Wer muss Schneeräumen und wann?
Die Bürger des Großherzogtums Luxemburg sind verpflichtet, Bürgersteige und Abflussrinnen vor ihrem Grundstück von Schnee und Glatteis zu befreien. Dementsprechend muss Schnee geräumt werden und auch dafür Sorge getragen werden, dass sich kein Glatteis bildet, um eine sichere Nutzung der Fußwege zu gewährleisten.
Und diese Pflicht solltest Du ernst nehmen. Stürzt ein Fußgänger vor Deinem Grundstück, weil Du den Schnee nicht geräumt hast, kann Dir eine Klage auf Schadenersatz drohen. Außerdem droht Dir eine Geldstrafe zwischen 25 und 250 €, wenn Du der Streu- und Schneeräumpflicht nicht nachkommst.
In einem Mehrparteienhaus muss jeder Bewohner dieser Pflicht nachkommen – außer es wurde eine bestimme Person des Hauses ausgewählt oder eine dritte Person dazu verpflichtet. Hauseigentümer und Firmen können außerdem einen professionellen Winterdienst beauftragen.
In manchen Gemeinden wird ein Streudienst für Senioren oder behinderte Menschen angeboten.
Wie Du den Gehweg richtig räumst
Beim Schneeräumen ist wichtig, dass ausreichend Platz zum Gehen geschaffen wird. Ist kein Gehweg vorhanden, muss eine Mindestfläche von 1 Meter freigeräumt werden.
Den Schnee darfst Du übrigens nicht auf die öffentliche Straße, den Gehweg oder aufs Nachbargrundstück schippen. Er gehört an den Straßenrand.
Wann Du Schnee räumen musst
Auch das Zeitfenster, in dem Schnee geräumt werden muss, legt Deine Kommune fest. Es gibt also keine einheitliche Regelung. Mach Dich bei Deiner Kommune schlau. Unabhängig der kommunalen Regelung, musst Du räumen, wenn es nötig ist – notfalls mehrmals am Tag.
Meistens müssen spätesten um 7 Uhr morgens die Gehwege geräumt sein. Am Abend geht die Räumpflicht bis 21 Uhr.
Das kannst Du zum Schneeräumen gut gebrauchen
Darf ich Salz streuen?
Wenn sich Eis zum Schnee gesellt, kann es richtig gefährlich werden. Dann reicht oftmals das reine Schnee schippen nicht mehr aus. Aber ist Salz streuen erlaubt? Auf diese Frage gibt es leider keine einheitliche Antwort. Denn jede Kommune hat in Sachen Streusalz eine eigene Satzung. Wenn Du Dir unsicher bist, frag bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung Deines Wohnorts nach.
Dass der private Einsatz von Streusalz in einigen Kommunen verboten ist, hat aber gute Gründe:
- Umweltschutz: Bäume und Sträucher werden geschädigt. Das Spritzwasser und das salzige Abwasser führen zu Ablagerungen in den Blättern, Blüten und Trieben. Die Pflanzen können irgendwann kein Wasser mehr aufnehmen und verdursten.
- Grundwasser und Böden werden durch das Streusalz belastet.
- Die Pfoten von Hunden und Katzen werden wund und können sich entzünden.
- Das Streusalz greift unsere Schuhe, die Kleidung und sogar den Beton an.
Natürlich ist es am einfachsten, vereiste Flächen durch Salz aufzutauen, aber Du siehst – das hat auch Nachteile.
Alternativen zum Streusalz
Auch wenn Du kein Salz streuen darfst, kannst Du trotzdem bei Glatteis für Sicherheit sorgen. Nachdem Du den Schnee geräumt hast, setzt Du einfach sogenannte abstumpfende Streumittel ein. Dazu gehören Split, Sand, Granulat oder Kies. Du hast einen Kamin? Perfekt, denn auch Asche eignet sich gut.