ist, kommt die Bodenfläche dran. Die Dichtmatte muss nicht überstrichen werden, weil sie bereits einen hohen Schutz bietet. Die Bodenfläche am besten komplett abdichten, denn gerade bei bodengleichen Duschen kann immer Wasser nach außen gelangen.
Wenn der Anstrich fertig und getrocknet ist, kommt noch eine zweite Lage darüber. Um zu prüfen, ob Du die Farbe schon überall zweimal aufgetragen hast, kannst Du beim zweiten Mal mit einem anderen Werkzeug arbeiten. Verwende z. B. beim ersten Auftrag eine passende Farbrolle und beim zweiten Auftrag eine Glättkelle.
Fliesen verlegen
Wenn die Abdichtung getrocknet ist, kannst Du die Fliesen verlegen. Beginne mit den Wandfliesen; dann die umliegenden Bodenfliesen verlegen. Dazu müssen aber die Bodenfliesen drumherum fest sein, denn die Duschfläche ist üblicherweise in der Ecke, sodass man auf dem Weg dorthin über die frisch verlegten Bodenfliesen laufen muss. Diese Vorgehensweise gibt dir die nötige Kontrolle über den Fugenverlauf, und Dein gesamtes Fliesenbild wird perfekt.