Was ist Bauschaum?
Bauschaum ist Deine Geheimwaffe. Baue Fenster und Türen damit ein. Verklebe verschiedene Materialien wie Holz, Beton oder Kunststoff. Fülle Hohlräume auf und dichte Risse ab.
Bauschaum, auch PU-Schaum genannt, besteht aus Polyurethan und ist ein Kunststoff. Daher haftet er auf vielen Baustoffen.
Ist der Bauschaum ausgehärtet – das dauert nur wenige Stunden – ist er resistent gegen Wasser, Öl, Benzin und verschiedene Lösungsmittel. Auch Schimmel kann ihm nichts anhaben. Einziger Feind ist direkte UV-Einwirkung: Das macht den Bauschaum über die Jahre porös.
Manche nennen ihn Montageschaum, Isolierschaum, Füllschaum oder Dämmschaum.
Egal, welchen Namen Du Deinem Bauschaum gibst, es gibt zwei Varianten: Den Einkomponenten-Bauschaum (1K) und den Zweikomponenten-Bauschaum (2K). Unsere Tabelle zeigt Dir den Unterschied zwischen 1K und 2K:
Einkomponenten Bauschaum (1K) | Zweikomponenten Bauschaum (2K) | |
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Vorbereitung | Gut schütteln, um alle Bestandteile in der Dose zu mischen. | Kommt von Haus aus mit einem zusätzlichen Härter, der erst aktiviert werden muss. Auch hier gut schütteln. |
Feuchtigkeit | Braucht Feuchtigkeit zum Aushärten. | Braucht keine Feuchtigkeit zum Aushärten. |
Verarbeitung | Verzeiht Dir auch Trödelei bei der Arbeit. | Härtet deutlich schneller aus, Du musst also Gas geben. |
Endergebnis | Braucht 5-8 Stunden um auszuhärten. | Die Aushärtezeit beträgt etwa 30 Minuten bis eine Stunde. Härtet schneller und gleichmäßiger aus. |
Welcher PU-Schaum für was?
Für jedes Projekt, das Du angehst, gibt es den passenden Montageschaum.
Dein Schaum | Dein Projekt |
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Pistolenschaum |
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Tür-/Zargenschaum |
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Energiesparschaum |
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Brunnenschaum |
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Fenster einbauen mit Bauschaum
PU-Schaum verhindert die Entstehung von Wärme- und Kältebrücken und gibt dem Fensterrahmen zusätzlichen Halt. Was Bauschaum nicht kann: Er ist nicht luftdicht. Nach dem Ausschäumen von Fenstern musst Du zusätzlich von innen ein Fensteranschlussband anbringen. Erst dann ist Dein Fenster vor Durchzug geschützt!
Bauschaum verarbeiten
Bevor Du schäumst, was das Zeug hält, solltest Du sicherstellen, dass Deine Baustelle so sauber wie möglich bleibt. Decke Deinen Arbeitsbereich ab und lass ausreichend Luft rein. Außerdem solltest Du beachten, dass die Oberfläche sowohl staub- als auch fettfrei ist, damit der Bauschaum optimal haftet.
Bauschaum sicher anwenden
Bevor du loslegst: Schutzbrille auf und Handschuhe an!
Mit diesen Tipps schäumt der Bauschaum richtig
- Nicht Überfüllen! Pass auf, dass Du nicht zu viel Bauschaum versprühst. Mach Dir vorher einen Plan und fülle die Fläche nur zu 50% aus - der Schaum wird sich noch ausdehnen. Er kann bis auf das Dreifache wachsen. Um die Dosierung sicherzustellen, kannst Du vorher auch einfach auf einem Stück Karton testen.
- Nutze die Kraft des Wassers! Isolierschäume auf Polyurethanbasis sind auf Feuchtigkeit angewiesen, um sich vollständig auszudehnen und effizient zu arbeiten. Wenn es also zu trocken ist oder Du es besonders eilig hast, kannst Du den Bauschaum mit einer Sprühflasche Wasser leicht besprühen. Achtung: die Naht sollte nicht zu nass werden, da dies sonst die Haftung beeinträchtigen kann.
- Wenn Du Fenster und Türen ausschäumst, achte auf spreizdruckfreien Bauschaum. Dadurch vermeidest Du, dass diese durch das Aufquillen des Schaums beschädigt werden.
- Suchst Du wasserfesten Bauschaum? Dann greif zu Brunnenschaum, er ist der einzige wasserfeste Bauschaum.
- Bauschaum darf nicht bei Funkenflug verwendet werden!
- Verwendest Du ihn draußen, überstreiche ihn oder decke die Stelle mit Dichtstoffen ab. Durch das Überstreichen des Bauschaums schützt Du ihn vor Sonneneinstrahlung.
Bauschaum entfernen
Du willst Bauschaum entfernen? Dann ist die Frage wovon – von Oberflächen, Deiner Kleidung oder von der Haut.
Bauschaum von Oberflächen entfernen
Doch was daneben gegangen? Wenn Du es sofort bemerkst, ist das Problem schnell gelöst: Überschüssigen Bauschaum mit einem Reinigungstuch wegwischen.
Ist der Bauschaum allerdings schon ausgehärtet, musst Du zu härteren Mitteln greifen: PU-Schaumreiniger, auch Bauschaumentferner genannt.
Greife zuerst zu Cutter oder Spachtel und entferne so viel Bauschaum wie möglich. Trage jetzt den Bauschaumentferner gemäß der Anwendungshinweise auf und lasse ihn einweichen. Die aufgeweichten Rückstände kannst Du mit einem Holzspachtel vorsichtig entfernen.
Bauschaum aus Kleidung entfernen
Bauschaum aus der Kleidung zu entfernen ist in den meisten Fällen fast unmöglich.
Bevor Du Dir die Jeans ruinierst, zieh Dir für das Auftragen von Bauschaum eine geeignete Arbeitskleidung an.
Falls es doch mal schief geht: Bei Jeansstoff kannst Du versuchen, den Bauschaum mit dem Fingernagel oder einem Spatel abzukratzen.
Ideal ist es, wenn der Bauschaum noch frisch ist. In diesem Fall wische ihn möglichst schnell mit einem in Öl getränkten Tuch ab. Danach behandelst Du ihn mit Aceton bzw. einem acetonhaltigen Mittel wie z. B. Nagellackentferner, um die Reste zu lösen. Ähnlich wie beim Einsatz eines chemischen Bauschaum- bzw. PU-Schaum-Entferners ist es allerdings möglich, dass Du damit die Stofffasern der Kleidung beschädigst. Achte außerdem darauf, dass das Aceton nicht auf den Boden oder andere Oberflächen tropft.
Alternativ kannst Du ein Kältespray auf das verklebte Kleidungsstück auftragen. Der Bauschaum kühlt ab und wird porös. Du musst die Reste dann nur noch mit einem kleinen Hammer abklopfen. Es werden aber vermutlich Rückstände auf der Kleidung zurückbleiben.
Bauschaum von der Haut enfernen
Anders sieht es aus, wenn der Bauschaum auf der Haut gelandet ist. Da willst Du ja mit chemischen Reinigern nicht ran. Dafür gibt es mehrere Methoden.
Mit Wasser und Geduld
Wenn Du viel Zeit hast, kannst du die Hand an der der Bauschaum klebt in Wasser einweichen. Ist der Bauschaum aufgeweicht lässt er sich besser abrubbeln als im trockenen Zustand. Das dauert allerdings einige Zeit und nicht jedes Körperteil lässt sich gut in Wasser einweichen.
Mit Scheuermilch oder Handwaschpaste
Mit Scheuermilch oder Handwaschpaste wirst Du den Bauschaum auch los. Einfach reichlich davon auf die betroffenen Stellen geben und wieder ordentlich rubbeln. Die Körnchen in den Mitteln reiben den Bauschaum ab.
Versorge Deine Haut danach mit einer guten Pflege, denn das Scheuern trocknet sie ganz schön aus.
Abschmirgeln mit der Nagelfeile, dem Bimsstein oder Schleifpapier
Da der PU-Schaum stark mit der Haut verklebt ist, lässt er sich besser abschleifen, was ja auch das Prinzipt hinter der Handwaschpaste ist.
Also mit der Nagelfeile, dem Bimsstein oder einem feinen Schleifpapier vorsichtig über die Schaumreste schmirgeln. Hier solltest du wirklich vorsichtig vorgehen, denn schnell hast Du die umliegende Haut verletzt.
Einfach mit Babytüchern
Mit Babytüchern? Ja! Klingt komisch, funktioniert aber einwandfrei. Statt dem Babypopo einfach die verschmierten Hände abwischen und der Bauschaum ist weg. Allerdings sollte hierfür der Bauschaum noch nicht getrocknet sein!
Hilft auch gegen Silikonflecken
Das Wundermittel Babytücher funktioniert übrigens auch bei Silikon. Auch das lässt sich normal ganz schlecht von der Haut entfernen. Mit Babytüchern geht‘s ganz einfach und schnell.
Bauschaum lagern und leere Bauschaumdosen entsorgen
Wenn Du für Dein Projekt keine ganze Dose Montageschaum brauchst, kannst Du Dosenventil und Düse mit Lösungsmittel reinigen. Die Dose stehend, kühl und trocken lagern. Aber Achtung: Das klappt nur bei Einkomponenten Bauschaum. Zweikomponenten Bauschaum trocknet zu schnell aus.
Leere Bauschaumdosen dürfen weder in den Restmüll noch in den Gelben Sack, sondern gelten als Sondermüll.
Bring also nach Deinem Projekt die leere Bauschaumdose zu Deiner kommunalen Sonderabfallsammelstelle. Es geht aber auch einfacher: Du kannst Deine gebrauchten PU-Schaumdosen kostenfrei in Deinem HORNBACH abgeben – wir kümmern uns um die fachgerechte Entsorgung.