Die größte praktische Stärke des Utsuri Tables ist seine Variabilität: Sei es zum Arbeiten, oder in gemütlicher Runde mit Freunden, für sich alleinstehend im minimalistischem Raum oder in einer lebendigen Studentenwohnung – der DIY-Tisch ist multifunktional und wirkt als Zentrum der Aktivitäten, die sich um ihn gruppieren. Dieses Einzelstück begleitet einen in allen Lebenslagen und zieht in seiner Konstruktion den Menschen, der ihn nutzt, in Betracht. Ein Tischdesign, das für einen modernen, flexiblen Alltag konzipiert ist.

Form

Normalerweise wird die Unterseite eines Möbelstücks im Designprozess vernachlässigt. Beim WERKSTÜCK Utsuri Table ist sie hingegen mit grell leuchtenden Lacken besprüht. Je nach Position der Tischplatten und des Lichteinfalls reflektieren diese Farbflächen verschieden auf das umliegende Material. Durch die Reflektionen kommt die Farbe erst zur Geltung. Mit ihrem subtilen Schein lenkt sie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Oberfläche des Tisches und betont die Konturen der Platte. Das Besondere an Neonfarben: Sie sind eigentlich keine Farben, sondern Phänomene. Besonders, da sie im Utsuri Table von der Unterseite reflektieren. Dabei strahlt das Licht auf die Flächen ab und bescheinigt unserer Wahrnehmung die Existenz roter Farbe. Das ergibt sich allerdings nur physikalisch, als optische Illusion.

Blätter eines Baumes, die sich auf einem Fluss schwimmend sammeln und übereinanderlegen, nur um dann wieder auseinander zu driften. Ähnlich faltet sich das WERKSTÜCK zu einer Einheit auf kleiner Fläche zusammen und blättert sich an den Raum angepasst wieder auf. Im Zuge seiner Deutschlandreise besuchte Designer Yo Shimada auch die Staatsbibliothek in Berlin, deren außergewöhnliche Architektur die Besucher jeden tag bestmöglich bei der Konzentration unterstützt. In ihrer bunten Split-Level-Bauweise finden sich Parallelen zum Entwurf dieses WERKSTÜCKS. Der Utsuri Table soll die Lebensweise unserer Epoche widerspiegeln: Die Ära des schweren Eichentischs ist endgültig vorbei. Heute ist es wichtig, für die Bedürfnisse des täglichen Lebens zu designen.

Yo Shimada ist Architekt und Designer und arbeitet mit seinem Büro Tato Architects seit 1997 in Kōbe, Japan. Mit seinem Team entwarf er bisher vor allem Privathäuser in Japan und internationalen Standorten. In seiner Kar­riere wurde Shimada mit einer langen Liste japanischer und internationaler Preise ausgezeichnet: Unter anderem dem House of the Year Award für sein auf Stelzen stehendes Hamilton House in Brisbane, Australien.

Im zweiten Teil der WERKSTÜCK Edition greift Yo Shimada ein Thema auf, das derzeit in Metropolen überall auf der Welt aktuell ist: Immer knapper werdender Wohnraum, flexible Lebensrealitäten und die Sehnsucht nach Möbelstücken, die bleiben. Mit der Idee des Utsuri Table findet sich auch hier wieder eine Antwort im Konzept des DIY: Denn wenn wir Möbel besitzen wollen, die sich an unser Leben anpassen, müssen wir sie eben selbst bauen.

Das Konzept steht, jetzt liegt es an Dir. Besorg Dir das passende Material und Werkzeug und leg los. Du benötigst außerdem eine Anleitung sowie die Schablone. Der Bau des Utsuri Tables kostet Dich ungefähr einen Tag Sägen plus acht Schichten Lack mit Trocknungszeit.